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ARCKANUM – Ein Letztes Mal

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ARCKANUM – Den Foerstfoedde
Veröffentlichungsdatum: 29.09.2017
Dauer: 46:32 min.
Label: Folter Records

Für Fans von ARCKANUM sei gleich gesagt: Shamaatae schreibt unter anderem Namen weiter Musik. Die Reise endet nur unter dem Banner ARCKANUM. Nach 25 Jahren Bandaktivität und 8 Alben (wovon die ersten 2 herrlich bekloppt und kauzig sind) soll also Schluss sein. Ich kann es verstehen, hat mich doch seit dem 2008 erschienenen „Antikosmos“ nix mehr so richtig begeistert. Andererseits gebe ich seit „Antikosmos“ trotzdem den neuen Alben eine Chance. So auch „Den Foerstfoedde“.

Höreindrücke gibt es HIER

Jörmungandr zu Ehren

„Den Foerstfoedde“ bedeutet so viel wie „Der Erstgeborene“ und behandelt in in schwedischer Sprache den ersten Sohn von Loki und Angrboða. Seine Macht ist allgegenwärtig in der Welt. Die Songs auf „Den Foerstfoedde“ dienen als Beschwörungen und Gebete, um die Kraft in den Anhängern des Ragnaröks zu entzünden. Auf das die schwarze Flamme und der Gift speiende Drache erwachen.

Soweit alles klar? Nee? Bei mir auch nicht.

Da widme ich mich doch lieber vorerst der Musik. Und die verbreiten ARCKANUM mit dem Namensgeber „Den Foerstfoedde“ sofort in einem Gewand aus Ritualflair. Chöre, die immer wieder Loki anrufen, und sich stetig wiederholende Gitarren steigern sich 6 Minuten lang in eine Form von Mantra, bis das Schlagzeug einsetzt. Ganz schön fordernd und trotzdem sehr verhalten. Wo die Geräuschkulissen mit minimalistischem Bassspiel noch überzeugen, wird es leider eher durchschnittlich, wenn dann alle Instrumente bedient werden. Genauso verält es sich auch mit den anderen Kapiteln dieses Albums. „Nedom Etterboeljorna“ kommt gänzlich ohne Drums aus und wirkt eher langweilig. „Likt Utgards Himmel“ befreit sich erst an dritter Stelle mit ordentlichem Doublebass-Anteil und jagenden Riffs. Kurzum: Diese Idee funktioniert gut.

Einzige Kraft hinter ARCKANUM: Shamaatae

Das Ende von Arckanum

Obwohl die ersten 13 Minuten alles anders als spannend sind, entwickelt sich daraufhin „Den Foerstfoedde“ zu überraschend rockigen Klängen. „Ofjaettrad“ (oder auch „Lat Fjalarr Gala“) besticht durch ein ziemlich cooles Solo vom langjährigen Gastgitarrist Set Teitan (u.a. DISSECTION, WATAIN) und man bekommt den Eindruck, dass diese Momente viel öfter hätten auftreten müssen. Stattdessen gibt es wieder introvertierte Sachen wie „Ginnmors Drott“, immerhin mit Violine. Wenn allerdings der Gastbeitrag den eigenen Song heraushebt, dann ist das eher traurig.

Deshalb tun punkig angehauchte Stücke wie „Du Grymme Smed“ dem Album gut. Simpel und doch effektiv. Da macht auch das allerletzte Stück von ARCKANUM mit seinen Blastbeats, Näverlur und den treibenden Riffs einen guten Eindruck. Bis die letzten 3 Minuten nach Tauchgängen in der Kloschlüssel klingen.

Fertig. Aus. ARCKANUM sind Geschichte. Mal sehen was Shamaatae jetzt vor hat. Hoffentlich besinnt er sich wieder auf seine Stärken.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Arckanum

Autorenbewertung

5
Schade, dass auch das letzte Album nicht mehr an alte Glanztaten anknüpft. Dabei habe ich kein zweites "Kostogher" erwartet, aber somit ist auch die letzte Hoffnung vergebens. Fünfzig Prozent des Albums gehen stattdessen für gesichtslose Ideen drauf, während die andere Hälfte durchaus mit guten, jedoch kaum originellen, Stücken auskommt.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
5 / 10 Punkten

Vorteile

+ 4 Songs die Spaß machen
+ passende Produktion
+ sehr gute Gastbeiträge von Set Teitan

Nachteile

- zu viel Kopflosigkeit zwischen den Songs
- unnötige Längen in den Songs
- letztes Album

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