Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über
Auf Nightwishs Spuren – Diabulus In Musica
DIABULUS IN MUSICA – Dirge For The Archons
Veröffentlichungsdatum: 18.11.2016
Dauer: 53:55 Min.
Label: NAPALM RECORDS
Genre: Symphonic Metal
Im Jahr 2010 brachte die spanische Band DIABULUS IN MUSICA ihr Debütalbum „Secrets“ auf den Markt, zu diesem Zeitpunkt noch bei Metal Blade Records. Es folgte ein Wechsel zu Napalm Records und ein Veröffentlichungsrhythmus von zwei Jahren: 2012 erschien „The Wanderer“, 2014 „Argia“. Dem Turnus treu bleibend, veröffentlicht die Gruppe dieses Jahr ihr viertes Album: „Dirge For The Archons“.
Persönlich habe ich die Formation bisher nur am Rande wahrgenommen, was auch daran gelegen haben mag, dass ich bisher noch keine Gelegenheit hatte, diese live zu sehen. Und das, obwohl mir einige Bands des Female Fronted Symphonic Metal sehr zusagen, so u.a. XANDRIA und das „alte“ NIGHTWISH mit Tarja Turunen. Grund genug, mich mit der Band einmal näher auseinanderzusetzen und das Album einer Prüfung zu unterziehen.
Kurz und stimmig leitet das einminütige Intro „Battle Of Atlantis“ unter Nutzung kurzer chorischer Parts ein, um dann mit Schwung in den Titel „Earthly Illusions“ zu münden. Die instrumentalen Parts sind schnell und kräftig, während in den Strophen zunächst einen Gang runtergeschaltet wird. Der zwei Mal auftauchende und von einem langen Zwischenspiel unterbrochene Refrain bewegt sich im Midtempo-Bereich, weiß aber durch geschicktes Zusammenspiel von Chor und Leadgesang durch Frontsängerin Zuberoa Aznárez zu überzeugen. Es folgt „Marble Embrace“, das zum ersten Mal Gurka Elsos Grunts ins Spiel bringt. Der Einsatz von hohen sowie hektischen Violinenmelodien und männlichen Hintergrundchören verleiht dem Song einen dramatischen, düsteren Charakter.
„Invisible“ lebt vor allem von getragenen Leadgesängen im Refrain und den stets präsenten weiblichen Chören. Ähnlich präsentiert sich im ersten Teil auch „Crimson Gale“, allerdings härter und mit vermehrtem Einsatz des Leadgesanges in den Strophen. Ergänzt wird der Song im zweiten Teil durch einen erneut kurzen Einsatz von Grunts, um dann mit der letzten Wiederholung des Refrains den Titel abzuschließen.
Etwas grotesker erscheint der Song „Ring Around Dark Fairies‘ Carousel“, der, unter Einsatz besonders hoher Keyboard-Passagen und an einen Leierkasten erinnernde Melodien, eine sehr sonderbare Stimmung erzeugt. Für das folgende „A Speck In The Universe“ verzichtet man in der ersten Hälfte auf das Schlagzeug und setzt vermehrt auf Keyboarduntermalung sowie mehrstimmige weibliche Gesänge. Zur Mitte des Titels erfolgt ein behutsamer Einsatz von Bass und Schlagzeug. Die Ballade legt durchweg ein langsames Tempo an den Tag, welches den schön anzuhörenden Gesang wunderbar hervorheben kann und den Song zu einem angenehmen Teil des Albums macht.
„Hiding From You“ ist wieder ein wenig kräftiger und setzt deutlich mehr auf instrumentale Begleitung, kehrt allerdings noch nicht zum raueren Klang der ersten Titel zurück. Stattdessen wird auf ein abwechslungsreiches Zusammenspiel zwischen weiblichen Chören, Growling, sowie männlichem und weiblichem Klargesang gesetzt. Letztgenannte Gesangsparts zeichnen den Refrain aus, der durch seine stimmungsvolle Erscheinung punkten kann. „The Voice Of Your Dreams“ traut sich dann endlich mal wieder, im Refrain etwas zügiger zu sein und mit mehr Energie aufzuwarten.
Eigentlich erwarte ich sehnsüchtig einen harten Song, der endlich wieder ein richtig hohes Tempo an den Tag legt. Als mich jedoch sanfter Klang von Flöten betört, vergesse ich dies und genieße das knapp anderthalbminütige Intermezzo namens „The Hawk’s Lament“, welches dazu dient, den ebenfalls sanften Titel „Bane“ einzuleiten. Ohne schwermütige Chöre, dafür mit lockerem Gesang und schon beinahe fröhlicher Atmosphäre erscheint der gesamte Titel sehr viel leichtfüßiger als das restliche Album.
Dagegen grenzt sich „The River Of Loss“ deutlich ab, das bereits zu Beginn mit düsteren Chorgesängen auf Dramatik setzt. Dies zeigt auch das wiedergekehrte Growling als Sinnbild für einen härteren Klang. Der Refrain klingt gewohnt gut, schafft es aber nicht, sich zu einem Highlight zu küren. Beim abschließenden „Zauria“ setzt man noch einmal auf langsames Tempo und atmosphärischen Klang, wobei der Titel insgesamt relativ blass bleibt. Als Ausleitung kann der Titel aber gut herhalten.
Autorenbewertung
Vorteile
+ geschickter Einsatz von Chören und Growling
+ mitunter orchestraler Klang verleiht Atmosphäre
+ schaffen es, hart und schnell zu klingen, wenn sie wollen
Nachteile
- wenig Mut, Growling-Parts mehr als nur ein einziges Mal im Song zu verwenden
Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über