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ANNISOKAY – Ein Gefühl von Live

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Es ist der 28. März, im Corona-Jahr Nummer 2: 2021. An der Situation hat sich leider noch nix geändert. Unzählige Konzertkarten und Akkreditierungen stapeln sich in meinem Schrank und Emailpostfach. Dennoch ist heute ein besonderer Tag mit einem Lichtblick in der dunklen Livelandschaft. ANNISOKAY haben zu ihrem ersten Stream-Konzert gerufen. Eine meiner liebsten Bands zu unterstützen ist quasi Ehrensache und so schnappe ich mir ein Kaltgetränk meiner Wahl und mache es mir auf der heimischen Couch bequem. 

LIVE IS LIFE

Das Intro beginnt, die Band betritt die Bühne, ganz so, als würde sie vor eine Meute hungriger Fans treten. „Like A Parasite“ eröffnet das Set. Toller Song und gelungener Einstieg in die Show. Der verdiente Applaus bleibt natürlich aus, was nach einer gelungenen, ersten Perfomance irgendwie total befremdlich wirkt. Diesem Umstand bewusst, begrüßen Chris und Rudi das Online-Publikum dennoch herzlich und sichtlich nervös in englischer Sprache. Schließlich schauen Fans aus aller Welt zu. Während der folgenden Songs, zum Beispiel bei „Unaware“ würde man doch eigentlich zu gern aufspringen, mitmachen, mitsingen. Eben alles, was dazugehört. Allein vor der Glotze fühlt sich das aber irgendwie komisch an. Dennoch kann ich nicht stillsitzen, denn ANNISOKAY spielen ihre Show, als wären tausende Menschen vor der Bühne. Theoretisch ist das auch heute sicher das größte Publikum bisher

Die Setlist lässt eigentlich keine Wünsche offen. Natürlich wird viel vom neuen Album „Aurora“ präsentiert, doch auch ältere Hits finden sich in der Show wieder. „Blind Lane“ und „Sky“ seien da mal als Beispiel erwähnt, und auch reichlich Futter vom Vorgänger „Arms“, wie beispielsweise „Fully Automatic“ oder „Coma Blue“. Besonders gespannt war ich, wie sich „The Cocaines Got Your Tongue“ schlägt. Dazu kann ich nur sagen: Hut ab Christoph, da ist wohl ein Rapper dran verloren gegangen. Als kleine Überraschung hat es auch das BMTH Cover „Nihilist Blues“ in’s gut gefüllte Set geschafft. Gefällt mir persönlich sowieso schon besser als das Original und überzeugt auf der Bühne gleich nochmal eine ganze Spur mehr. 

Was ich an der Stelle mal dringend erwähnen möchte, da ich bisher noch nicht die Chance hatte, mich selbst davon zu überzeugen: Rudi macht seinen Job an den Shouts verdammt gut on Stage! Obendrein wirkt er auch sehr sympathisch und harmoniert bestens mit seinem Gegenpart Christoph. Musikalisch ist ANNISOKAY live sowieso über jeden Zweifel erhaben, sogar in diesem semi-live Konstrukt, schiefe Töne sucht man vergebens. 

Nach etwas mehr als einer Stunde findet das Konzert im heimischen Wohnzimmer mit „STFU“ seinen verdienten Ausklang. Ich fühle mich wohl, hatte fast sowas wie ein Livegefühl, auch wenn ein Konzert auf dem Bildschirm natürlich niemals dieses Gefühl vermitteln kann. Ich bin neidisch auf die Männer an Licht und Ton, denn für eine mini Wall Of Death waren die sich nicht zu schade und hatten sichtlich Spaß daran. Somit möchte ich hier meinen Dank und reichlich Lob an Band und Crew aussprechen, für das, was sie hier auf die Beine gestellt haben! Solche Events sollten definitiv unterstützt werden! Schade nur, dass meine Zugabenrufe irgendwie nicht ankamen. 

Wer übrigens gern mehr über die Hintergründe und den Aufbau erfahren möchte, für den gibt es jetzt auch ein Behind The Scenes. Diese Videos gibt es im Normalfall häufig von ANNISOKAY, nur werden die halt bei Konzerten und Touren gefilmt. Lohnt sich aber immer anzuschauen, denn was da an Videoqualität geboten wird, findet man bei manch gestandenem Youtubestar nicht. Schaut rein! 

Ich möchte mich noch für die Qualität der „Fotos“ entschuldigen, aber es sind halt leider nur Screenshots. Ein echter Livefotograf stand (saß) mir heut nicht zur Seite. 

www.annisokay.com 

 


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