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Ein bisschen Gothic-Urlaub am Meer

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Auf, auf und davon!

Der Start in den Tag ist schon schwierig. Morgens um 04:00 aufstehen und zur Arbeit, um 12:00 geht es dann wieder nach Hause. Dann nur eine Dreiviertelstunde Zeit, um alles fertig zu machen, weil wir nur die Hälfte unserer Sachen am Abend zuvor gepackt haben. Aber nun geht’s los, und zwar zum PLAGE NOIRE! Natürlich hat der zeitliche Stress dafür gesorgt, dass wir etwas vergessen haben; in diesem Fall einen Teil der Verpflegung. Egal, denn wo wir hinfahren, gibt es ja mehr als genug Möglichkeiten, um an Essen heranzukommen!

Kaum angekommen, heißt es erst einmal: Orientieren. Es gibt einen Parkplatz, auf dem man stehen darf, um sich seinen Schlüssel und sein Bändchen zu holen. Hier kommt schon erstes Festival-Feeling auf. Vorbei an all den Autos mit Heckscheibenaufklebern von Bands und Festivals, Menschen, die am Kofferraum stehen und sich schon einkleiden oder nach der langen Fahrt das erste Getränk öffnen. 

Direkt vor Ort stehen auf einer Strandnachbildung die schwarzen Buchstaben, die das Wort PLAGE NOIRE bilden. Irgendwie ist das weit und breit das einzige, was an ein Gothic-Festival erinnert; neben den schwarz Gekleideten natürlich. Einzig noch dieser Aufsteller am Check-Inn verbreitet ein wenig Atmosphäre.

 

Check-In beim Sensenmann

An der Rezeption gibt es zwei Schlangen, jeweils für diejenigen, die gebucht haben, und für deren Begleitung. Den 3G-Check  müssen alle Gäste am Freitag und Samstag machen, um am Festival teilnehmen zu können. Ein Angestellter vom Hotel bietet allen in der Schlange Stehenden ein Stieleis an. Nett!

Die Örtlichkeit des PLAGE NOIRE ist  komplett neu für uns, aber nach ein wenig Rennerei meinerseits und etwas Durchfragen stehen wir dann in unserem gebuchten 2-Raum-Appartement und können erst mal ankommen. Taschen ausräumen, für ein Festival ungewohnt wenig, und fürs Wochenende einrichten. Dann umziehen und direkt zur ersten Band um 17:15 , die wir schaffen: UNZUCHT.

Geschichte des Plage Noire

Aber was ist das PLAGE NOIRE überhaupt? Klar, es ist ein Festival. Aber was steckt dahinter?
Das
PLAGE NOIRE ist ein Gothic Festival, das seit 2018 jährlich von FKP Scorpio veranstaltet wird. Ebenfalls von FKP Scorpio veranstaltet wird das M‘ERA LUNA in Hildesheim. Daher gilt das PLAGE NOIRE auch als Schwesterfestival. Stattfinden tut dies in der riesigen Ferienanlage „Weissenhäuser Strand“ an der Ostsee und ist ausgelegt auf 5000 Leute. Je nachdem ob man ein Hotelzimmer oder Apartment gebucht hat, sind Dünenbad und/oder Hallenbad mit inbegriffen. Planschende Goths, eine sehr witzige Vorstellung. Auf dem PLAGE NOIRE gibt es drei Konzertbereiche: 

  • das große Festivalzelt mit der Mainstage, genannt „Chapiteau“,
  • die nächstkleinere Location, genannt „Salle de Fête“ und
  • die kleinste Location, genannt „La Rotonde“.

Im Hauptgebäude gibt es Laufstege für die Fashion Shows und den Monstermacher und seine Bodypainting Damen. Lesungen finden in einem weiteren Bereich, hier als „Cri de la Mouette“ bezeichnet, statt. Ebenfalls angeschlossen an die Anlage ist das „Abenteuer Dschungelland“, ein Freizeitbereich mit Reptilien und Amphibien und einem Bällebad. Und was ist witziger als plantschende Goths? Erwachsene Goths im Bällebad.

Ungewohnte Bilder

Es ist auf den ersten Blick erstmal seltsam, überall Menschen ohne Maske zu sehen. Auf unserem Weg zum Zimmer wird dieser Anblick allerdings sehr schnell zur Normalität. Im Konzertzelt, genannt Chapiteau, ist der Anblick nochmal befremdlich, da wir hier eine große Menschenmenge fast komplett ohne Masken sehen. Indoor, ohne Strandkörbe oder Tische, an die sie gebunden sind. Wir können uns wirklich frei bewegen und den Standplatz selbst suchen. Das gibt uns ein richtig gutes Gefühl von Normalität. Wir stürzen uns also direkt ins Getümmel, wobei man von Getümmel nicht wirklich reden kann, denn es gibt genug Möglichkeiten, um Abstand zu anderen Menschen zu halten.

