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Black Metal/Doom/Reviews

ASHTAR – Kaikuja

Raphael Lukas Genovese 2020-05-14
Raphael Lukas Genovese / 14. Mai 2020 / 0 /
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ASHTAR – „KAIKUJA“

Veröffentlichungsdatum: 15. Mai 2020
Länge: 38:57 Minuten
Label: Eisenwald

Genre: Blackened Doom

 

ASHTAR sind ein 2012 in Basel gegründetes Duo, bestehend aus Nadine und Marko Lehtinen. Das erste Release war 2015 das Album „Ilmasaari“ (finnisch für „Inselluft“), das eine Dreviertelstunde zu eis gefrorenen Doom Metals beinhaltete. Das Debut wies gewisse Ähnlichkeit mit THOUs „Peasant“ auf, nur dass der Punk Rock Charakter der Amerikaner gegen Okkultismus eingetauscht wurde.

Traute Zweisamkeit

Seitdem haben sich Nadine und Marko ordentlich auf den Bühnen Europas ausgetobt, wobei sie sich zwei Live Gitarristen dazugeholt haben. Zu den größten Auftritten der jüngsten Zeit gehören das Berliner Black Metal Festival Under the Black Sun sowie das Doom over Vienna. Seit 2019 hat sich das Duo wieder an die Arbeit an neuer Musik gesetzt. Dabei blieben sich ASHTAR ihrer Linie treu, sämtliche Instrumente einzuspielen. Die Band ist und bleibt ein Zweigespann. Nun erscheint über Eisenwald das zweite Album, das den schönen Namen „Kaikuja“ (finnisch für „Echo“) trägt.

„Kaikuja“ beginnt mit dem nach vorne preschenden „Aeolus“. Die rasante Black Metal Nummer erinnert ein wenig an DARKTHRONEs „Transilvanian Hunger„, allerdings wird die eisige Decke aus Stakkati mit einem Hammer aus Doom Metal Bridges gebrochen. Der Opener zeigt gnadenlos, was auf dem Album zu erwarten ist: brachiale Gewalt aus schleppendem und melodischem Doom Metal, die sich nahtlos mit frostigen Black Metal verbindet. Mit ihrer Mischung aus Harmonie, Disharmonie und düsterer Stärke bleiben ASHTAR unheimlich gut im Ohr.

Im Angesicht des Untergangs

Mit über 13 Minuten ist die zweite Nummer „Between furious Clouds“ ein Lied, das den Namen Longtrack verdient hat. Ein apokalyptisches Szenario ist hier geboten, bei dem jeder Klang spürbar macht, dass ein großes Unheil heraufzieht. Hier machen sich neben den hin und wieder auftauchenden Stakkati vor allem Nadines geflüsterter Gesang in der zweiten Hälfte äußerst gut. Durch Streicher und einen tiefen Choral im Hintergrund bauen ASHTAR hier eine finstere, symphonische Spannung auf.

ASHTAR wandern auf ihrem zweiten Werk durch tiefste Dunkelheit und erzeugen bittere Kälte. Das Baseler Duo vertont mit großartigem Geschick die Erwartungshaltung an einen unumgänglichen Untergang. Das Album hört sich an wie gewaltige Türme aus Gewitterwolken, die beim Aufziehen beobachtet werden. Erste Blitze und Windböen sind erkennbar und alles kündigt an, dass die Welt nach diesem Unwetter nicht mehr die Gleiche sein wird.

Mit „Kaikuja“ haben ASHTAR einen bedrohlichen Totenmarsch aufs Eis geschickt, vor dem auch die White Walkers schnell das Weite suchen. Wenn so die Apokalypse klingt, bin ich gerne dabei.

Homepage von ASHTAR

Autorenbewertung

10
Die Erde gefriert zu Eis und die Armee der Toten ist auf dem Vormarsch, wenn dieses Album läuft. "Kaikuja" ist ein Album für die Dauerschleife wie eine zirkuläre Apokalypse.
ø 4.1 / 5 bei 3 Benutzerbewertungen
10 / 10 Punkten

Vorteile

+ von vorne bis hinten eine großartiges Werk
+ facettenreich und durchdacht arrangiert
+ dunkler als die Nacht und kälter als Norilsk

Nachteile

- keine Beanstandungen

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Schlagworte:Baselblack metalBlackened DoomDoom MetalEisenwaldMarko LehtinenNadine LehtinenSchweiz
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