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ARCHITECTS – Gemischte Symptome

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ARCHITECTS – „The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“

Veröffentlichungsdatum: 21. Oktober 2022
Label:  Epitaph Records
Länge: 42:19 min.
Grenre: (Progressive) Metal (Core) / Rock

Anfang letzten Jahres erst erschien das letzte Album der ARCHITECTS. „For Those That Wish To Exist“ hat dabei neue Wege beschritten und mich auf diesen leider auch nicht wirklich mitgenommen. Auch wenn ich musikalische Weiterentwicklung schätze und verstehe (als Beispiel: PARKWAY DRIVE), so klappt das eben leider nicht bei jeder Band auf ganzer Linie. Jedenfalls folgt bereits dieses Jahr das nächste Werk mit dem Titel „The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“. Zwischen „F.T.T.W.T.E“ und „Holy Hell“ lagen immerhin 3 Jahre… 

AUF GLEICHEM KURS

Bei den Vorabsingles verhielt es sich bei mir genauso, wie beim Vorgänger: nicht alle wussten zu gefallen. Da ich kein Freund von Industrial Sounds ala RAMMSTEIN bin, fand ich besonders „Tear Gas“ fragwürdig. Dann erschien aber irgendwann „Deep Fake“, und das hat mich nun wieder aufhorchen lassen. Dieser Breakdown alleine schon lies mich hoffen, dass das Album wieder etwas mehr zu alter Stärke findet. Das kann ich nun nur bedingt bestätigen. Das liegt zum Einen daran, dass das Tempo auf Albumlänge erneut eher im mittleren Bereich angesiedelt ist, zum Anderen gibt es aber (besonders stimmlich) wieder einige Ausreißer zu den Wurzeln. Allen voran sollte da die aktuelle Single „A New Moral Low Ground“ erwähnt werden. Die Varianz von Sam’s Stimme ist abermals mehr als beeindruckend. Seine Screams sind einfach unverkennbar, und es ist wirklich eine Leistung, wie er diese mit den Cleans innerhalb von Millisekunden wechseln kann. Helm ab, Frau Mütze! 

Ansonsten finden sich auf Albumlänge hier und da schon noch einige Anspielungen auf „vergangene Zeiten“. Wer genau hinhört, entdeckt eventuell sogar ein Blegh! 🙂 Auch die erneut geschickt eingebauten, elektronischen Spielereien fetzen. Nur irgendwie versprüht das nicht mehr den brachialen Charme, den die Band einst gepachtet hat. Mit „Be Very Afraid“ gibt es ganz am Ende zwar ein wirklich heftiges Brett, das aufgrund seiner Härte beinahe nicht zum Gesamtsound des Albums passt, aber Songs wie „All The Love In The World“ oder „Burn Down My House“ hätten gute Chancen, bald in einschlägigen Rockradios zu laufen. Nicht, dass ich das ablehnen würde, im Gegenteil, aber so richtig zünden können diese bei mir halt auch nicht. Es ist wie verhext, und fällt mir auch schwer, das alles einzuordnen. 

ICH BIN VERWIRRT…

Tja, was ist das nun? Metalcore? Nein, zumindest nicht im klassischen Sinne. Einfach nur Rockmusik? Auch nicht. Also sozusagen Progressive, oder eben Modern Metal. Nur in welcher Form lässt sich schwer beurteilen. Es gibt Breakdowns, die aber aufgrund der entsprechenden Titel und deren Tempo stellenweise auch deplatziert wirken können. „Deep Fake“ ist da eigentlich schon fast die Ausnahme. Das Songwriting, die Lyrics und besonders die Vocals können nach wie vor komplett überzeugen. Aber für mich reicht das leider nicht, um ein starkes Album abzuliefern. Auch auf Seiten der Melodien können mich nur vereinzelte Fetzen wirklich mitreißen. Es fehlt quasi bei allen Punkten noch der eine Schritt weiter, dieses gewisse Etwas, das sie eigentlich beherrschen. Alles sehr schade, wenn man bedenkt wie sehr ich „Holy Hell“ immernoch liebe. Prinzipiell ist „The Classic Symptoms Of A Broken Spirit“ ein solides Album. Aber vermutlich eher geeignet für Neuentdecker der ARCHITECTS, als für mich. Es bleibt leider kein Song wirklich in meinen Ohren hängen. 

www.architectsofficial.com

Autorenbewertung

6
Tja, die ARCHITECTS verfolgen ihren Weg weiter, den sie auf dem Vorgänger eingeschlagen haben. Vielleicht mit etwas mehr Abwechslung, aber leider ohne wirkliche "Hits". Sam's Stimme reißt das Ruder gerade noch rum, um für mich nicht gänzlich uninteressant zu sein. Schade.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

Vorteile

+ herausragende Vocals
+ viel Abwechslung im Sound

Nachteile

- keine wirklichen Highlights
- Breakdowns irgendwie unpassend
- nur vereinzelt starke Melodien

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1 Kommentar

  1. Arian Feddersen
    31. Oktober 2022 bei 19:41 — Antworten

    ist wie mit Asking Alexandria. Architects waren mal ne Naturgewalt aus geballter Wut die auf die Welt losgelassen wurde. Der Sound war irgendwie charmant roh, perfekt unperfekt. Aber nach lost forever / lost together war damit langsam, ab for those that… war es dann abrupt vorbei.
    mich holen die Jungs auch nicht mehr ab. Aber ich gönne ihnen ihren Erfolg. doe alten Alben bleiben davon ja unberührt.

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