Ob der Freiraum immer so vorhanden ist, kann ich tatsächlich nicht sagen, da es ja unser erstes PLAGE NOIRE ist. Aber die Atmosphäre ist schon geil und fast wie vor der Pandemie. Das heißt: Livemusik mit anderen Menschen genießen und sich vom Alltag entfernen. Auch der Band UNZUCHT und besonders dem Sänger Daniel Schulz, der sich laut eigener Aussage „ein zweites Arschloch freut“, sieht man an, wie sehr sie es genießen, wieder vor Publikum zu spielen und wie sehr sie das direkte Feedback gebraucht haben. Die Menge macht da natürlich natürlich gern mit und zeigt sich beim Mitsingen, Klatschen und Hüpfen von seiner sportlichsten Seite.

Diese Band hatte ich schon lange nicht mehr auf dem Schirm. Zuhause werde ich mich nochmal durch deren Songs durchhören, da ich sie erst wieder seit Daniels Besuch in der digitalen Taverne des Parabelritters auf dem Schirm habe. Einzig den Song Ein Wort fliegt wie ein Stein kenne ich bewusst, da dieses SALTATIO MORTIS Cover einen festen Platz in einer meiner Playlists hat.

Rundgang und zweites Konzert

Der Monster-Macher am Werk

Der Auftritt von DIARY OF DREAMS fällt nicht ganz in meine Musiksparte, daher nutzen wir die Zeit bis zum Auftritt von SCHANDMAUL, um uns ein wenig umzusehen. Mittlerweile ist es schon dunkel. Nach dem Gespräch mit einer Festivalfreundschaft vom M‘ERA LUNA nutzen wir die Zeit, um ein wenig übers Gelände zu schlendern und uns für Samstag schon mal mit den wichtigsten Orten vertraut zu machen: dem Shopping-Zelt, den verschiedenen Restaurants, dem Autogramm- und dem Merchstand sowie der Lager der anderen beiden Konzertlocations. Dabei bemerken wir, dass sich der Workshop „Der Monster-Macher“ direkt am Aufgang zu unserem Apartment befindet. Wobei ich das Wort „Workshop“ nicht ganz passend finde, denn im Grunde genommen sind das Models, die von einem Bodypainter bemalt werden. Das scheint ziemlich aufwendig zu sein, ist aber interessant anzusehen.

Da wir ein Apartment im Hauptgebäude haben, sind alle Wege für uns sehr kurz. Auf dem Weg zum zweiten Konzert auf unserer Liste kaufe ich eben noch zwei Festival Shirts. Auf zu SCHANDMAUL!

Mittelalterrock und Future Pop

Wir freuen uns, endlich wieder SCHANDMAUL zu sehen, da sie eine unserer liebsten und meistgesehenen Bands ist. Die neue im Bunde, Saskia Forkert, ist leider nicht dabei, da sie vor kurzem erst Mutter geworden ist. Ihren Platz nimmt ersatzweise Shir-Ran Yinon ein, was der Bandchemie keinen Abbruch tut. Das zeigt einfach, wie verbunden die Bands der schwarzen Szene sind. Man kennt sich, man hilft sich. Während des Konzertes nimmt der Sänger Thomas Lindner gemeinsam mit uns, dem Publikum, eine Grußbotschaft für Saskia auf. Mit den abschließenden Worten leitet Thomas auch direkt den nächsten Song ein: „Für uns ist sie ein Leuchtfeuer‘!“

Schandmaul live

Außerdem erklärt Thomas uns, dass er sich immer mal hinsetzten muss, weil er vor einigen Wochen einen Fahrradunfall erlitten hatte. Aber für den ältesten Song der Band, Das Teufelsweib“, steht er natürlich auf, denn der Song ist es wert! Natürlich nutzen SCHANDMAUL den „Ohoho“-Part des Songs, um mit dem Publikum zu spielen und es in einen großen Chor zu verwandeln.

Die 45 Minuten bis zum letzten Auftritt verbringen wir damit, die gesamte Atmosphäre in uns aufzusaugen. Einfach wirken lassen, dass wir nach all dieser Zeit endlich auf einem Festival sein können. Dann ist es auch schon so weit, der Headliner des ersten Abends tritt auf: VNV NATION.

