LINKIN PARK – Neustart bei Null
LINKIN PARK – „FROM ZERO“
Veröffentlichungsdatum: 15.11.2024
Länge: 31:58
Label: Warner
Genre: Nu Metal
VORWORT…
Noch nie hat mich der Tod eines Musikers so mitgenommen, wie 2017 der von Chester Bennington. Bis dahin sind auch schon einige von uns gegangen, aus Bands die ich sehr mochte, aber bei keinem hats mich so aus der Bahn gehauen, wie bei ihm. LINKIN PARK ist für mich einfach eine Band, die irgendwie immer in meinem Kosmos präsent war. Und das seit Beginn. Egal in welcher musikalischen Phase ich mich befand – LP ging einfach immer. Das zog sich über all die Jahre. Ich liebe jedes Album auf seine eigene Weise, auch die „poppigen“. Als Chester plötzlich weg war, hat mich das sogar noch mehr an die Band gebunden. Verrückt, ich weiß. Die Songs, die dann im Nachgang noch mit ihm veröffentlicht wurden, haben das auch noch bestärkt. Und dann gab es da dieses Jahr diesen ominösen Countdown, der praktisch die gesamte Musikwelt aufgewühlt hat. Jeder bekam mit, dass da jetzt irgendwas passiert. Und dann dieser Move, als er zu Ende war… ihr kennt die Story 🙂 Als es dann auf das Streaming Konzert rauslief, war auch ich natürlich sehr neugierig und gehyped auf das, was auch immer da präsentiert wird. Und es war kein was, sondern ein wer! Wie Emily da vorgestellt wurde, und direkt mit neuer Single, das hatte schon was. Und so wie „The Emptiness Machine“ gebaut ist, war das natürlich der perfekte Start. Wie sie dann auch die alten Songs rübergebracht, und wie sehr sie selbst das auch bewegt hat, war schon sehr emotional. Da sind nicht nur bei ihr Tränchen gekullert! Man muss sich mal versuchen vorzustellen, wie sie sich gefühlt haben muss. Irre! Nun hatte ich das Wochenende Zeit, mir mehrfach das neue Album „From Zero“ zu Gemüte zu führen und meine Gedanken dazu zu sortieren. Ich versuch mal, die hier zu digitalem Papier zu bringen.
FROM ZERO
Das titelgebende Intro ist nicht besonders lang und scheint Emilys Reaktion auf den Albumtitel zu zeigen. Warum dieser Gesprächfetzen dann aber so plötzlich abbricht, erschließt sich mir nicht. Aber ich denke, dass das irgendwann mal irgendwo aufgeklärt wird. Dann auch auf dem Album mit „The Emptiness Machine“ zu beginnen, erscheint mir absolut logisch. Und dass diese Nummer schon über längere Zeit die Charts dominiert, macht mich irgendwie happy. Ich geb zwar grundsätzlich nix auf eben jene, aber das ist schon sehr cool! Und verdient. Schließlich wusste ja auch keiner, in welcher musikalischen Richtung es mit der Band weitergeht. Mit „Cut The Bridge“ wird aber auch weiterhin deutlich, was auch die danach folgende Single 2 „Heavy Is The Crown“ angedeutet hat: Der Nu Metal Marke LINKIN PARK is back!
