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15 Minuten voller Zerstörung – HELLO BLACK HOLE

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HELLO BLACK HOLE – In No Good Hand
Veröffentlichungsdatum: 17.03.2017
Dauer: 14:38 Min.
Label: Svart Records
Stil: Postpunk/Psychedelic

So, mal wieder geht die Suche in der Promoliste los. Neben reichlich Gekloppe, stoße ich auch auf eine neue Veröffentlichung von Svart Records aus Finnland. Bei diesem Label kann man eigentlich wenig falsch machen, wenn man sich auf blauen Dunst hin eine Platte ordert. Daher dachte ich mir, dass ich doch einfach mal in HELLO BLACK HOLE reinhören sollte. Bevor ich den Download starte, schaue ich mir aber doch sicherheitshalber erstmal bei YouTube ein Video der Band an. Man will sich ja schließlich den Rechner nicht zumüllen.

Können diese Parallelen Zufall sein???

Mit „Climax“ von BEASTMILK hat Svart Records 2013 das Überraschungsalbum der letzten 5 Jahre veröffentlicht. Bis heute ziert dieses Stück Vinyl regelmäßig meinen Plattenteller. Leider war nach dem Debütalbum auch schon wieder Schluss. Und als ob die Enttäuschung nicht schon tief genug saß, veröffentlichte man mit der Folgeband GRAVE PLEASURES ein ziemlich schwaches Album, welches Welten von „Climax“ entfernt ist. Warum ich euch diesen Stuss hier erzähle? Bereits nach wenigen Sekunden des Videos muss ich an BEASTMILK denken. Sowohl musikalisch, als auch von der visuellen Außendarstellung gibt es zahlreiche Überschneidungen. Doch das ist kein Zufall oder eine billige Kopie, denn hinter HELLO BLACK HOLE steht niemand Geringeres als der Ex-BEASTMILK-Mastermind Johan „Goatspeed“ Snell.

Langweilige Bandfotos gab es auch schon zu BEASTMILK-Zeiten nicht

Mit „Tight Rope Tightens“ wird ab der ersten Sekunde die Marschrichtung rigoros vorgegeben. Herrlich gedankenzermürbende Gitarrenläufe, gepaart mit fast schon monotonem Gesang (zumindest in den Refrains), stellen das Grundgerüst des Openers und verbreiten sofort eine wunderschöne Endzeitromantik. Für meinen Geschmack hätte man allerdings hier und da noch etwas an den Soundreglern schieben können. So kommt es, dass der Gesang in manchen Passagen etwas untergeht.

Auch „Five Hundred Rocks To Throw“ beweist mir, dass ich kein grobes Geknüppel brauche, um den Zerstörungsprozess in meinen Gedankengängen voranzutreiben. Snells Gesang ist in diesem Stück auch schon deutlich besser hörbar, als es noch im Opener der Fall war. Schon nach 2 Durchläufen des Songs muss ich feststellen, dass er sich so bei mir eingebrannt hat, wie kaum ein anderer Titel in letzter Zeit.

Der wohl mit Abstand griffigste und poppigste Song der Platte wurde mit „Crude Awakening“ geschaffen. Hier stimmt einfach alles. Sowohl Songwriting, Sound, als auch Gesang spielen in der Oberklasse an der Spitze mit und lassen mich jetzt schon nervös werden, wenn ich an die Veröffentlichung des ersten Full-Length-Albums der Band denke.

Mit „Hero Libido“ wurde zudem ein würdiger Schlusspunkt erschaffen. Ruhig, herzergreifend, ehe der Bombenabwurf beginnt. Doch so plötzlich die Detonation kam, ist sie auch schon wieder vorbei und es werden wieder gemächliche Töne angeschlagen. Doch das schwarze Loch schlägt nochmal zu und legt noch einmal einen stattlichen Bombenhagel nach.

Weniger Milch – mehr Instantnudelzerstörung!

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Hello Black Hole

Autorenbewertung

7
Nachdem das Thema "BEASTMILK" für mich mit dem Nachfolgeprojekt GRAVE PLEASURES eigentlich schon abgehakt war, wurde ich mit HELLO BLACK HOLEs erster EP positiv überrascht. Auch wenn man merkt, dass Johan Snell kein gelernter Sänger ist, schafft er es mit seinem neuen Projekt eine satte Portion Gefühle zu vermitteln. "In No Good Hand" ist ein stabiles Fundament, auf dem es aufzubauen gilt!
ø 4.3 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ Ohrwurmcharakter
+ obskures Cover (inkl. Video)
+ Songwriting

Nachteile

- Länge (klar, es ist ne EP...)
- für das Debütalbum könnte an dem ein oder anderen Soundregler nochmal gedreht werden

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