Wulkanaz – dunkle Wolken ziehen auf
WULKANAZ – Paralys
Veröffentlichungsdatum: 19.01.2017
Dauer: 35:28 Min.
Label: Regain Records
Stil: Raw Black Metal
Eigentlich sollte das Album schon letztes Jahr im Herbst erscheinen, am Ende war es dann der 19. Januar. Doch das Label hatte selber Lieferprobleme und somit erhielt ich das Tape erst gegen Nachmittag am 1. Februar. Es erwartet euch ein Bombardement an räudigem Lo-Fi-Geballer mit Gitarren aus der Urzeit. Um genau zu sein: Ein sehr spezieller Klang, den man sofort liebt oder hasst. Edelsound-Liebhaber werden hier (zum Glück) das Weite suchen.
Mit dröhnenden und bedrohlichen Drones verbreitet „Bunden I Paralys“ eine unheimliche Stimmung, die nur von Becken und Toms begleitet werden. Schnell versinkt der Autor in diesem hypnotischen Konstrukt (6:48 Min. lang!). Ich freue mich seit Monaten auf dieses Release und warte jetzt auf das Massaker. Und das regnet in Form von „Hof I“ auf mich hinab. Unbarmherzige Blast-Attacken treffen auf 90er-Jahre-Epik. Für dieses Album hat sich Alleinherrscher Wagner Ödegard übrigens an den Drums in Form von Daniel (ex-CRAFT) verstärkt. Das tut den Songs unfassbar gut, denn der Kerl hämmert mit einer Inbrunst auf die Kessel ein, dass die Bilder an der Wand nur so wackeln.
Bezieht HIER eure Prügel
Angriff ist die besste Verteidigung – WULKANAZ , teile aus!
„Tempel“ wird mit heiserem Krächzen begonnen. Jeder Schlag auf die Tom klingt nach dumpfen Schlägen auf den Kopf. Hasserfüllt röchelt sich Ödegard einen ab. Der Mittelteil überrascht durch ungewohnte lässige Psychedelic-Einschübe. WULKANAZ zeigen ein weiteres Mal, warum sie bis heute einzigartig sind. Auf der einen Seite werden rituelle Totenmessen in Form von Orgel und/oder Akkordeon (?) zwischen die Black-Metal-Angriffe eingeschoben. Im krassen Gegensatz stehen die aggressiven Manöver dagegen („Blodskrud“). Eigentlich kann ich keine einzelnen Songs herauspicken, dafür ist das Album im Gesamtwerk klasse. „Hägrans Sköte“ zum Beispiel, donnert mit teutonischem Gestampfe und Highspeed um die Ecke, das es nur so scheppert.
Für den abartig geilen Rhythmus sorgt „Du Timliga Groning“ mit seinem druckvollem Takt. Habe ich so noch nicht im Black Metal gehört. Die vertonte Backpfeife sozusagen. Das Schlusslicht bildet „Förlama Tid“. Ein simpler Beat unterstützt die Drone-artigen Klänge, welche ihr schon aus dem ersten Song kennt. Alles andere als spektakulär, jedoch bestechend durch seine repetitive Art. Der Titel bedeutet ungefähr „Zeit“ und „lähmen“, passt also wie der Deckel auf den Topf.
Abzüge muss ich trotzdem leider vermerken. Fast 14 Minuten für Soundscapes zu verpulvern, ist gemäß der Gesamtspielzeit einfach zu viel, da hätten auch 7 Minuten gereicht. Der Rest von „Paralys“ überzeugt mich aber ohne Probleme. Und mit 35 Zählern auf der Uhr, achten WULKANAZ auch drauf, nicht zu sehr über die Stränge zu schlagen.
Autorenbewertung
Vorteile
+ originelles Schlagzeugspiel
+ angenehme Spielzeit
Nachteile
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5 Kommentare
@ hannes
Na ja es ist ja nicht nur ein Artikel über die Band sondern ein ganzes Interview.
Unterm Strich hat die Band keine Berührungsängste.
Ich mein Ablaze wird von Absurd Leuten etc. geführt.
Versteh mich nicht falsch ich bin nicht so PC wie sich das anhört ich frag mich nur grad ob das von Silence Seiten nicht ne art Doppelmoral ist bezüglich diesem Thema ist?
Entweder man nimmt da den Fön ausm arsch oder man spart sich solche Querverweise Bei den Berichten über Deutschland und deine Festivals zum Thema under The Black Sun!
Ich will niemand an den Pranger stellen keine Angst aber entweder so oder so!
Wie gesagt ich find die Band klasse
Aber zu dem Thema das ich für wen anders schreibe muss ich dich enttäuschen.
Ich bin einfach ein Black Metal freak dem nix entgeht 😉
Also wenn wir darüber reden wann eine Band rechts wird nur weil sie mit rechten Leuten in Kontakt ist (siehe auch Ascension), aber selber keine Tendenzen dazu hat, dann reden wir noch in 30 Jahren darüber. Das Thema Doppelmoral ist irgendwie nicht zu vermeiden, so tickt der Mensch eben. Das tangiert mich jedoch bei Wulkanaz nicht, denn im Silence wurden ja auch schon MGLA genannt. Und die sind ja bekanntlich auf dem Label NH. Wem will ich da also was vorspielen. Und wenn du mich fragst, dann hätte ich das UTBS ebenfalls genannt und wäre nicht näher drauf eingegangen. Allerdings weil ich keinen Bock auf endlose Diskussionen habe (und weil ich natürlich nicht politisch extrem eingestellt bin).
In diesem Sinne Lodenschwein,
behalt dir deine Passion für das Genre und man liest sich!
Hannes
Donnerwetter das ihr euch an die Band rantraut
Nach der Band das Titelblatt und mehrere Seiten in der aktuellen Ausgabe das Ablaze gewidmet wurde von mir inklusive ausführlicher Interviews
Aber beim Thema under The Black Sun werden keinen Gefangene gemacht ?!?
Nun gut,
Zur Sache
Ich find das Album Echt klasse! Mehr davon !!!
Scheiss worterkennung
Aber ich glaub ihr wisst was ich sagen will
Mahlzeit Lodenschwein,
was heißt „rantrauen“……an der Band ist nichts rechtes dran und nur weil das Ablaze darüber schreibt ist, ist die Band noch lange nicht verdammt. Da brauchst du nur einen Blick ins „Taub Für Immer“-Magazin werfen und voila: spätestens jetzt hab ich „grünes Licht“ darüber zu schreiben. Schreibst du für die? Klingt so, und wenn ich ehrlich bin interessieren mich die Interviews ziemlich.
Das Album läuft bei mir rauf und runter. Verdammt geile Scheibe die endlich ein wenig Innovation bietet. Ich bin sogar der Versuchung nahe ne 8 aus der Note zu machen. Leider muss ich da noch den Test of Time passieren lassen. Ich bin mir aber trotzdem sicher das dies noch geschieht und stehe demnächst regelmäßig mit Helter Skelter Productions in Kontakt, die mich dann hoffentlich mit anderen Highlights wie „Paralys“ auf dem laufenden halten.
Beste Grüße,
Hannes