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Auf in die Schlacht! – Obscurity sind zurück

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OBSCURITY – Streitmacht
VÖ: 14.07.17
Dauer: 47 Minuten
Label: Trollzorn Records
Stil: Viking Metal

Drei Jahre sind seit „Vintar“ ins Land gezogen und pünktlich zum 20-jährigen Bestehen der Band gibt es nun eine neue Scheibe ins Regal. „Streitmacht“ hält, was der Titel verspricht und zeigt eine unveränderte Band, die ihren Prinzipien treu ist und sich nicht ändern muss, um sich weiter zu entwickeln. OBSCURITY liefern den Battle-Metal für den sie bekannt geworden sind und überzeugen damit. Oder?

Von Monotonie und Geschichtenerzählung

Auffällig ist, dass die Jungs zwar versuchen, einige besondere Einlagen in die Songs zu bringen, aber nicht wirklich die Vielfalt bieten, die ihre vorherigen Alben vorgelegt haben. Beispielsweise „Todesengel“ oder „Herbstfeldzüge“ bringen zwar ein paar nette Intros mit, aber es gibt in keinem Song einen bemerkenswerten Zwischenpart, der so etwas wie Abwechslung mitbringt. Stattdessen prescht jeder Titel mit extrem viel Power voran und folgt dabei dem gängigen Songschema. Auffällig ist natürlich, wie immer, die sehr gute Gitarrenarbeit von Dornaz und Cortez, die sich einfach immer an den richtigen Stellen ergänzen.

Auch die Songtexte sind, wie gehabt, voller Kraft und Kriegsstimmung. In „Herbstfeldzüge“ wird eine nette Schlacht- und Eroberungsgeschichte erzählt, während es bei „Endzeit“ gleich in die Apokalypse übergeht. Aber mich überzeugt das Album einfach nicht so wirklich. Klar, der Hörer bekommt genau das, was er von OBSCURITY erwartet, aber auch nicht mehr. Leider hat sich die Band gegen ein Konzeptalbum entschieden, was aber durchaus mit den Titeln möglich gewesen wäre. Was andere gut, ich jedoch sehr schade finde, ist, dass für so ein besonderes Jubiläums-Album keine Gastmusiker oder andere Instrumente auf die Scheibe gepackt wurden. Die Möglichkeiten sind auf jeden Fall gegeben.

Womit „Streitmacht“ glänzen kann, sind jedoch eingängige Refrains, die nicht nur zum mitgrölen auf Festivals einladen, sondern auch die Kampfeslust des allgemeinen Viking-Metal-Fans ankurbeln sollen. Jeder Song hat etwas markantes, was ihn von den anderen abhebt, zumindest, wenn man auf die Songtexte hört und die kleinen Unterschiede auch wirklich beachten möchte.

Mit der ersten Single „Streitmacht Bergisch Land“ haben die Jungs schon mal einen der kreativeren Songs vorgestellt.

Was nicht weiter auffällt, aber noch zu sagen ist: OBSCURITY haben einen neuen Drummer. Statt Arganar haut nun Draugr (aka Patrick von CONTRADICTION) auf die Felle.

Wer einfach mal Lust auf In-die-Fresse-Musik mit Texten der nordischen/bergischen Mythologie hat, wird hier sicherlich sehr glücklich werden. Fans erwarten vielleicht mehr, so wie ich, sind aber auch zufrieden gestellt. Somit verabschiede ich mich, genauso wie das Album, mit einem energischen „Hey! Hey! Hey!“, das langsam ausklingt.

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Dies ist ein Beitrag von Gastautorin: Sophia


Autorenbewertung

6
Wo OBSCURITY draufsteht, ist auch OBSCURITY drin. Zwar hätte man etwas mehr aus der neuen Platte rausholen können, aber im Großen und Ganzen, sind hier die Erwartungen erfüllt worden. Neben Ohrwurm-Refrains und harten, schnellen Riffs, gibt es die typischen OBSCURITY-Lyrics und ein peitschendes Drumm-Gewitter mit dazu. Hier gibt es auf jeden Fall wieder gutes Material für Live-Auftritte!
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
6 / 10 Punkten

Vorteile

+ Power in jedem Titel, es geht immer vor ran
+ Songtexte bieten mehr Vielfalt als die Musik, sind aussagekräftig und charakterisieren die einzelnen Tracks
+ eingängige Melodien, kein unnötiges Gedudel und starke Riffs

Nachteile

- für ein Jubiläums-Album hätte man etwas mehr rausholen können auf der musikalischen Ebene
- leider nicht viel Abwechslung
- Konzeptalbum wäre möglich gewesen und vielleicht die bessere Entscheidung

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1 Kommentar

  1. Coalest
    18. Juli 2017 bei 18:09 — Antworten

    Obscurity ist eine der wenigen Band dehnen ich vollkommen stumpfes geprügel verzeihe. Ein mal mit genug alkohol live gesehen und lieben gelernt. Hätte mir zwar etwas mehr von dieser Scheibe erwartet, enttäuscht bin ich aber nicht. Spass machts trotzdem.

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