Mit ihren stampfenden Beats und Bässen bringen sie das Zelt zum Beben. Es ist echt ein Segen, dass Ronan und seine Livemusiker als Ersatz eingesprungen sind. Normalerweise ist Elektromusik nicht meins. Aber diese Band hat mich in ihren Bann gezogen, seit ich sie das erste Mal auf dem M‘ERA LUNA gesehen habe. Der Song „Where is the Future“ leitet das Konzert ein und wir können uns einmal durch die Bandhistorie hören. Während des Songs „Nova“ vibriert mein Handy, das ich, wie so viele andere, auf Ronan’s Wunsch rausgeholt und die das Blitzlicht eingeschaltet habe. Da sehe ich, dass MAJORVOICE, ein Hamburger Musiker, auf Instagram ein Live Video gestartet hat – und zwar von der Hinterseite der Bühne, von der aus er das Lichtermeer aus Handytaschenlampen filmt. Da wir hinten stehen, sehen wir das ganze als Teil dieses Lichtermeeres leider nicht selbst.

Den restlichen Abend verbringen wir auf dem Zimmer und lassen den Tag einmal Revue passieren. Ich meine, das ist das erste Festival in dieser Größe für uns seit dem M‘ERA LUNA 2019. Da gibt es einiges zu verarbeiten.

Das ist der Morgen danach

Der erste Unterschied zu einem Open Air Festival war die Nacht. Es war ruhig. Keine nervigen Ghettoblaster oder Schreihälse, stattdessen ist alles recht gesittet. Auch der Morgen ist sehr ruhig. Während man auf einem anderen Open Air entweder die Schnappsleichen oder andere Frühaufsteher trifft, ist es hier wie ausgestorben. Schon etwas befremdlich.

Auch auf meinem Weg zum Edeka (08:40 Uhr), um die vergessenen Vorräte aufzufüllen, treffe ich nur wenig Menschen. Vor Ort sehe ich einen 3G Checkpoint und hole mir spontan das Bändchen für den Samstag.  Erst als ich aus dem Edeka herauskomme, bemerke ich den kleinen Mittelaltermarkt, der noch zum PLAGE NOIRE gehört. Leider ist der noch geschlossen.

Zurück auf dem Zimmer frühstücken wir erstmal in Ruhe und studieren nochmal das Lineup. Dann geht es los, denn wer beim Festival-Motto-Foto dabei sein will, muss um 10:30 am Strand sein.

Fotosession

Also noch schnell für meine Frau den 3G Check gemacht und los. Am Strand angekommen, sollen wir als erstes die Hände desinfizieren, denn diese brauchen wir. Wir sollen uns einer Gruppe anschließen und dann an der Hand anfassen. Wenn der Veranstalter dann in seine Trillerpfeife pustet, sollen wir aufeinander zugehen und die Hände in der Mitte in die Höhe halten, danach wieder auseinandergehen und wieder zusammen. 

Folgende Bilder von der Homepage des PLAGE NOIRE zeigen das Ergebnis:

Endlich wieder Meer. Das Wetter ist einfach traumhaft für Oktober. Und selbst am Meer ist es nicht wirklich kalt. Daher nutzen wir die freie Zeit um das Meer mit Freunden zu genießen.

Märchenstunde am Morgen

Lesung mit Christian von Aster © Dominique Schmitt

Als Nächstes stehen die Lesungen auf dem Plan. Da wir den Bereich für die Lesungen erstmal suchen müssen, sind wir leider wenige Minuten zu spät. Als wir ankommen, liegt CHRISTIAN VON ASTER gerade im freundschaftlichen Clinch mit einer der Security-Frauen, der sich durch die gesamte Lesung zieht. Gelesen werden alte und neue Werke aus dem reichhaltigen Fundus.

Lesung mit Markus Heitz © Dominique Schmitt

Mir in Erinnerung geblieben ist die Mitternachtshüpfburg, eine sehr beliebte Geschichte unter seinen Lesern und Hörern. Da er viel seiner Auftrittszeit mit Reden verbracht hat, muss er das Publikum entscheiden lassen. Es steht eben jene Mitternachtshüpfburg“ und eine weitere zur Wahl. Das Publikum soll sich durch Klatschen entscheiden. Zuerst stellt er eine andere Geschichte zur Wahl und das Publikum klatscht verhalten. Für die Mitternachtshüpfburg geht stattdessen Applaus und Freudenjubel los. Im Anschluss lädt er zu einer Autogrammstunde.

