Startseite»Reviews»Black Metal»NIGHT CROWNED – Metal made in Göteborg

NIGHT CROWNED – Metal made in Göteborg

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

NIGHT CROWNED – „Rebirth of the Old

Veröffentlichungsdatum: 18.03.2022
Länge: ca. 21min.
Label: Noble Demon
Genre: Melodic-Black-/Death-Metal

Die Göteborger mal wieder! Man kommt im (Death-)Metal einfach nicht um sie herum. Und das aus gutem Grund, wie uns NIGHT CROWNED heute mit ihrer neuen EP „Rebirth of the Old“ unter Beweis stellen. Euch erwarten 20 Minuten feinster melodischer Black-Death mit Symphonic-Elementen. Spoiler: Reinhören lohnt sich!

NIGHT CROWNED haben vor noch gar nicht allzu langer Zeit, nämlich 2018, ihre erste EP „Humanity Will Echo Out“ veröffentlicht. Seit dem haben Schweden aber auch jedes Jahr neues Material geliefert. Ihr letztes full-lenghts-Album „Hädanfärd“ erschien erst im Juli 2021, und jetzt werfen sie mit „Rebirth of the Old“ schon wieder einen Hörgenuss auf den Markt. Die neue EP besteht aus vier Tracks – zugegebenermaßen sind drei davon Englissprachige Versionen älterer Songs. Wenn man sich ihre Diskographie anschaut, fällt auf: NIGHT CROWNED singen seit jeher sowohl auf Englisch als auch auf Schwedisch.

Einen neuen Track spendieren sie uns aber doch: „Born of the Flickering“ heißt das gute Stück und leitet mit eingängigen riffs und krächzendem Gesang die Dunkelheit ein. Der E-Gitarre kommt hierbei eine tragende Rolle zu, sie führt den Hörer sicher durch die prasselnden Blast Beats der Drums. „Born of the Flickering“ zeigt sich sehr melodisch und gefällt mir wirklich gut.

MarcusW

Der zweite Track, die englische Version von „Rex Tenebrae“ (das schwedische Original findet sich auf „Hädanfärd“), kommt noch abwechslungsreicher daher: Das Keyboard leitet in der Mitte des Songs symphonische Töne ein, die wie aus einem Horror-Kabinett anmuten. Doch als sich bei mir gerade eine angenehme Gruselstimmung einstellt, kommt plötzlich der Bruch – pathetische Klargesang.

Oh je. Der ist ja mal so gar nicht meins. „Rex Tenebrae“ ist zwar der einzige Song auf der EP, der Klargesang beinhaltet. Aber das gereicht ihm in meinen Ohren leider nicht zum Vorteil. Der Gesang ist mir zu platt, zu glattgebügelt, und die Tonlage auch einfach zu hoch. Da gefällt mir das Krächzen und Growlen des Sängers doch wesentlich besser. Zum Glück eilen die E-Gitarren schnell zur Hilfe, und so kann ich mich nach einem kurzen Schreckmoment letztlich doch mit dem Song versöhnen.

Die letzten beiden Tracks, „Shackled“ (Schwedisch: Fjättrad“) und A Fate Sealed In The Grave(Schwedisch: Ett Gravfäst Öde) führen den Stil der EP unbeirrt weiter. Die Melodien der Gitarren stämmen sich mutig gegen die Blast Beats, welche sich immer wieder mit ruhigeren Passagen abwechseln, und der Gesang bleibt schön heiser und agressiv. Bei mir besonders hängengeblieben ist im Falle von „Shackled“ noch das spannungsgeladene Staccato-Motiv ab Minute 2:22.

Mein Fazit zu „Rebirth of the Old„? Das Rad wurde zwar nicht neu erfunden, aber trotzdem bieten NIGHT CROWNED einen eigenständigen Stil und eine gute Adaption ihrer eigenen Songs. Die Produktion ist sauber und harmonisch, die EP beinhaltet wenig Überraschungen, hält dafür aber ein durchgängig hohes Niveau. Fans von melodischem Black-Metal sind hier genauso willkommen wie Freunde des Göteborger Melo-Deaths. Leiht NIGHT CROWNED euer Ohr, es lohnt sich!

Bild mit freundlicher Genehmigung von MarcusW

Autorenbewertung

8
NIGHT CROWNED kreieren eine in meinen Ohren fast perfekte Mischung aus Melo-Death und Black-Metal. Die E-Gitarre bleibt über die ganze EP hinweg tonangebend, aber Drums und Keys lassen zwischendurch immer wieder Spannung aufkommen. Abgerundet wird das Arrangement der Instrumente von gekonntem Krächz- und Growlgesang. Das lässt mich am Ende auch den kurzen Ausflug in die Welt des Klargesangs verschmerzen.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ harmonische, eingängige riffs und Melodien
+ ausgewogenes Verhältnis zwischen Blast Beats und ryhthmischen Passagen
+ saubere Produktion

Nachteile

- der Klargesang in "Rex Tenebrae" hat auf mich den Effekt, als hätte ich gerade unvermittelt in eine ganze Zitrone gebissen...

Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

FOO FIGHTERS Drummer Taylor Hawkins verstorben

nächster Artikel

SILENCE MUSICFRIDAY #73

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert