Volle Power im Huxleys
Ach, Berlin… Nach der Max Schmeling Halle durfte ich jetzt auch mal HUXLEYS NEUE WELT kennenlernen, den Metalschuppen in Neukölln. Was mich da wohl erwartet?
Nachdem der Einlass recht reibungslos ging, erstmal rein in den Saal, ein bisschen orientieren. Der Schuppen ist ganz kuschelig, an zwei Seiten gibt’s was zu trinken, hinten eine Empore und vorne, uh, eine Bühne 🙂 Badumtss…
Passenderweise hat gerade die erste Vorband angefangen, RUMAHOY. In alte Schiffslaken eingewickelt und mit schwarzen Einbrechermützen auf dem Kopf prügeln sie sich durch ein Set unterhaltsamem Piraten-Metal und schrecken nicht davor zurück, in die 90er zu reisen und AQUA zu covern. Darauf ein Bier.
Nach kurzer Umbaupause kommen WIND ROSE und entern die Bühne. Diese ist, zugestellt mit dem Equipment von vier Bands, leider sehr beengt und auch nicht schön beleuchtet, trotzdem herrscht vorne ein wildes Gerangel, um den italienischen Power-Metal an die Berliner Fans zu verteilen. Sänger Francesco Cavalieri ist sehr präsent und haut alle Songs souverän durch. Auch Bassist Cristiano Bertocchi hat, wie die restliche Band, sichtlich Spaß. Nach einem gefühlt viel zu kurzen Set will die Band schon gehen, wird vom Publikum aber zurückgepfiffen. Wie können die bitte das Konzert beenden, ohne „Diggy diggy hole“ zu spielen? War natürlich so geplant 😉 Nächstes Bier bitte. Also, fürs Publikum, ich muss fahren.
Danach wird es galaktisch. GLORYHAMMER bringen ihre Geschichten von Einhörnen und Hootsmen mit und müssen sich wie gewohnt einem, hm Goblin (?) erwähren. Sänger Sozos Michael, noch nicht lange in der Band, kann diesem aber erfolgreich den Hammer entwenden und trifft daneben auch jeden Ton. Das Energiebündel ist eine tolle Besetzung als Frontkämpfer, ruft aber ein paar mal zu oft „Berliiin!“. Aber egal. Für mich ist der Auftritt der nerdig-lustigen Karnevalstruppe das persönliche Highlight des Abends, die Songs sind auf den Punkt und ich muss zugeben, die Gitarrenkünste von Paul Templing vorher noch gar nicht so auf dem Schirm gehabt zu haben. Echt, Respekt! Das Publikum geht super mit, das Licht ist auch besser, und der Tinnitus grölt bei den Powerballaden fröhlich mit. Passt.
Als letztes, nach ein paar QUEEN-Einspielern (warum eigentlich? :D) kommt dann der Main-Act auf die Bühne. Eine zwei Meter hohe Quietsche-Ente. Mit im Gepäck hat das schockiert dreinschauende Tier ALESTORM (wahrscheinlich deswegen) und ballert mit ihnen zusammen durch ein Feuerwerk gute Laune-Metal. Sowas können echt nur Schotten.
Die Hyäne versucht, ein paar Songs zu erkennen und auf hoher See nicht ins schwanken zu kommen. So einen Abend kann man auf jeden Fall mal mitnehmen, aber ständig? Wer dafür glücklich genug ist, bitte ruf mich an 😀 Die Bands haben auf jeden Fall abgeliefert und sind erkennbar froh, mal wieder da gewesen zu sein und generell wieder richtig spielen zu dürfen. Die Hyäne freut sich auch und tanzt, dank passender Musik, ihres Weges.
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