Als Nächstes ist MARKUS HEITZ an der Reihe. HERR VON ASTER begrüßt ihn mit den Worten: „Ich habe die Menge schon angehei(t)zt.“ Meine Frau hat das Wortspiel direkt verstanden, ich habe ein paar Sekunden gebraucht. MARKUS liest zwei verschiedene Stellen aus seinem neuesten Buch „Die Rückkehr der Zwerge“ vor. Natürlich kann er aus dramaturgischen Gründen nicht alles lesen, aber mehr dazu findet man im Buch. Dann folgt etwas, das man bereits in ähnlicher Form aus der Crypt Edition II des M‘ERA LUNAS kennt: MARKUS HEITZ liest ein Kapitel im Stile verschiedener anderer Autoren vor. Hier muss ich leider aussteigen, denn die Hamburger Mittelalterrockband VOGELFREY spielt. Und die habe ich tatsächlich erst drei mal live gesehen, seit ich sie kenne. Und das als Hamburger!

Hörner hoch und schüttel‘ dein Haupt!

Vogelfrey © Dominique Schmitt

VOGELFREY nutzen ihre halbe Stunde wirklich gut. 6 Liedern dürfen wir lauschen und dennoch nehmen sie sich Zeit, um mit uns, dem Publikum, zu quatschen und uns durch ihre Ansagen anzuheizen. Es fühlt sich aber gar nicht an, als wäre es so kurz. Es macht richtig Spaß, auch wenn es recht leer ist. Aber seit langem mal wieder in der ersten Reihe stehen, tut echt gut. Los geht es mit „Ära des Stahls“ vom Album „Vogelfrey“. Es folgen dann, thematisch passend zum Konzert, „Hörner Hoch“, „Schüttel dein Haupt“ und zum Schluss die „Metamnesie“ am nächsten Morgen. Den Abschluss bilden dann „Mittelalter Rockstar“ und vom ersten Album „Wiegenfest“ der Klassiker „Heldentod“. Eine gelungene Mischung.

Als das Konzert vorbei ist, erblicke ich MAJORVOICE. Als ich ihn frage, ob wir ich ein Foto machen könne, sagt er: „Ja“, dreht sich um und geht weiter. Bevor ich mich dann verdutzt abwenden kann, bleibt er stehen, lächelt, kommt zurück und wir machen ein Foto. Ein herrlich trockener Humor. Typisch Hamburger eben. Aber MAJORVOICE, im wahren Leben Ronald Zeidler, ist ebenfalls Musiker und der schwarzen Szene sehr verbunden.

Entzündet die Feuer

Letzte Instanz © Dominique Schmitt

Da STAHLMANN musikalisch nicht ganz unseren Nerv treffen, sind wir erst wieder im Zelt, als LETZTE INSTANZ spielen. Wie alle anderen Bands merkt man auch ihnen an, dass sie es genießen, wieder auf der Bühne zu stehen und Quatsch mit uns zu machen. Sänger Holly weiß eben, wie er das Publikum unterhält. Der Cellist Benni „Cellini“ Gerlach habe sich ein Auto gekauft, einen alten VW. Das wird dann später nochmal aufgegriffen, als „Junge“ von DIE ÄRZTE gecovert wird – „…der hat sogar ein Auto!“

Letzte Instanz © Dominique Schmitt

Auch dürfen wir den Chorus zu einem der Songs singen, getrennt nach Männern und Frauen, wobei die Frauen tief singen müssen, wir Männer dagegen hoch. Geübt wird das mit „The Lion sleeps tonight“. Natürlich verweist Holly mehrfach aufs neue Album „Ehrenwort“, das einen Tag vorher erschienen ist. Und so gibt es auch die Songs „Ehrenwort“, „Entzündet die Feuer“ und „Du bist nicht verloren“ auf die Ohren. Als Gastsängerin für den Song „Mach die Augen auf“ holt Holly dann JOHANNA KRINS auf die Bühne. Ich hätte sie gerne auch bei „Der Garten“ dabei gehabt, aber den hat Holly alleine performt.

Nach dem Konzert erkunden wir die Umgebung ein wenig. Leider hat das Dschungelparadies schon zu. Von außen sehen wir La Rotonde, wo gerade STERIL spielen. Da nur eine begrenzte Anzahl an Leuten in die kleine Hütte darf, bildet sich draußen eine Schlange. Uns verschlägt es derweil in das Shoppingzelt, betitelt als „Le Bazar“. Hier gibt es die üblichen Schuhe, Klamotten und Accessoires, und natürlich auch CDs zu kaufen. Besonders aufgefallen ist ein Stand, der aus alten FKP-Festivalbannern Rucksäcke, Hand- und Bauchtaschen herstellt. Alles wirklich gut verarbeitet und von FKP supportet.

