ATLAS – so primitiv wie der Titel?

ATLAS – „Primitive“

Veröffentlichungsdatum: 16.11.2018 (CD)
Länge: 34:07 Min.
Label: Inverse Records
Genre: Northcore

Zwischen all den großen Namen, die dieses Jahr beachtliche Releases veröffentlicht haben, sollte man auch mal in die kleineren Ecken blicken. So tauchte auf meinem Radar plötzlich eine Band aus Finnland auf, die mein Interesse nur mit der Bezeichnung ihres Genres geweckt hat. Northcore war mir bisher völlig fremd. Bei meiner Recherche dazu stolperte ich auch fast ausschließlich über ATLAS. Es gibt scheinbar auch einen deutschsprachigen Punk-Bezug dazu, aber das scheint eher eine Randerscheinung zu sein, wodurch die Band hier wohl etwas Eigenes kreiert hat. Wer kann das heute noch von sich behaupten? „Primitive“ lautet der Titel des vorliegenden Debütalbums. 

Im Kern lässt sich die Musik schon irgendwo zwischen Metalcore und Post-Hardcore einordnen. Was es aber in meinen Ohren besonders macht, ist die Atmosphäre, die sich durch das gesamte Album zieht. Die Tracks sind schon ziemlich aggressiv, irgendwie aber auch nicht, denn in fast jedem Song finden sich Sounds, die dem Ganzen eher unterschwellig und aus dem Hintergrund einen gewissen Glanz verleihen. Ich kann das zwar schwer beschreiben, aber es sind genau solche Details, auf die ich gerne achte. 

Ein gutes Beispiel dafür ist „Pendulum Swing“. Um zu verstehen, was ich meine, solltet ihr euch den Song mit guten Kopfhörern und von der Außenwelt abgeschirmt anhören. Ihr werdet merken, worum es geht. Bei dem Album sind es nicht die Melodien, die überzeugen, sondern eben genau diese Details. Die Vocals sind zumeist geschriener Natur, ab und an gibt es aber auch überraschende Cleans. Diese gehen durchaus in Ordnung, wobei mich die Shouts nicht immer zu begeistern wissen. Alles in allem passt der Mix aber immer gut zum Songaufbau. Leider fällt das Werk mit knapp 35min und 9 Songs (davon ein Instrumental) recht kurz aus. Primitiv ist es aber in keinster Weise!

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Autorenbewertung

7
Das ist also Northcore. Ich bin nun gespannt, ob es zukünftig noch weitere Vertreter geben wird, oder ob ATLAS damit ein Alleinstellungsmerkmal haben. Gefallen hab ich daran jedenfalls gefunden. "Primitive" wird auch mit ziemlicher Sicherheit noch etwas in meiner Playlist verweilen.
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7 / 10 Punkten

Vorteile

+ spannende Atmosphäre
+ sehr detailverliebt

Nachteile

- Shouts nicht immer überzeugend
- zu kurz

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