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ALEX MELTON – Südstaatencharme

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ALEX MELTON – „SOUTHERN CHARM“

Veröffentlichungsdatum: 27.01.2023
Länge: 40:02
Label: 
Pure Noise Records
Genre: Pop-Punk / Country

Howdy y’all und willkommen zu einem Review der besonderen Art! Wer des Öfteren auf YouTube unterwegs ist und auch nur ansatzweise an Pop-Punk (oder Country) interessiert ist, ist garantiert schon das ein oder andere Mal über den Namen ALEX MELTON gestolpert. Der Multiinstrumentalist aus Florence, South Carolina veröffentlicht seit 2012 regelmäßig Coverversionen von bekannten Songs aus den Bereichen Metalcore, Pop, oder Country auf der Plattformen und ist mittlerweile nicht mehr aus der Szene wegzudenken. Nach seiner in 2022 veröffentlichen EP „Happy Birthday“ folgt jetzt mit „Southern Charm“ sein Debütalbum bei Pure Noise Records.

Selbstverständlich bin ich bei der Kombination von Pop-Punk und Country direkt hellhörig geworden und musste mir die Platte genauer ansehen. Wenn zwei meiner Lieblingsgenres aufeinandertreffen kann ich mir das schließlich nicht entgehen lassen! „Southern Charm“ besteht aus zwei Hälften. Die erste Hälfte bietet Pop-Punk-inspirierte Versionen von Country Klassikern, wohingehen die zweite Hälfe Pop-Punk und Metalcore Songs in mitreißende „y’allternative“ Gewänder hüllt. In diesem Sinne: macht euch gefasst auf einen wilden, musikalischen Ritt, y’all!  

Y’ALLTERNATIVE VOM ALLERFEINSTEN

Insgesamt 12 Songs sind auf „Southern Charm“ zu finden. Die ersten sechs davon sind Coverversionen von Country-Größen wie TIM MCGRAW oder THE CHICKS. Bereits veröffentlichte Singles wie das Cover von LUKE COMBS lieferten bereits einen sehr guten Eindruck, welche Töne auf „Southern Charm“ angeschlagen werden – und das kräftig an den Genregrenzen gerüttelt wird. 

Die Platte eröffnet mit dem Song „Something Like That“, der im Original von TIM MCGRAW performt wurde. MELTONS Version kommt deutlich flotter, gitarrenlastiger und (zu meinem Leidwesen) ohne Südstaatenakzent daher. Der energiegeladene Sound, der an 2010er Jahre erinnert, ist auch in den Coverversionen von LUKE BRYANS „Play It Again“ oder „Cowboy Take Me Away“ von THE CHICKS zu finden. Kennt man die Originale nicht, könnte man stellenweise glatt annehmen, dass es sich hier um Originale handelt. ALEX MELTON gelingt es bestens die Genregrenzen zu sprengen und zwei – zugegeben – auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Genres zu vereinen. Alle sechs Songs sind äußerst mitreißend und machen unheimlich viel Spaß.     

Die zweite Hälfte von „Southern Charm“ verwandelt sechs verschiedene Core– und Pop-Punk-Songs in richtige Country-ÜberraschungenSTATE CHAMPS‘ „Secrets“ stehen die „typischen“ y’allternative Elemente wie ein Banjo ausgezeichnet und dürften auch eingefleischte Pop-Punk Fans überraschen. Während sich MELTON bei den anderen Songs stimmlich dem Pop-Punk Genre angepasst hat, demonstriert er in dieser Häfte seine Country-Einflüsse und überzeugt durch rauen, maskulinen Gesang – sehr stimmig! Der drastische Genrewechsel macht sich vor allem bei Songs wie STICK TO YOUR GUNS‘ „Married To The Noise“ bemerkbar und weiß den Hörer zu überraschen. Langweilig wird es auf diesem Album also garantiert nicht! So hat MELTON kurzerhand auch den Easycore-Song „Seventeen“ von FOUR YEAR STRONG in eine verträumte Country-Ballade verwandelt.

Mit „Quicksand“ von THE STORY SO FAR schließt das Album mit ruhigen Klängen ab. Der Song ist genauso abwechslungsreich wie der Rest von „Southern Charm“ und strotzt nur Lagerfeuerromantik. Definitiv einer meiner Favoriten der Platte!

FAZIT

ALEX MELTON zeigt mit „Southern Charm“, dass er ein wahres Multitalent ist. Normalerweise produziert der Multiinstrumentalist seine Songs und YouTube-Videos in seinem Home Studio, hat für sein Dabütalbum aber namenhafte Unterstützung von Produzenten wie TOM DENNEY (A DAY TO REMEMBER) oder ALAN DAY (FOUR YEAR STRONG) gehabt, was sich definitiv in der Qualität der Platte widerspiegelt.

Für einige mag es ein Kritikpunkt sein, dass es sich bei den Songs ausschließlich um Coverversionen und nicht um Originalsongs handelt. Auch die Arrangements der ersten Hälfte der Platte erinnern deutlich an den charakteristischen Pop-Punk Sound der 2010er Jahre und bieten in der Hinsicht keine große Überraschung oder „neuen“ Sound. 

Allerdings ist das auch Meckern auf ganz hohem Niveau. Es ist nicht das Ziel des Albums, das Genre „Pop-Punk“ an sich neu zu erfinden. ALEX MELTON schafft es hingegen meisterhaft Genregrenzen zu sprengen und mehrere – durchaus verschiedene – Genres zu vereinen. Das Gesamtergebnis macht schlicht und ergreifend Spaß. „Southern Charm“ weiß den Hörer trotz altbekanntem Sound zu überraschen und mitzureißen – und hat vor allem das Potenzial, Fans verschiedener Genres zusammenzubringen.     

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Bild mit freundlicher Genehmigung von

Autorenbewertung

9
Mit seinem Debütalbum "Southern Charm" überzeugt ALEX MELTON mit einer Mischung aus Country und altbekanntem Pop-Punk Sound der 2010er Jahre auf ganzer Linie. Der Multiinstrumentalist verwandelt Country-Hits in mitreißende Pop-Punk Songs und weiß eingefleischte Core-Fans mit Country-Versionen der besonderen Art zu überraschen. Ein wahres Fest für alle Liebhaber von "Y'allternative"!
ø 4.7 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
9 / 10 Punkten

Vorteile

+ Vielseitiges Album mit einigen Überraschungen
+ Mitreißende Pop-Punk Versionen und abwechslungsreiche Country Songs
+ Spannend für Fans verschiedenster Genres

Nachteile

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