HELSOTT – Abklatsch oder Ernstzunehmen?
HELSOTT – Slaves And Gods
Veröffentlichungsdatum: 12.10.2018
Länge: 46:42 min
Label: M-Theory
Genre: Pagan Metal / Death Metal
Yeah, Pagan Metal! Endlich wieder heroische Musik, mit der ich mich beim Autofahren fühle, als würde ich in einem Monster Truck sitzen und nicht im Micra meiner Eltern! Aber schaffen es HELSOTT, sich als eigene Marke zu präsentieren und nicht als Abklatsch von den Bands, die es in dem Genre ganz nach oben geschafft haben, so wie AMON AMARTH?
Denn HELSOTT sind auch keine Finnen, Norweger oder Schweden, wie man es von Viking-Metal-Bands erwartet – sie kommen aus dem schönen Kalifornien. Anscheinend kann man auch am Strand über Walküren und den nordischen Winter sinnieren! So ganz ohne Helfer geht das aber doch nicht: Masha Scream und Lazar von ARKONA unterstützen die Band, TROLLFEST hat Dr. Leif Kjonnsfleis und Trollmannen geschickt, von ELVENKING sind Damna und Lethien dabei, Dom Crey von EQUILIBRIUM, außerdem noch Kevin Storm und Bjorn Friedrichsen. Puh. So viele Namen.
Aber jetzt mal weg von den Namen und endlich zu dem, worauf es ankommt. Zur Musik also. Schon der Titeltrack „Slaves and Gods“ startet schön rumpelig, sodass sich jeder Fan von Wikingergeschrei gut aufgehoben fühlt. Eigentlich müsste ich ja jeden Song einzeln beschreiben, weil sie so unterschiedlich sind. Ich würde das Album als eine Art Compilation beschreiben: Gute Musik, zusammengebastelt aus den typischen Elementen, die durch den Viking-, Pagan- und Folk Metal geistern. Da sind traditionelle Instrumente aus der Folkmusik dabei und es erinnert auch ein wenig an den Humppa Metal von Korpiklaani. Dann ist wieder ein kleines Orchester am Start. In „Return Hyperborea“ ist sogar eine Frauenstimme mit dabei. Die Ideen sind gut, und dadurch wird „Slaves And Gods“ sehr abwechslungsreich. Jedoch wirkt das Album etwas überladen, als hätten sich HELSOTT schlichtweg nicht gegen einzelne Elemente entscheiden wollen. Ist das vielleicht die amerikanische Art?
Im Großen und Ganzen macht das Album trotzdem Spaß. Gerade, dass die Sänger immer wieder wechseln, hat einfach was! Wenn ihr damit klar kommt, dass ihr innerhalb von drei Songs von Trashgerumpel über eine Ballade zum weiblichen Cleangesang wechselt, könnt ihr euch HELSOTT auf jeden Fall anhören. Ein Abklatsch ist „Slaves And Gods“ definitiv nicht, vielleicht eher eine Hommage?
Ach ja, apropos Hommage – ein TOM-PETTY-Cover ist auch auf dem Album drauf. Die Metalversion von „Runnin‘ down a dream“ kann sich auch echt hören lassen.
Autorenbewertung
Vorteile
+ spielt mit den typischen Elementen des Pagan Metal
Nachteile
- wirkt etwas überladen
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