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Lamb Of God gegen den Blutkrebs

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LAMB OF GOD – The Duke
Veröffentlichungsdatum: 18.11.2016
Dauer: 22 Min.
Label: Nuclear Blast

Der neueste Output aus dem Hause LAMB OF GOD heißt „The Duke“ und besteht aus gerade einmal zwei neuen Songs und drei Liveaufnahmen. Ein kurzes Ding also, was aber seinen Grund hat: Die Motivation hinter „The Duke“ ist es nämlich nicht, verfrüht Einblicke in neues Songmaterial zu geben und dabei ein paar Euro zu verdienen. Die Geschichte hinter der neuen EP ist um einiges komplexer und kann in ihrer Ganzheit hier nachgelesen werden. In aller Kürze: Randy Blythe hat sich mit einem Fan namens Wayne Ford angefreundet, der an Leukämie erkrankt war. Um die Aufnahmen zu „VII: Sturm und Drang“ herum hat Randy erfahren, dass Wayne nicht mehr lange zu leben hat, was zu ausführlichen Gesprächen zwischen beiden Männern geführt hat. Irgendwann kam dann auch die Idee, diese Beziehung in einen Song einzubinden, um damit auf das Thema aufmerksam zu machen.

Den Plan haben die beiden Männer nie in die Tat umgesetzt, stattdessen ist der Titelsong der neuen EP nun Randys Weg, um das Thema zu verarbeiten und auf die Wichtigkeit von Knochenmark-Spenden aufmerksam zu machen. Ebendieser Titelsong fällt für alteingesessene LAMB OF GOD-Fans eher gewöhnungsbedürftig aus, lässt er doch so ziemlich alle Trademarks der Band vermissen. Randy singt größtenteils clean, während das Gitarrenspiel eher simpel gehalten ist. Ein kurzer Härte-Ausbruch in der zweiten Songhälfte lässt erahnen, mit welcher Band man es eigentlich zu tun hat, davon abgesehen fällt der Track zahm aus. Was auf einem Album eine schöne Atempause gewesen wäre, fühlt sich hier als Opener und Titeltrack merkwürdig an. Andererseits hätte der Song niemals eine solche Aufmerksamkeit generieren können, wäre er – wie anfangs beabsichtigt – als ein Lied von vielen auf „VII: Sturm und Drang“ gelandet.

Der zweite neue Song nennt sich „Culling“ und bietet eigentlich genau das, was Fans an LAMB OF GOD schätzen. Augenscheinlich handelt es sich hierbei auch um ein länger gereiftes, aber nie veröffentlichtes Lied. Eine zukünftige Marschrichtung lässt sich anhand von „The Duke“ also nicht ablesen. Was die drei Live-Nummern betrifft, lässt sich nicht viel sagen. Die Band ist auf der Bühne eine Wucht und stellt das auch in diesen drei Titeln von „VII: Sturm und Drang“ zur Schau, Überraschungen braucht sich hier aber niemand zu erwarten. Überhaupt geht die Faszination mehr von der Geschichte hinter „The Duke“ als von den eigentlichen Liedern aus, denn wegen eines untypischen und eines guten neuen Songs rennt wohl kaum einer los, um sich das Ding zu kaufen. Da „The Duke“ weniger ein neuer musikalischer Output und mehr eine Aktion seitens der Band ist, wäre es auch verkehrt, diese EP nach den üblichen Maßstäben zu bewerten. Das eigentliche Unterfangen scheint, dank der massiven Berichterstattung, ja geglückt zu sein.


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