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Aus den Tiefen #26 – Convulsif

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In „Aus den Tiefen“ stelle ich euch regelmäßig mehr oder minder unbekannte Künstler, Projekte und Bands vor, die aus dem einen oder anderen Grund abseits der altbekannten Pfade wandeln. Die Gründe hierfür können zahlreich sein. Das Ergebnis muss nicht immer nach Metal klingen, im Gegenteil! Der Fokus liegt hierbei auf Innovation, auf Experimentierfreude, auf dem Potenzial, etwas anders zu machen, als alle anderen.

„Letztens hab ich was gesehen. Aufn Morbiden Festspielen hat ne Band gespielt, die waren total abstrus. Bass, Schlagzeug, Violine und Bassklarinette. Kann man sich NICHT anhören. Dürfte dir also gefallen.“

So ungefähr wurde mir die Band nahegelegt, die ich hier heute unter das Volk bringen will.
CONVULSIF

CONVULSIF

 

Die Formation aus der Schweiz, die 2014 gegründet wurde, beschreibt sich selbst als „Quartett von verrückten Experimental-Extremisten“ und kreiert einen Sound, an dem Mike Patton seine helle Freude haben dürfte.

Ursprünglich von Bassist Loïc Grobéty ins Leben gerufen, wildern CONVULSIF auf sehr eigenwillige Weise zwischen Doom, Noise und Drone. Die Bassklarinette versprüht hier und da jazzigen Charme, während auch Ausflüge in Richtung Black Metal und Grind unternommen werden. Eine Klassenfahrt durch Albtraumlandschaften.

In ihren eigenen Worten lassen die Schweizer verlautbaren, dass man sich von den Geigenstunden der kleinen Schwester nicht täuschen lassen sollte, um sich im Gegenteil der dunklen Seite der klassischen Instrumente hinzugeben. Und da kann ich den Jungs nur Recht geben!

„Warum solltest du etwas anderes tun wollen, wenn du auch CONVULSIF hören und einen kleinen Spaziergang mit der Axt über den Friedhof unternehmen kannst?“

Berechtigte Frage!
Was mich bei CONVULSIF besonders fasziniert, sind die Songstrukturen, die gleichzeitig äußerst repetitiv als auch komplex sind. Um das am ehesten zu beschreiben, schlage ich vor, sich eine Post Metal-Band vorzustellen, bei der der Exorzismus fehlgeschlagen ist. Hier werden, wie in „Reason Of Sleep“, komplexere Rhythmen genommen, die gefühlt ewig wiederholt werden, während sich darüber immer mehr schichtet und aufbaut, bis am Ende ein Monolith von einem Song durch die Boxen dringt.

Ob sich das maskierte Quartett dabei selbst überaus ernst nimmt, oder aber gar nicht, weiß – zumindest für mich – auch das zugehörige Video nicht final klar zu sagen, denn der mehrmalige Genuss wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet.

Angeblich wurden als CONVULSIF BIGBAND bereits zwei Alben in wechselnder Besetzung aufgenommen und veröffentlicht, die ich leider nirgends finden konnte. Dennoch ist das erste Album der nun festen Konstellation CONVULSIF mit „CD 3“ betitelt, das zweite Album schlicht mit „IV“.

Beide Alben, sowie ein Live-Tape, lassen sich auf Bandcamp streamen und erwerben.

Solltet ihr also Fans von Ipecac (dem Label, nicht dem medikamentösen Brechmittel), ZU oder der Arbeit von John Zorn mit PAINKILLER sein, dann MÜSST ihr hier reinhören und unbedingt zugreifen.

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Bild mit freundlicher Genehmigung von Convulsif

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