20 WATT TOMBSTONE – Energiesparlampen jetzt auch für Grabsteine?

20 WATT TOMBSTONE – „Death Blues vs. The Dirty Spliff“

Veröffentlichungsdatum: 18.05.18
Länge: 21:11
Label: keins / Selbstveröffentlichung
Genre: Alternative Blues / Noise Rock

Kopfhörer auf, Lautstärkeregler auf einen gerade noch gut erträglichen Pegel und Play! – Moment mal, habe ich mich im Album vergriffen und statt 20 WATT TOMBSTONEs „Death Blues vs. The Dirty Spliff“ etwa meine „Best of …“ von ZZ TOP aufgelegt? Nein, alles richtig – die ersten Takte des Openers „Lair of the Swamp Witch“ erinnern mich mit dem typisch rockigen Blues einfach nur sehr stark an die Ikonen des Rock. Ein paar Durchläufe dieses klassischen Blues-Riffs später verlassen die beiden Musiker aus Wisconsin dann zum Glück den ausgetretenen Pfad und lassen ihren eigenen Stil einfließen. Rauer und frecher wird der Sound, gepaart mit einem durchgehenden Groove im Bass. Seitens der Technik klingt alles, als wäre es in den Siebzigern stehen geblieben. Wie ein 20-Watt-Verstärker am Anschlag. Und genau das lässt diesen Sound auch authentisch wirken und sticht aus der sonst so glattgebügelten Masse hervor. Hier stehen eindeutig Mensch und Musik über der perfekten Produktion.

20 WATT TOMBSTONE

Auch die weiteren 4 Tracks auf dem Album folgen diesem Stil. Klassische Blues- Riffs zu Beginn, gepaart mit einem brachial tiefen, grummeligen, und dennoch groovigem Bass. Im Namen selbst des Albums steckt der Begriff „Death Blues“ und spätestens bei „Your Mans A Jer“ wird klar, was das sein soll. Denn die Beschreibung „bluesiger Rock“ wäre für diese Mischung eine ziemliche Untertreibung. „Stoner Blues“ fände ich auf jeden Fall angemessener.
Kaum so richtig in Fahrt gekommen, herrscht nach gut 21 Minuten auf einmal wieder Stille. Ein paar Tracks mehr hätten es ruhig noch sein dürfen, denn so fühlt sich der Abschluss dieses Albums nicht wie ein solcher an – eher wie der in Cliffhanger.

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Dies ist ein Beitrag von Gastautor: Max


 

Autorenbewertung

7
20 WATT TOMBSTONE gelingt mit "Death Blues vs. The Dirty Spliff" ein Album mit speziellem und unverkennbar authentischem Sound. Wer höchste spielerische Raffinesse oder eine neue Referenz für seine High-End Anlage sucht, wird mit dieser Scheibe sicher nicht glücklich. Wer auf handgemachte Musik steht und, wie ich, auch einer Mischung aus Blues, (Stoner) Rock und Metal etwas abgewinnen kann, wird sicherlich Gefallen an diesem Album finden. Aber: da 4 der 5 Songs seit etwa einem Jahr auf dem offiziellen YouTube-Kanal der Band zu hören sind, und ein weiterer bereits auf dem Debut Album "Wisco Disco" erschienen ist, hätte ich mir von "Death Blues vs. The Dirty Spliff" in Sachen Spiellänge doch etwas mehr erwartet.
ø 4.9 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ toller Authentischer Sound
+ groovig von Anfang bis Ende
+ harmonisches Zusammenspiel vieler Stile

Nachteile

- zu kurz

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