BLACK TOOTH SCARES – auf der Suche?
BLACK TOOTH SCARES – „Seeker“
Veröffentlichungsdatum: 07.09.2018
Länge: 39:01 Min.
Label: self-released
Genre: Metalcore/Post-Hardcore
Ja, wer diesen Namen noch nicht gehört hat, wird wahrscheinlich auch erstmal Phantomzahnschmerzen bekommen. Verständlich, aber schmerzhaft ist hier eigentlich nichts. BLACK TOOTH SCARES hatte ich bis zum Impericon Festival diesen Jahres auch noch nicht in meiner musikalischen Watchlist, dort haben sie mich (besonders als Opener) aber wirklich überrascht. Ich wollte vor Ort auch die Musik der Band erwerben, ging aber nicht, da es eben noch nichts gab. Das ändert sich jetzt, denn mit „Seeker“ liegt nun das Debüt vor…
Dass man es hier nicht mit den herkömmlichen Core-Elementen zutun hat, merkt man besonders an einer Sache: Hendriks kraftvoller Stimme. Er kann auch schreien, das wird in den Songs aber eher als zweitrangiges Stilmittel benutzt. Und genau das macht den Unterschied. Bereits live hat mich das angesprochen, da es erstens für seine Qualität spricht, und zweitens nicht die – nennen wir es mal – Regel ist. Auch auf musikalischer Seite bewegt man sich nicht auf den üblichen Pfaden. Die Band setzt sehr oft auf Abwechslung in den Songs selbst. Wer auf ruhige, emotionsgeladene Passagen steht, wird ebenso fündig wie Fans von harten Riffs und passend eingestreuten Soli. Ein Song wie „Circles“ beispielsweise ist schon ein echtes Monstrum an Gefühl und dennoch gespickt mit Power. Eigentlich sind das alles Punkte, die dafür sprechen, dass auch Coreverweigerer ihre Freude an dem Album finden könnten. Das im Festivalbericht angesprochene Feature findet sich mit „Echoes“ übrigens auch in der Tracklist, sowie in Videoform auf Youtube.
Soweit alles gut, aber ich muss leider auch sagen, dass ich irgendwie nicht ganz zufrieden mit der Produktion bin. An manchen Stellen hab ich das Gefühl, dass mehr Druck gut getan hätte, an anderen wirkt es manchmal ein wenig breiig. Das kann man natürlich verzeihen, immerhin ist es ein self-Release und noch dazu das Debüt. Der musikalischen Qualität schadet es keinesfalls. Außerdem gefällt mir das Album so gut, dass es gern etwas länger hätte sein dürfen.
Ich habe euch hier deshalb nicht das aktuelle Musikvideo vorgestellt, weil ihr mit „Seeker“ direkt auf den Kanal der Band kommt, welche mit ihren Liveberichten auch noch zeigen, wie sympathisch sie sind. Unbedingt mal reinschauen!
Autorenbewertung
Vorteile
+ viel Gefühl und Variation
Nachteile
- mehr Songs wären schön gewesen
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