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ANNISOKAY – die tongewordene Morgenröte

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Annisokay – „Aurora“

Veröffentlichungsdatum: 29.01.2021
Länge: 48:00 Min.
Label: Arising Empire
Genre: (modern) Metalcore

Das Jahr 2018 hatte für mich 2 Erstplatzierungen in meinem persönlichen Albumranking. Eines von beiden war „Arms“ von ANNISOKAY. Bis heute höre ich die Platte regelmäßig und liebe sie nach wie vor. Seitdem hat sich viel getan. Allem voran natürlich der Wechsel am Schreimikrofon. Natürlich hat dieser Wechsel bei vielen Fans zunächst für viel Skepsis gesorgt. Allerdings hat sich besagte Skepsis nach spätestens der zweiten Single mit dem neuem Shouter Rudi in Wohlgefallen aufgelöst. Für meine Begriffe passt das alles super zusammen! Nun steht auch endlich der Nachfolger zu „Arms“ in den Startlöchern und bei der regelrechten Flut an Vorabsingles könnte ich kaum gespannter sein, was „Aurora“ sonst noch zu bieten hat. 

LASST DIE SCHUBLADEN ZU!

Erscheinen sollen hätte das Album bereits am 4.12. letzten Jahres. Dieser Termin wurde aber aus Gründen verschoben. Bis dahin wurden 5 Singles als Appetithappen serviert und in der Zeit zwischen den Daten erst kürzlich noch Nummer 6. Besonders diese hat für Diskussion gesorgt, spielt „The Cocaines Got Your Tongue“ doch mit dem ein oder anderen Stilmittel, das sich in manchen Ohren wohl befremdlich angehört hat: Hip Hop. Zugegeben, ich wusste nach dem ersten Durchgang auch nicht, was ich davon halten soll. Als ich dann aber das Video dazu gesehen hab, wurde mir relativ schnell klar, warum der Song eben so klingt, wie er klingt. Sänger Christoph wollte übrigens gern mit Fred Durst als Feature für den Song arbeiten, was sicher sehr interessant gewesen wäre, aber auch so bestens funktioniert. Und ganz so neu ist diese Spielerei ja nun auch nicht, befand sich auf „Arms“ ein Song namens „Private Paradise“, der das Hip Hop Thema für meine Begriffe noch etwas mehr beansprucht hat. Auch „The Tragedy“ hat schon über den Tellerrand der ausgetretenen Corepfade geschielt, und das auch verdammt gut

Wer jetzt allerdings „Angst“ hat, „Aurora“ in seinen Player zu schmeißen, fear not! Solltet ihr wirklich nix mit der genannten Spielerei anfangen können, so erwarten euch auf dem Album reichlich Songs, die ANNISOKAY so zeigen, wie ihr sie vermutlich am liebsten habt: eingängig, melodiös und unverkennbar. Eine Nummer wie beispielsweise „Under Your Tattoos“ zählt zu den brachialsten und dennoch melodischsten Brettern, die die Band bisher abgeliefert hat. Markerschütternder Breakdown inklusive. Das dürfte live ein Spaßgarant werden. Bitte bald! Selbiges lässt sich auch über „The Blame Game“ sagen. Ihr seht also, das war alles nur Verwirrungstaktik! HarrHarr!

Im Vorfeld die Songs zu veröffentlichen, die vermutlich am Meisten aus der Tracklist rausstechen, ist sicher eine spannende Sache. Gerade um zu testen, wie die Fans darauf reagieren. Allerdings muss ich sagen, dass die verbleibenden Songs auf „Aurora“ dadurch eben auch die Überraschungen vermissen lassen. Klar, ich kann wirklich keine negative Feder an der Produktion, den Vocals oder dem Songwriting an sich lassen, aber so eine Nummer wie oben genannter Hip Hop Ausflug wäre sicher auch auf unbekannter Ebene cool gewesen. Beziehungsweise hätte ich es fast schon erwartet. Die gewohnten elektronischen Sounds, die hier und da schon immer anwesend waren, finden sich auch hier wieder, „Friend Or Enemy“ sei dafür mal in den Zeugenstand gerufen. Alles in allem lässt sich zu „Aurora“ sagen: das ist ANNISOKAY! Von lange Weile keine Spur und definitiv bereits zu Beginn des Jahres ein echtes Highlight 2021. So, ja genau so sollte moderner Metalcore klingen! 

 

www.annisokay.com

Bild mit freundlicher Genehmigung von Ben Pohle

Autorenbewertung

9
Ich weiß tatsächlich nicht, was ich schlechtes über dieses Album sagen sollte. Rudi steht absolut auf Augenhöhe mit seinem Vorgänger Dave und ergänzt Christoph mindestens genauso gut. Wer offen für moderne Sounds im Metalcore ist, kommt an "Aurora" nicht vorbei. So darf das Jahr weitergehen.
ø 4.7 / 5 bei 1 Benutzerbewertungen
9 / 10 Punkten

Vorteile

+ moderne/mutige Einflüsse
+ Härte/Melodie-Balance vom Feinsten
+ unverkennbarer Sound

Nachteile

- Überraschungen schon vorweg genommen

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