Startseite»Reviews»Doom»Dixieland Doom: SMOKE und DOOMSDAY PROFIT

Dixieland Doom: SMOKE und DOOMSDAY PROFIT

1
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

SMOKE / DOOMSDAY PROFIT – „SPLIT“

Veröffentlichungsdatum: 25. Oktober 2024
Länge: 35:00
Label: Olde Magick Records
Genre: Southern Sludge / Psychedelic Doom

Es gibt Veröffentlichungen, die schon pure Freude auslösen, bevor auch nur ein Ton abgespielt. Die vorliegende Split der amerikanischen Bands SMOKE und DOOMSDAY PROFIT gehört zu dieser Gattung. Der Grund hierfür liegt in der Verpackung des Tonträgers, denn die Split hat nicht eines sondern gleich zwei bildschöne Coverartworks. Dalton Huskin, seines Zeichens auch Gitarrist und Sänger von SMOKE, hat mit zwei Bildern ein wirklich schönes Wende-Cover erzeugt, in dessen schauriger Ästhetik sich die Betrachtenden verlieren können. Doch damit nicht genug, denn auch die Schallplatten mit ihrem blau-pinken Schleier beglücken nicht nur auf dem Plattenteller das Auge.

Heavy Psych aus Lynchburg, Virginia

Auf der A-Seite geben sich SMOKE aus Lynchburg, Virginia die Ehre. Knapp zwanzig Minuten lang versetzen die drei Stücke die Hörenden in einen Zustand der Trance inmitten endzeitlicher Finsternis. Psychedelic Rock der besonders schweren Sorte rauscht von den Appalachen bis zur Ostküste und von dort aus in die unendliche Leere. SMOKE wabern ungebremst zwischen Summer of Love und Ende der Welt hin und zurück, ohne die Orientierung zu verlieren. Dabei lassen sie die Spannung konstant steigen, während sie mit kleinen Schnörkeln für zusätzliche Kurzweil sorgen.

Vor allem mit dem Opener „Appalachian Black Magic“ stellen SMOKE ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweis. Die neu gemasterte Version des ursprünglich 2023 als Single erschienenen Stückes „Scavenger“ setzt zusammen mit „Hellish Rebuke“ die musikalische gekonnt fort. Auch wenn die beiden Titel nicht ganz an das Potential von „Appalachian Black Magic“ rankommen, fügen sie sich gut in das psychedelisch-eschatologische Gesamtkonstrukt ein.

Acid Sludge aus Durham, North Carolina

Die zweite Seite der LP gehört DOOMSDAY PROFIT, welche knapp 120 Kilometer südlich von der Heimatstadt von SMOKE residieren. Schon ab dem ersten Klang des Openers „No Salvation“ wird offenbar, dass diese Seite der Split als zweites gehört werden sollte. Die Steigerung an Intensität, Schwere, Dunkelheit und Härte, die sich auf der A-Seite manifestiert, wird hier direkt weitergeführt. Hier vermengen sich Klänge aus den tiefen Abgründen der menschlichen Seele mit dem dichtem Sumpf der Südstaaten und mit einer Aussicht, die auf ein finsteres Ende hindeutet. Unbarmherziger Sludge, meditativer Doom Metal und feine Nuancen des Southern Rock verbreiten hier gemeinsames Unheil.

Die B-Seite der Split klingt deutlich nüchterner, und DOOMSDAY PROFIT präsentieren ein in sich stimmiges Narrativ aus Ausweglosigkeit und Finsternis. Giftig und gnadenlos zeigt die Band auf die dunkelsten Abgründe menschlichen Handelns und weist dabei direkt auf das unvermeidbare Ende allen Lebens hin.

Rote Fäden und kleine Mäkel

Die Split von den Bands aus dem Upland South lässt sich schön am Stück durchhören, da beide Bands musikalische rote Fäden gesponnen haben. Sowohl innerhalb der beiden Seiten als auch übergreifend ist das Split-Album rund und spannend gestaltet. Dass die Performance von SMOKE ab etwa der zehnten Minute leicht schwächelt, und der Beitrag von DOOMSDAY PROFIT recht kurz ist, sind dahingehend nur kleine Mäkel eines insgesamt sehr starken Releases.

bandcamp Profil von SMOKE
Homepage von DOOMSDAY PROFIT

Das Promomaterial wurde uns mit freundlicher Unterstützung von DOOMSDAY PROFIT zur Verfügung gestellt.

Autorenbewertung

8
In einem massiven Bogen schweben die beiden Bands vom Upland South von einem bewusstseinserweiternden Trip in den Appalachen bis in die gefährlichen Sümpfe des Südens, und landen am unausweichlichen Ende.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
8 / 10 Punkten

Vorteile

+ starker Spannungsbogen
+ Sound und Thematik der Bands passt sehr gut zusammen
+ sehr schöne und flüssige Mischung aus Southern Rock, Psychedelia, Doom Metal und Sludge

Nachteile

- zweite Hälfte von SMOKE überzeugt nicht ganz
- DOOMSDAY PROFIT-Seite dürfte gerne 4-5 Minuten länger sein

Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

HARPYIE - Voodoo

nächster Artikel

TRAKTAT predigen Dogma 161

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert