Startseite»Lifestyle»Kolumnen»Vergessene Rockstars – live on stage

Vergessene Rockstars – live on stage

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

So, mal alle Hände hoch – Rex Brown, wem sagt der Name was? KILL DEVIL HILL jemand? Nein? Mann ey, ihr Proleten!

Ok, mal zur Sache. Rex Brown hat natürlich eine sehr bewegte Vergangenheit, und jeder in unseren Reihen, der ein bisschen was auf sich hält, sollte ihn natürlich als den Bassisten von PANTERA kennen. Das ist quasi die wichtige Metalband aus den Neunziger Jahren. Nur, was ist heute? Von Phil Anselmo hört man ab und zu noch etwas, wenn er mit DOWN unterwegs ist (bei denen Brown ja eine Zeit lang noch mitgespielt hat), oder sich irgendwo fragwürdige Eskapaden auf der Bühne leistet (ob man das auf DOWN bezieht oder „nur“ auf Anselmos persönliches Verhalten, ist jedem selbst überlassen). Vinnie Paul Abbott, der Überschlagzeuger der ehemaligen Groovemetaler, ist mit seiner Band HELLYEAH on tour. Alle drei verbliebenen Mitglieder von PANTERA sind also noch in der Szene unterwegs.

Dennoch, so richtig im Gespräch scheinen ihre Projekte nicht mehr zu sein. Ob der Erfolg von PANTERA auch an der Zusammensetzung der Musiker gelegen haben mag, sei dahingestellt. Die Band kam bestimmt auch einfach zum richtigen Zeitpunkt und die vier Musiker haben begriffen, was in der Zeit in der Szene los war, und haben das gebracht, was nötig war, um neue Schübe und Einflüsse reinzubringen. Dafür wurden sie zu Stars, man erkannte sie überall auf der Straße. Das volle Programm quasi. Zu Recht.

Dass Brown, Abbott und Anselmo heute teilweise gar nicht mehr miteinander reden, ist Schade. Aber letzten Endes etwas, was nur sie betrifft und womit auch nur sie selbst umgehen müssen. Dennoch scheint generell ihre Präsenz in der Szene gefühlt ziemlich nachgelassen zu haben. HELLYEAH waren zwischenzeitlich mit FIVE FINGER DEATH PUNCH auf Tour, und DOWN konnte man in jüngerer Vergangenheit auch mal auf dem SUMMERBREEZE oder dem Rock Hard Festival sehen. Rex Brown hat vor ein paar Jahren ein Buch veröffentlicht, in dem er seine Sicht über den Werdegang von PANTERA, deren Mitgliedern und Umfeld schildert. An sich eine interessante Lektüre. Aber auch „nur“ eine Sicht unter mehreren. Korrekterweise müsste man in solchen Fällen die Erzählungen von soviel beteiligten Personen wie möglich einholen, und eigentlich ist das auch ein Thema für sich.

Worum es mir geht: manchmal scheint eine Band größer zu sein, als ihre Mitglieder. Klar, niemand kann die Fähigkeiten und Einflüsse von Dimebag Darell negieren. Dennoch war PANTERA ein Gemeinschaftsprojekt, welches nur durch den Einsatz und das Können aller vier Bandmitglieder zu der Band geworden ist, die sie zu ihren Hochzeiten war. Natürlich gehört Metal glücklicherweise auch nicht vorrangig zu den Musikgenres, die mehr vom roten Teppich und dem Herumreichen von Persönlichkeiten lebt, aber ich finde es doch auffällig und ein wenig Schade, wie sehr die verbliebenen Musiker dieser Band wieder ein Stück weit in der Versenkung verschwunden sind. Für viele sind PANTERA bis heute ein Identifikationsmerkmal. Es geht auch nicht darum, so eine Band um jeden Preis oben zu halten, sondern viel mehr darum, ein wenig den „Kontakt“, soweit möglich, zu solch prägenden Musikern nicht zu verlieren. Ihre musikalischen Werdegänge sind ja trotzdem noch interessant.

KILL DEVIl HILLHomepage / Facebook

DOWNHomepage / Facebook

HELLYEAHHomepage / Facebook


Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

Jubiläumsfestival – Vorbericht Rockharz 2018

nächster Artikel

DOOM OVER LEIPZIG 2018 Tag 1 - Im Lichtspielhaus der Finsternis

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert