Fantastisch, glorreich, mitreißend – Freedom Call
FREEDOM CALL – Master Of Light
Veröffentlichungsdatum: 11.11.2016
Dauer: 49:41 Min.
Label: STEAMHAMMER
Genre: Power Metal
Seit Monaten freue ich mich auf den Release des neuen Werkes von FREEDOM CALL, „Master Of Light“. Grund dafür sind die Erwartungen, die das letzte Album „Beyond“ bei mir schürte: Schlechte Laune? Ich lege die Platte ein, denn sie macht mich fröhlich! Ich bin gut drauf? Ich lege die Platte ein, denn sie macht mich noch viel fröhlicher!
Ich bin nicht der Einzige, der den Stil FREEDOM CALLs nach dem letzten Album auch als „Happy Power Metal“ bezeichnet. Auch anderen in meinem Umfeld ist die deutsche Band durch den heiteren Musikcharakter aufgefallen. Ob das neue Werk da auch mithalten kann? Keine leichte Aufgabe!
Den Auftakt gibt es mit „Metal Is For Everyone“. Der Titel, der mit einem – in meinen Augen wirklich genialen – Musikvideo bereits neun Tage vor Release veröffentlicht wurde. Die Idee, singende Fans in ein Musikvideo zu packen, ist ganz bestimmt nicht neu und schon von verschiedenen Bands gebracht worden. Trotzdem amüsiert das Video, da die Abschnitte gut aufeinander abgestimmt sind und man sieht, wie viel Spaß die Fans daran haben, den Song der Band zu schmettern. Einen wirklich hervorragenden Song! Eine wahnsinnig tolle Hymne zum Mitsingen auf Konzerten, welche die Band mit Sicherheit auf jedem Gig der Zukunft bringen wird. Wie könnte es bei Zeilen wie „Metal is the law“ auch anders sein? Der Titel ist ein absoluter Ohrwurm, der dazu animiert, ihn wieder und wieder und wieder zu hören. Zum Glück hatte ich dafür neun Tage Zeit, sodass ich mich davon lösen und mich den anderen elf Tracks auf der CD widmen kann.
Auch den zweiten Titel „Hammer Of The Gods“ konnte man sich schon vorab anhören. Der Song startet im Refrain so richtig durch und ist, wie schon der erste Titel, sehr eingängig. Das alte FREEDOM CALL-Rezept wirkt: Kräftige, schnelle Songs mit heiterem Charakter, in denen von Schlachten, Brüderlichkeit und der Großartigkeit des Metals gesungen wird. Also richtig „trve“ Texte wie bei MANOWAR – nur mit weniger Blut und Tod, dafür mit mehr Glanz und Gloria!
„A World Beyond“ zeichnet sich durch das starke Wechselspiel von Leadgesang und nachgesetztem Gruppengesang aus. Der Titel gehört weniger zu den Mitschmetter-Songs, kommt dafür aber sehr kraftvoll und triumphal um die Ecke. Das Zusammenspiel der verschiedenen Gesangsarten macht den Song spannend und unterhaltsam.
Nun folgt der (Fast)-Titeltrack „Masters Of Light“. Auch hierbei handelt es sich um einen guten Song, der zwar nicht besonders stark auffällt, sich aber trotzdem gut anhört und nahtlos einfügt. Ganz anders „Kings Rise And Fall“, das direkt dramatischer und mit rasentem Tempo loslegt. Es erfolgt ein Wechselspiel zwischen weniger schnellem, fast schon getragenem Gesang und wiederum zackigen Gitarrensoli und noch flinkerem Schlagzeug. Der bisher enorm große Spaßfaktor bleibt auch hier auf einem hohen Level.
Die obligatorische Ballade gibt es nun zur Halbzeit. „Cradle Of Angels“ geht es ruhiger an und punktet mit verträumten Melodien, ohne dabei an Kraft einzubüßen. Der Song ist nicht übertrieben schmalzig, dafür sehr harmonisch und stimmig. Alles richtig gemacht! „Emerald Skies“ droht danach vorerst, ein wenig zu enttäuschen, geht mit dem Refrain aber noch einmal einen ähnlichen Weg wie der vorherige Titel. Die fantastische Musik vermittelt den Eindruck, alles würde gut werden. Wo FREEDOM CALLs Musik keinen fröhlichen Charakter hat, ist sie dafür umso romantischer und vermittelt das Gefühl von Glückseligkeit.
„Hail The Legend“ ist weder richtig rasant, noch stimmig-langsamer. Der Titel läuft vor sich hin und klingt ganz nett, lässt aber einen Abschnitt vermissen, der mich so richtig mitnimmt. Das ist bei der bisherigen Songqualität aber verzeihlich, zumal „Ghost Ballet“ wieder einen Zahn zulegt und Tanzfreude aufkommen lässt. Schwere und heitere Melodien überlagern sich, ohne dabei unharmonisch zu wirken. Als die Worte „Dance with us“ fallen, muss ich schmunzeln. Ich sag’s doch: Man will die Tanzfreude in uns erwecken! „Rock The Nation“ setzt als Song zum Mitschunkeln genau dort an. So fröhlich und unbeschwert traue ich der Band tatsächlich zu, die Nation zu rocken. Die beiden Titel wirken zusammen wie aus einem Guss.
Etwas rauer und ernster wirkt „Riders In The Sky“, das erneut genau zur richtigen Zeit auf perfekte Weise einen neuerlichen Kontrast setzt, ohne dabei deplatziert zu wirken. Der vorletzte Song schafft es damit ebenso zu überzeugen, wie das finale „High Up“, das wiederum den fröhlichen Charakter der Band zeigt. Der Titel ist angenehm schnell und bringt mich mit der letzten Bridge noch einmal zum Jubeln. Was für ein Ausklang!
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Autorenbewertung
Vorteile
+ ideal ineinander greifende Kontraste in Stimmung und Geschwindigkeit
+ froher Musikcharakter, der zum Mitsingen animiert und gute Laune bereitet
+ stets kraftvoller und triumphaler Klang
Nachteile
- endgültige Perfektion und Ekstase höchster Stufe sind noch nicht erreicht
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3 Kommentare
[…] Das Intro klingt zumindest sehr nach Nerdtum. Wir hören diverse Hits der 80er und 90er, wie zum Beispiel dem Ghostbusters-Theme. Doch dann legen auf einmal die Gitarren los. Die Melodie des ersten Songs “Dreamland” frisst sich sofort im Ohr fest und tatsächlich klingt das Lied so, als würde man es am besten an einem sonnigen Sommertag im Auto auf dem Weg in den Freizeitpark hören. In Verbindung mit der Stimme des Sängers Tomi Fooler hat das fast schon etwas vom neuen FREEDOM CALL-Album. […]
Du hörst dich genau wie mein Kumpel an^^ Der ist auch Powermetaljünger und liebt den fröhlichen Charakter der Musik.
Schöner fast schon mitreißender Artikel, zwar nicht unbedingt subjektiv aber muss ja nicht immer sein^^
Du meintest wohl eher nicht unbedingt „objektiv“ oder?
Ich muss aber auch sagen, dass mir die Lieder beim ersten rein hören definitiv Spaß machen. Da hab ich plötzlich bessere Laune 😉
Im vergleich zu einigen Stücken von „Beyond“ (die mir gut gefallen haben) sind wir jetzt wieder in sehr vertrauten Gewässern. Jetzt bereue ich es erst recht, dass ich nicht in Nbg auf dem Konzert war. 🙁
Jetzt muss ich aber erst mal diese Nerd-Band anhören. 🙂