BASTIAN – Wenn zu lang nicht gut ist
BASTIAN – „Grimorio“
Veröffentlichung: 31.07.2018
Länge: 1h
Label: Sliptrick Records
Genre: Hard Rock/Heavy Metal
„Mama, da gibt’s ’ne Band, die heisst fast genauso wie ich!“
BASTIAN sind wirklich eine Band, und die spielen ganz ordentlichen Hard Rock. Ihre Neue heisst „Grimorio“ und bietet über zehn Songs hinweg klassischen Hard Rock. Technisch sind die Tracks der Italiener alle in Ordnung. Das Quartett um Nicklas Sonne verarbeitet musikalisch gute Ideen in den einzelnen Songs. Die Stimme des Sängers passt dabei gut zum Stil und auch die Gitarren liefern klare, schnörkellose Lines, unterbrochen von sauber durchgefrickelten Solos.
Also, wo ist der Fehler?
Darf man danach suchen? Bei dieser Platte fällt zumindest eine Sache bald auf, die recht untypisch ist. Die Songs sind meistens verhältnismäßig lang. An sich ja kein Problem. Dennoch führt das leider eher dazu, dass alles sehr langatmig wirkt und die Band nicht auf den Punkt zu kommen scheint. Die Aussage geht verloren, der Faden auch.
Diese Musik lebt davon, klare Punkte im Song zu setzen und eine erkennbare Struktur zu haben. Hier jedoch verliert der Hörer schnell die Orientierung, was die Gefahr birgt, dass seine Aufmerksamkeit dann auch nicht mehr der Band gilt. Schade. Wenn wenigstens ein interessantes Solo zwischendrin käme. Stattdessen ziehen sich die Strophen ewig lang hin. Als Band kann man das eigentlich nicht wollen.
Dennoch, es ist ja immer eine Frage, in welchem Kontext die Musik läuft. Als Hintergrundmusik lassen sich Songs wie „Pale Figure“, „Infinite Love“ oder „Epiphany’s Voodoo“ gut durchtrullern. Beim aktiven Zuhören kann es irgendwann jedoch ein wenig anstrengend werden, da markante Punkte und erkennbare Strukturen ein wenig zu kurz kommen, was bei der Länge das Zuhören nicht gerade einfach macht.
Autorenbewertung
Vorteile
+ Klassischer Hard Rock
+ In sich stimmige Instrumentation
Nachteile
- Oft keine erkennbaren Highlights
- Kein Spannungsbogen in den Songs
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