Mit „Over Each Other“ folgt die eher gemäßigtere Single 3, die sich bei mir seit Release aber regelrecht ins Ohr gefressen hat. Irgendwas hat der Song, das mich einfach nicht mehr loslässt. Und er zeigt Emily auf einer anderen, emotionalen Ebene. Ich war schon gespannt, was auf dem Album dann wohl für eine Nummer folgt, denn am Ende hört man Mike während der Aufnahme der Vocals zu ihr sagen, dass sie jetzt ihre „Screaming Pants“ anziehen soll. Und meine Fresse – hat das einen guten Grund! Dieser heißt „Casualty“ und ist einer der wohl schnellsten und brachialsten Songs der Band überhaupt. Mir würde da als Vergleich „War“ einfallen. So in der Liga spielt die Nummer. Besonders interessant hieran ist auch, dass selbst Mike seine Vocals eher schreiend präsentiert. Sehr cooles Zusammenspiel von beiden auf jeden Fall! Mit „Overflow“ begibt sich die Band dann mal wieder auf experimentelle Pfade, und das gelingt sehr gut, speziell der Refrain sticht in diesem coolen Klangkonzept klasse hervor. „Two Faced“ wurde noch ein paar Tage vorm Album veröffentlicht und ist eigentlich der klassischste LINKIN PARK Sound, den man sich vorstellen kann. Der hätte auch auf Album 1 oder 2 sein können. Nicht, dass ich das in irgendeiner Form negativ meinen würde 🙂 Dann haben wir da „Stained“, welches für mich eins der absoluten Highlights des Albums ist. Großartige Nummer mit Gänsehautfeeling – textlich und musikalisch direkt unter die Haut. Mit „IGYEIH“ wirds dann nochmal etwas kräftiger, bevor „Good Things Go“ nicht nur „From Zero“ beendet, sondern auch mein persönlicher Favorit wird. Es ist einer der ruhigen Momente, ja, aber man man man, was ein heftiges – nahezu episches Brett! Wie Emily den Refrain hier präsentiert ist wirklich oberstes Niveau. Dieses Hochklettern auf der Tonleiter sozusagen und dann auf dem höchsten Punkt auch nochmal nen Schrei hinten dran… Respekt! Und da war ne halbe Stunde auch schon wieder rum. Aber wer jetzt auf Repeat drückt, wird das eventuell gar nich merken. Denn der Sound am Ende geht direkt in den ersten des Intros über. Cooler Schachzug!
FAZIT
Das Album ist mit seiner Laufzeit schon recht kurz, aber es bleibt hängen. Und zwar jeder Song für sich. Was haben wir bekommen? Nun, ich würde sagen eine „Best Of The Sound Of LINKIN PARK„. Es wirkt so, als hätte die Band auf ihre gesamte Kariere zurückgeblickt und sich die prägendsten Sounds geschnappt, um daraus neue Songs zu bauen und diese noch um Elemente zu erweitern. Wer genau hinhört, entdeckt wirklich Klänge von annodazumal, und das ist schon cooler Fanservice. Allerdings klingt davon nix angestaubt oder so, nicht falsch verstehen!
Kommen wir aber mal noch zum Elefanten im Raum: die neue Stimme am Mikrofon neben Mike. Was die Band getan hat, war mutig – keine Frage. Dass es Menschen geben wird, die das nicht mögen werden, war ebenso klar. Aber was ich direkt beim ersten neuen Song gefühlt habe, wird auf Albumlänge nochmal um einiges intensiver. Es ist dieses LINKIN PARK-Gefühl, das wieder da ist. Es ist keine neue Band, nein, es ist wirklich diese Band und alles, was ich auf emotionaler Ebene immer mit ihr verbunden habe! Emily ist kein Ersatz für Chester, sollte sie nie sein. Aber sie ist Emily! Und sie passt wie Arsch auf Eimer in den Sound von LINKIN PARK. Das liegt zum Großteil auch daran, dass sie die Art zu singen hat, wie einst Chester. Natürlich klingt sie anders, aber es ist die Art und Weise. Und ich fühle mich grad so unfassbar wohl, dass es genau so weitergeht, wie wir es hier nun auf „From Zero“ hören. Ich habe es gehofft und nun ist es klar: wegen dieser emotionalen Bindung wird das mein Album des Jahres! Daher geb ich hier auch keine Punkte, das ist einfach zu sehr persönlich behaftet. Aber ich wollte euch gern meine Gedanken mitteilen.
Was auch zu erwarten war: es gibt ne ausgedehnte Tour im kommenden Jahr. Leider nur mit 4 Deutschlandterminen. Aber was soll ich sagen? Ich muss dahin! Und ich habe Angst vor dem Nervenkrieg beim Ticketkauf! Daumen drücken!
Hier mal die deutschen Dates, welche auch noch von den ARCHITECTS begleitet werden:
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