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Aller guten Dinge sind drei!
KAMBRIUM – The Elders‘ Realm
Veröffentlichungsdatum: 29.07.2016
Dauer: 62:27 Min.
Label: NoiseArt Records
Nachdem Kambrium bereits die zwei Alben „Shadowpath“ und „Dark Reveries“ bei unterschiedlichen Labels rausbrachten, erschien am 29.07.2016 das nunmehr dritte Album „The Elders‘ Realm“ der Epic Death Metal–Formation aus Helmstedt.
Es ist ein doch recht eigener Stil, den KAMBRIUM an den Tag legt, doch er gefällt mir. Wo Melodic Death Metal oftmals harte Growls mit klaren Gesangsparts paart, tut der Epic Death Metal KAMBRIUMs dies auf eine etwas – es mag bei dieser Art von Musik fast schon höhnisch klingen, dieses Wort zu verwenden – sanftere Weise. Weniger Geschrammel und mehr eingängige Melodien unterstützen hier das von Martin Simon an den Tag gelegte Growling. Doch das ist nichts Schlechtes, im Gegenteil: Ist mehr Melodie nicht immer gut, solange es nicht an der nötigen Härte fehlt? Und von fehlender Härte kann hier sicher keine Rede sein!
Der Hörer steigt mit einem angenehmen, chorischen Intro ein, das erkennen lässt, weshalb es sich hier um „epischen“ Metal handelt. Natürlich hat man sich auch bei diesem Album nicht lumpen lassen und greift bereits in diesem ersten Song „Abyssal Streams“ auf eine altbewährte Gastsängerin zurück: Nach ihrem Beitrag auf „Dark Reveries“ verleiht Melanie Mau bereits zum zweiten Mal einem Titel KAMBRIUMs einen weiblichen Touch.
Im Anschluss an den sieben Minuten langen Opener erfolgt das etwas düsterere „Through Shades And Despair“, das allerdings bereits nach der klaren Gesangseinlage Karsten Simons die gewohnte Spielfreude durchklingen lässt, während Growling und instrumentale Musik gewohnt harmonisch ineinandergreifen.
Mit „Conjure The Lost“ versucht man es einmal ohne Klargesang und überlässt Martin allein die Bühne. An sich gefällt es mir, auch mal einem Sänger allein einen Song zu widmen. Hier allerdings fehlt mir der typische Gegenpol zum Growling. Auch die Melodie zündet nicht so richtig. Im zweiten Teil zieht der Titel zwar noch einmal an und schafft es mit einem sehr einladenden Gitarrensolo, mich doch noch einmal richtig zurückzuholen. Trotzdem bleibt der Eindruck, dass dieser Titel nicht an die vorigen heranreichen kann.
Es folgt der Titelsong. Relativ langsam, getragen und – na sag bloß, mit einem weiteren gern gesehenen (oder gehörten?) Wiederkehrer: Vielen ist GLORYHAMMER mittlerweile ein Begriff, und gleichsam auch Frontsänger Thomas Winkler. Dieser ist hier wieder am Start, und es ist schön zu hören, wie gut sich seine Stimme auch in die Musik KAMBRIUMs einfügt. Mit „The Elders‘ Realm“ ist der Band definitiv ein schöner Song gelungen, der sich gut von den meist etwas schnelleren und härteren anderen Songs des Albums abgrenzt.
„Shattered Illusions“ ist wieder ein schnellerer Song – für die Verhältnisse dieser Band, muss man anmerken. Denn so richtig schnelle Songs hört man hier eher selten. Auch dieser Titel stellt dabei keine Ausnahme dar. Trotzdem können sich sowohl „Shattered Illusions“ als auch das folgende „Colossus Of The Seas“ als sehr souveräne Songs sehen lassen.
Wieder langsamer, aber dafür umso stimmungsvoller, beginnt „Reckoning Of The Great“, ehe abermals flotte Growls den Gesangspart von Karsten einleiten. Zwischenzeitlich zieht sogar dieser einmal das Tempo an. Das gefällt mir ausgesprochen gut, lässt er es doch meist ein bisschen langsamer angehen. Davon darf es von mir aus auch ab und an mehr sein, um etwas Abwechslung in die Songs zu bringen.
Das bereits vor Veröffentlichung präsentierte „Season Of The Sea Witch“ zeichnet sich besonders durch den eingängigen Refrain aus, dem am Ende des Songs eine wirklich ansprechende Growling-Variation der Melodie folgt. Der vorletzte Song „Layer Of Spores“ stellt momentan meinen Lieblingstitel dar. Woran das liegt? Es ist eigentlich nicht der ganze Song, sondern nur der Refrain. Verhältnismäßig einfach gehalten und jeweils mit einer einfachen Wiederholung des Textes, aber manchmal braucht es nicht mehr – wenn der Hörer noch zwei Stunden nach dem Abschalten der CD „In the layer of spores…“ vor sich hin summt, muss man als Künstler irgendwas richtig gemacht haben.
Den Abschluss des Albums bildet „Furious Decay Of A Dying World“. Wie bei allen bisherigen Alben der Band, schließt das Album mit dem längsten Track. In diesem Fall mit einer Laufzeit von 13:16 Min. Ein netter Ausklang, der mich aber nicht mehr so richtig mitzureißen weiß. Vielleicht liegt das auch nur an meiner persönlichen Abneigung gegen allzu lange Titel, aber der Song schafft es nicht, mich die ganze Zeit bei Laune zu halten.
Dies ist ein Gastautorenbeitrag von: Lukas
Autorenbewertung
Vorteile
+ gewohnter Stil, der Growling und Clear Vocals harmonieren lässt
+ ansprechendes Cover
Nachteile
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