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AKUMA SIX – Die chaotische Welt des Teufels

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AKUMA SIX – „Akuma No Sekai“

Veröffentlichungsdatum: 03.06.2022
Länge: 31:50 Min.
Label: self-released
Genre: Ahegao Metal / Djent-Ai

In den letzten 2 Jahren hat mich keine Band so sehr überrascht (und das über mehrere Singles) wie AKUMA SIX. Die Band, welche allein schon durch ihre Optik für hochgezogene Augenbrauen sorgt und mit ihrem klaren Japan-Bezug bei mir Aufmerksamkeit erregt hat, lässt sich einfach nirgendwo einordnen. Und genau das fand ich von Beginn an total spannend. Nun steht endlich auch das erste Album „Akuma No Sekai“ in den Startlöchern und ich durfte vorab meine Ohren in die Welt des Teufels entführen entlassen… 

SIMSALAKING!

Im Intro „Godinjection“ mit seinem passenden Sprecher fühlt man sich zunächst noch sicher, doch dann bricht der Sound auch recht schnell über einem zusammen. Das klingt jetzt natürlich ziemlich chaotisch, aber genau so mein ich es auch. „I show you how deep the rabbit hole goes“ ist so ziemlich die beste Beschreibung, die die Band sich hätte aussuchen können. Spätestens beim folgenden „Akuma“ wird klar, womit man es auf dem Album zu tun hat. Die Vocals werden in den Strophen meist gerappt, was teilweise an LIMP BIZKIT erinnert, und bei „Harakiri (Endgame)“ sogar recht offensichtlich Zitierung findet. Ich finde die einstigen Nu-Metal Vorreiter sind auch ein gutes Beispiel für alle, die nicht wissen wie man AKUMA SIX am Ehesten (sofern überhaupt möglich) vergleichen könnte. Stellt euch quasi Fred Durst und Konsorten vor, nur eine ganze Schippe härter und gestörter. Besagte Rap-Parts werden auch meist mit eben solchen Sounds unterlegt, weshalb man bei den Tracks eigentlich nie weiß, wie es wohl weitergeht. Das beste Beispiel dafür ist wohl „Ghost Of Akatsuki“, bei dem man am Ende eiskalt erwischt wird. Eigentlich ist das Rap / Hip Hop / Trap – Genre nun überhaupt nicht mein Ding, aber was die sympathischen Dämonen hier aus den Boxen ballern, macht einfach unfassbar Bock! 

DO THE MAJIN DANCE!

Der krasse Kontrast ist es, der den Sound von AKUMA SIX so speziell macht. In nahezu jedem Song wird in den Refrains dermaßen eskaliert, dass man als Core-Fan beispielsweise unter Garantie nicht stillsitzen kann. Ein absolutes Highlight stellt da „Amazing“ dar, ebenso das jüngst veröffentlichte „Edo Tensai“, welches obendrein noch mit deutschem Feature von TAMAS überrascht. Was ich außerdem faszinierend finde ist die Tatsache, dass die Band es versteht den Hörer an der Nase herumzuführen. Es gibt immer wieder Momente ala „Jetzt aber! jetzt muss ich springen!“ – Pustekuchen! Und wenn man es dann nicht erwartet, rastet die Band völlig aus

Zu den „ruhigen“ Parts gesellen sich sägende Gitarren, markerschütternde Breakdowns und Screams, die nicht nur direkt aus der Hölle stammen könnten, sondern auch zeigen wie vielseitig Frontmann Jan am Mikro ist. Für mich persönlich ist der Japan-Bezug an allen Ecken und Kanten ein weiteres Aushängeschild der Kombo. Da gibt es hier und da mal Samples aus Filmen, als auch Sounds aus der Gamingwelt, die jeder Zocker sicher sofort erkennt. Textlich nimmt man sich auch nicht allzu ernst, was dem Gesamtbild wunderbar zu Gesicht steht und für eine witzige Note sorgt. Da das Album zwar leider recht kurz ist, hab ich es nun während des Schreibens auch mehrfach hören können, und jedes Mal entdecke ich neue Details, die mich schmunzeln lassen. 

Ich verstehe, wenn es Menschen gibt, die mit dem Sound von AKUMA SIX überhaupt nicht klarkommen, oder gar überfordert sind. Der Genre-Mix mag vielen eventuell zu wild sein. Allerdings finde ich die Bezeichnung „Ahegao Metal“ oder „Djent-Ai“ ziemlich passend, denn ich wüsste nicht, wie ich dieses wunderbare Chaos selbst bezeichnen sollte. Wer also offen für diese erfrischende Mischung aus Sound und Optik ist, sollte dem Album dringend seine Aufmerksamkeit schenken. Für mich definitiv ein Kandidat für mein AOTY, dem ich ruhigen Gewissens volle Punktzahl geben kann. Es macht einfach Spaß, und das mit jedem Durchlauf auf’s Neue! 

Und wer gern etwas mehr über die Band erfahren möchte, dem kann ich das Interview mit Jules (Gitarre) an’s Herz legen, welches ich vor einiger Zeit geführt habe. „Akuma No Sekai“ erscheint offiziell rein digital. Eine physische Form existiert auch, welche zunächst nur beim ersten Konzert der Band in Köln erhältlich war und ich freundlicherweise trotzdem mein Eigen nennen darf, arigatou gozaimasu! AKUMA SIX stoßen übrigens nicht nur bei mir auf Anklang, so gewannen sie den Warsteiner Bandcontest und haben sich damit einen Slot auf dem ROCK AM RING 2022 erspielt. 

Die volle Ladung Demonarmy gibt’s bei Intstagram: @akumasix_official

Autorenbewertung

10
Wenn es eine Band schafft, mich mit ihrem frischen Sound so zu begeistern und zudem noch ein herrlich verrücktes Gesamtbild abliefert, dann muss ich einfach eine glatte 10 vergeben. AKUMA SIX zeigen, dass es eben nicht immer todernst zugehen muss und liefern mit "Akuma No Sekai" ein rundum spaßiges Album.
ø 4.8 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
10 / 10 Punkten

Vorteile

+ frischer, unverbrauchter Sound und Genre-Mix
+ irgendwie brutal und trotzdem entspannend
+ schön gestörtes Gesamtkonzept

Nachteile

- bissl kurz, trübt aber das Bild nicht

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