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Aus den Tiefen #47: GODBITE

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In „Aus den Tiefen“ stelle ich euch regelmäßig mehr oder minder unbekannte Künstler, Projekte und Bands vor, die aus dem einen oder anderen Grund abseits der altbekannten Pfade wandeln. Die Gründe hierfür können zahlreich sein. Das Ergebnis muss nicht immer nach Metal klingen, im Gegenteil! Der Fokus liegt hierbei auf Innovation, auf Experimentierfreude, auf dem Potenzial, etwas anders zu machen, als alle anderen.

Oftmals kommt es mir so vor, als würden Bands aus Osteuropa bis heute belächelt werden. Und das, obwohl es auch in der jüngeren Vergangenheit einige Juwelen gab, die aus dem Osten kamen. Und ich meine nicht (nur) Zwickau.

Vor einigen Jahren wurde ich durch eine befreundete Band auf ein paar Jungs aus Stettin aufmerksam, namentlich:

GODBITE

GODBITE

GODBITE wurden irgendwann um 2010 gegründet, so genau lässt sich das kaum erruieren. Jedoch veröffentlichten die Polen im Jahre 2011 eine erste Demo, die mit drei Songs aufwartete und zeigen sollte, wo man sich stilistisch bewegt und hinbewegen will. So vereint das Quintett verschiedene Einflüsse aus Progressive Rock und modernem Metal mit teils poppigen Strukturen, die ein Gesamtgemisch schaffen, das mich hier und da an Bands wie KARNIVOOL oder DEAD LETTER CIRCUS erinnert. Wie das klingen kann, sieht man im Video zu „Bear in mind“, das stilecht im Jogginganzug aufgenommen wurde. Man kriegts nicht raus …

Bis zur Veröffentlichung des ersten Albums sollte jedoch noch einige Zeit vergehen, denn „The Aristocrats“ erschien erst im November 2015. Neben zwei Songs des Demos, die nochmal neu aufgelegt wurden, beherbergt „The Aristocrats“ sieben Songs, die feinsten modernen Metal bieten. Gekonnt wird zwischen klarem Gesang und markanten Schreien gewechselt, wobei sich Sänger Arkadiusz bei beidem nicht verhebt, und zum Glück auch nicht versucht, mehr zu leisten, als er kann. So wird der Klargesang eher von einer kraftvollen Rock-Attitüde begleitet, als von schmalzigem Pathos. Instrumental pendelt die Musik GODBITEs zwischen treibenden Passagen, komplexen Riffs, eingängigen Melodien, atmosphärischen Zwischenteilen und krummen Takten, ohne dabei jedoch zu verkopft oder gewollt schwer zugängig zu werden.

Dass die Jungs dabei von Bands wie TOOL, neueren TEXTURES oder THE OCEAN beeinflusst wurden, lässt sich nicht verleugnen, der Anteil der eigenen Identität jedoch auch nicht. GODBITE kupfern zu keinem Zeitpunkt hemmungslos bei den Vorbildern ab und bemächtigen sich somit fremder Charakteristika. Wer also mit den oben genannten Bands was anfangen kann, sollte den Polen unbedingt eine Chance geben, denn obgleich „The Aristocrats“ ihr erstes Album darstellt, weist es eine beeindruckende Reife auf, auch wenn ich davon ausgehe, dass GODBITE ihre eigenen Stärken auf – hoffentlich in naher Zukunft liegenden – Veröffentlichungen noch klarer herausarbeiten können.

Auch wenn GODBITEs Ruf noch nicht sehr weit über ihr Heimatland heraus schallt, haben wir es hier mit einer vielversprechenden Band zu tun, die sich vor der vornehmlich britischen Konkurrenz nicht verstecken muss und auf einem Festival wie dem Euroblast mehr als richtig wäre.

 

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Godbite

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1 Kommentar

  1. 7. Dezember 2018 bei 0:05 — Antworten

    Wowee, thanks for the review, Robert! We’ve only just discovered it by accident. We have had our weird adventures, but now we are working hard on a new LP – and still have some surprises. Things have never been better in our camp. Exciting times ahead. Hope to see you someday!

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