EVIL INVADERS – Pures Adrenalin
EVIL INVADERS – Feed Me Violence
Veröffentlichungsdatum: 22.09.2017
Dauer: 35:50 min.
Label: Napalm Records
Stil: Speed/Thrash Metal
Meine Vorfreude war groß, als mich die frohe Kunde von einem neuen EVIL INVADERS-Album erreichte. Und innerhalb von 2 Jahren ein neues Album einzuprügeln ist auch nicht selbstverständlich. Dementsprechend hoch ist nun meine Erwartungshaltung, weil diese Band eine der Ausnahmen darstellt, die den alten Geist des Thrash- und Speed-Metals in die Neuzeit transportiert hat.
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Vollgas!
Und kaum verstreichen die ersten Sekunden, ballert „Feed Me Violence“ gleich im sechsten Gang los. Ein Wurf ins kalte Wasser sozusagen. Rasiermesserscharfe Gitarren, die aufheulen, leidenschaftlicher Gesang (fast wie Rob Halford!) und eine aggressiv kesselnde Kreatur hinter den Trommeln. Damit dürfte eigentlich alles gesagt sein. Anders kann ich den Opener „Mental Penitentiary“ nicht beschreiben. Da wird gleich Vollgas gegeben. Klingt wie eine jugendliche Version von SLAYER und METALLICA, die sich in juvenilem Wahn im Kinderzimmer austobt.
„As Life Slowly Fades“ legt gleich nach und überzeugt weiterhin durch diese ungezügelte Spielfreude in Form wilder Soli und den treibenden Charakter. Da ist sogar Platz für ein wenig Growling (richtig gelesen!), bevor es in diesem Adrenalinmassaker so richtig losgeht.
Herr Gott! Das ist doch erst der zweite Song! Wie wollen die das noch toppen?
Indem Verschnaufpausen wie „Suspended Reanimation“ in ungewohnt epische Schlachten á la „Broken Dreams In Isolation“ geleiten. Für EVIL INVADERS untypisch, dennoch sehr passend. Schön das, wenn zwischen der ganzen Hektik solch ein Song auftaucht. Naja fast, ab der Hälfte geht es dann in eine Art Midtempo über, wo erneut Joe und Max (u.a. Gitarre und Gesang) ihr Können unter Beweis stellen. Doch erfreulicherweise findet sich der Song dann noch im langsamen Spiel wieder.
Evil Invaders steigern sich unaufhaltsam
Gerade der Titelsong könnte auch surrealerweise auf einer B-Seite von so mancher Thrash-Metal-Band aus Deutschland stammen. Da schwingt das Haar wie von alleine. Und dazu noch diese hohen Schreie! Ich dreh frei.
Ich erwähnte ja am Anfang METALLICA. Jetzt hört euch mal „Oblivion“ an und kniet vor diesen Melodien nieder. Besser hätten das die Amis nicht machen können. „Oblivion“ ist für mich der Höhepunkt auf dieser Platte. Dieser Track zerbröselt alles, was sich heute Speed/Thrash Metal schimpft. Jede Note, jeder Schlag auf die Becken und die Snare schreien den Metal heraus. Punkt.
Das können EVIL INVADERS meines Erachtens auch vorerst nicht toppen. Also suchen sich die Belgier einen neuen Spielplatz und schreiben glatt ein weiteres Instrumental („Shades Of Solitude“), welches vor Eleganz nur so trieft. Genug geträumt, „Anger Within“ reißt dich mit einem an TANKARD erinnernden Anfang aus dem Tagtraum. Ich habe bis jetzt noch keine Schwachstelle auf „Feed Me Violence“ entdeckt und das wird sich auch mit dem großartigen, abschließenden „Among The Depths Of Sanity“ nicht ändern.
Autorenbewertung
Vorteile
+ hörbare Spielfreude und Leidenschaft
+ jeder song begeistert
+ trauen sich auch an neue Ideen
Nachteile
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2 Kommentare
Eine total begeisterte Rezension und trotzdem nur acht Punkte? Wie das?
Hey minuslik,
der Grund ist einfach: 8 Punkte stehen für ein saustarkes Album. Bombastischer geht es fast nicht mehr. Außer bei einer 9 (Jahreshighlight) oder 10 (Klassiker). Da das Jahr noch nicht vorbei ist und ich bereits jetzt viele 8 Punkte Kandidaten in meinem Poll habe. Ich will jede Platte aud Langlebigkeit testen, sehen ob sie auch auf lange Zeit taugt. Deshalb verschenke ich nicht jedes mal eine 9 oder gar eine 10 (noch nie passiert), weil diese Benotung etwas besonderes sein soll. Schau mal in die anderen Magazine und du siehst das Gegenteil.
Liebe Grüße,
Hannes