MONTAÑA SAGRADA – THE LIVING GREEN
MONTAÑA SAGRADA – „THE LIVING GREEN“Veröffentlichungsdatum: 25. September 2020
Länge: 17:30
Label: Eigenveröffentlichung
Genre: Sludge
Veröffentlichungsdatum: 25. September 2020
Länge: 17:30
Label: Eigenveröffentlichung
Genre: Sludge
MONTAÑA SAGRADA, auf deutsch „heiliger Berg“ ist ein Sludge Trio aus dem Süden Chiles. Wer sich zunächst auf Anspielungen auf den gleichnamigen Film gefreut hat, liegt leider falsch. Und mit der argentinischen Desert Rock Band mit gleichem Namen haben die drei Chilenen nichts gemein. Vielmehr handelt es sich bei der 4-Track EP um eine Veröffentlichung, die historische sowie kontemporäre Sachverhalte thematisiert. Es geht um die Kolonisierung des lateinamerikanischen Kontinents sowie um bürokratische Mechanismen zur Machtvergrößerung, mit denen europäische und indigene Eliten gemeinsam am Untergang der Kultur gearbeitet haben. Wie die Natur („The Living Green“) im Feuer der Machtgier zu einem riesigen Haufen wurde, wird hier eindrucksvoll mit wütend rasendem Sludge vertont. Geschmückt wird dieses Werk vom farbenfrohen Artwork des chilenischen Künstlers Iñaki Muñoz.
Aus Grün wird Asche
Der Aufbau der EP gestaltet sich wie eine Geschichte, die vom Untergang eines Paradieses handelt. Anfangs steht das Feuer („First Flame“), welches die satte Natur („The Living Green“) gefährdet. Da das Inferno von den Mächtigen auf beiden Seiten immer weiter angefacht wird, werden die weniger privilegierten immer weiter verdrängt und ausgelöscht („Clearing“). Schlussendlich ist nur noch verbrannte Erde und ein staubiges Land voller verlorener Träume übrig („Wall of Ashes“). Mit dieser Geschichte erinnern die drei Musiker aus Chile nicht nur an die Historie ihrer eigenen Heimat, sondern schaffen auch eine Brücke zu Fragen der heutigen Zeit.
Aus Erfahrung extrem
Die drei Musiker von MONTAÑA SAGRADA sind zumindest in Chile alles andere als Unbekannte. denn sie blicken alle auf langjährige Erfahrung zurück. Vincent Zbinden spielte bereits bei ENTROSPECT sowie bei MOURNING SUN. Ramón Pasternak hat sich bei den progressiven Death Metallern von ALL TOMORROWS bereits einen Namen gemacht und auch Rodrigo Morris war zuletzt apokalyptisch mit MAR DE GRISES unterwegs.
Zusammen erzeugen sie ein wütendes und brachiales Klangbild, das keine Gefangenen macht. Die Lieder spielen sich zumeist im mittleren Tempo ab und reißen gelegentlich in doom-lastige Passagen oder auch schnelle Metal Attacken aus. Mit krachendem und gut abgemischten Sound haut das Trio gehörig auf den Putz. Darüberhinaus ist die Atmosphäre stets düster, brachial und aggressiv.
Autorenbewertung
Vorteile
+ Konzeptalbum mit historischer wie auch kontemporärer Relevanz
+ vor allem in Sachen Tempo schön abwechslungsreich
Nachteile
- Themen und Motive der Songs könnten abwechslungsreicher sein
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