Während des Rundgangs hören wir auch außerhalb des Zeltes noch den einen oder anderen Song von PETER HEPPNER, bevor wir zum nächsten Konzert auf unserer Liste gehen.

Der Ausklang

L’Âme Immortelle © Dominique Schmitt 2021

Danach sind dann L‘ÂME IMMORTELLE am Zug; eine der Bands, die die Gothic-Szene spaltet. Entweder man liebt sie, oder man hasst sie, aber dazwischen findet man nicht viele Leute. Eventuell einer der Gründe, wieso das Zelt relativ leer ist. Weshalb es einem umso mehr auffällt, wenn kleinere Grüppchen das Zelt verlassen. „Gutes Durchhalten noch“, unkt einer, bevor er geht. Irgendwie nicht nett. Ihre Show beginnt mit dem Klassiker Stumme Schreie. Und auch Songs wie 5 Jahre oder Bitterkeit werden zu meiner Freude gespielt, da ich eher auf die alten Titel stehe. Da mit „In tiefem Fall“ ein neues Album ansteht, werden natürlich auch neue Songs wie Angst oder Catch my Fall gespielt, die mich aber nicht besonders fesseln.

Solar Fake © Dominique Schmitt

Während meine Frau schon ins Apartment geht, mache ich noch einen Abstecher in den „Salle de Fête“, um ein wenig bei SOLAR FAKE zu verweilen. Auf das, was ich hier sehe, war ich gar nicht vorbereitet. Denn hier ist es wirklich gerammelt voll. Der Saal erinnert von der Deckenhöhe ein wenig an das Logo in Hamburg. Also vielleicht gerade 2,20m. Die Stimmung ist am kochen. Da SOLAR FAKE zur selben Zeit zu spielen beginnen, wie L‘ÂME IMMORTELLE enden, spielen sie natürlich schon, als ich ankomme. Under Control, Sick of you und All The Things You Say sind die Tracks, die ich mir anhöre, in der Location war es mir allerdings zu voll, sodass ich dann gehe.

Im Apartment lassen wir den Abend dann noch ein wenig bei einem Glas Met ausklingen und dann geht es ab ins Bett.

Der Morgen nach dem Morgen danach…

Nachdem wir ausgeschlafen haben, räumen wir unseren Kram zusammen und gehen zum Restaurant „Möwen Bräu“, wo man 20€ pro Person zahlt und sich für die Reise den Bauch vollschlagen kann. Die Auswahl ist groß. Aber selbst jetzt noch, am Morgen der Abreise, herrscht in dem Restaurant Festival-Feeling. All die Leute in Schwarz mit ihren Bandshirts. Man nickt sich zu, alles sehr gesittet. Alle reden mit ihren Begleitungen über die letzten zwei Tage und lassen alles nochmal Revue passieren. Und dann heißt es auch schon Aufbruch. Sachen holen, zur Rezeption und Schlüssel abgeben.

Vor Ort werde ich auch direkt gefragt, ob ich nur die Schlüssel abgeben möchte oder fürs nächste Jahr buchen will. Was soll ich sagen? Natürlich wollen wir auch im nächsten Jahr Teil des Ganzen sein!

Und obwohl man die Karten erst seit 12:00 Uhr am Vortag kaufen kann, ist die erste Kategorie bereits ausverkauft.

Fazit

Da wir die Karten fürs nächste Jahr direkt gebucht haben, dürfte wohl klar sein, dass uns das Festival sehr gefallen hat. Ich bin gespannt, ob Corona dann noch ein Thema ist und wie ein Festival dann unter dem „New Normal“ aussehen wird. Ansonsten freue ich mich sehr! Interessant zu Erwähnen ist vielleicht noch, dass es auf dem Festival eine Studie unter dem Namen „Normalise“ gab. Die Studie setzt sich mit Interventionen auf Großveranstaltungen auseinander, die derartige Events in Zeiten der Pandemie sicherer machen sollen. Leider habe ich keinen von den Mitarbeitern angetroffen, sonst hätte ich mich noch ein wenig mit ihnen über ihre Forschung unterhalten.

So bleibt mir nur zu sagen: Möge das nächste PLAGE NOIRE schnell kommen!


Dies ist ein Gastautorenbeitrag von: Sven.

Ein herzliches Dankeschön geht raus an Dominique Schmitt und Gothic Empire für die beigesteuerten Fotos!


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1 Kommentar

  1. […] und der Gesang ist Deutsch! UNZUCHT kannten wir bereits vorher und hatten sie zuletzt auf dem PLAGE NOIR […]

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