Gigantischer Doom und Death Metal von SERMON
SERMON – „TILL BIRTH DO US PART“
Veröffentlichungsdatum: 10. Februar 2023
Label: Bitume Productions / Earache
Länge: 56:48
Genre: Doom Death Metal
Einige Lesende werden sich erinnern, dass wir im Frühjahr 2021 die Band SERMON aus İzmir vorgestellt haben. Den Artikel findet ihr hier. Die ursprünglich in den späten 1990ern gegründete und im Jahr 2021 neu formierte Band arbeitete seither fleißig an der Fertigstellung des ersten Langspielers der Bandgeschichte. Außerdem wurde das Line-Up erweitert und SERMON sind inzwischen zum Quintett herangewachsen. Nun ist es soweit, dass das knapp einstündige Werk zu hören ist. Leider wird im Heimatland der Band wohl erstmal keine große Release Show stattfinden.
I’m good, thank you. But I am very sad for the earthquake disaster in Turkey
schrieb mir Gitarrist Cem am Montag.
Daraufhin heißt es im redaktionellen Dienst: Aufatmen, dankbar sein, bei Möglichkeit Unterstützung walten lassen, und das Album würdigen.
Melancholie und Epik
Es ist durch und durch eindrucksvolles Klangbild, das SERMON auf „Till Birth Do Us Part“ präsentieren. Death und Doom Metal vermengen sich, ohne dass eine der beiden Hauptzutaten an ihrer Stärke verliert. So gibt das epische Moment des Doom Metal das Tempo vor. Schwermütig aber mit Weitblick und vor einem breiten Horizont aus sonoren Klängen baut sich eine unfassbar große Wand aus endzeitlicher Musik auf. Mit schwerer Zerre, tiefen Growls und unzerstörbarer Brachialität spielt sich in den Zwischenräumen dieser Klangwelt ein Hagel aus Death Metal Elementen ab.
Wie erhabene Wanderer
Man mag an gigantische Fabelwesen denken – Riesen, Titanen, Giganten, oder Halbgötter – , die ruhigen Schrittes durch eine brennende Welt wandern. Stoisch, manchmal demütig und immer unaufhaltsam wälzt sich der Mix aus Doom und Death Metal durch die Staubwüste. Dabei ist es ein besonderes Element, welches für besondere Nachhaltigkeit im Innenohr sorgt. Vor allem im Mittelteil von „Till Birth Do Us Part“ machen sich Harmonien aus orientalischen Skalen im Klangbild breit, was äußerst gut in das gesamte Konzept passt.
Vom epischen Intro über die brachiale Eingangsphase bis zum offenen Ende wissen SERMON auf „Till Birth Do Us Part“ zu überzeugen. Kleine Aussetzer sind dabei, stören aber das insgesamte starke Album kaum.
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Autorenbewertung
Vorteile
+ brutaler Death Metal Sound
+ eigenständige Konzepte
Nachteile
- wenig Varietät in Sachen Tempo
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