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Aus den Tiefen #28 – Michael McCann

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In „Aus den Tiefen“ stelle ich euch regelmäßig mehr oder minder unbekannte Künstler, Projekte und Bands vor, die aus dem einen oder anderen Grund abseits der altbekannten Pfade wandeln. Die Gründe hierfür können zahlreich sein. Das Ergebnis muss nicht immer nach Metal klingen, im Gegenteil! Der Fokus liegt hierbei auf Innovation, auf Experimentierfreude, auf dem Potenzial, etwas anders zu machen, als alle anderen.

Kommen wir nun zu etwas völlig anderem.
Namentlich: Soundtracks! Soundtracks sind das neue Schwarz.

„Aber Soundtracks sind kein Metal!“, mögen manche jetzt sagen.

Na und? Juckt mich doch nicht. Prinzipiell könnte ich hier auch ausschließlich Fäkalsprache benutzen und Mütter beleidigen. Ist ja schließlich meine Kolumne …

Sollte das Vorwort noch nicht zur Genüge erklärt haben, worum es mir dabei geht, so möchte ich nochmal genauer darauf zu sprechen kommen. Mein Ziel ist es, hier weniger über Metal zu schreiben, als viel mehr über Musik jeglicher Stilistik, Hauptsache sie bewegt und begeistert mich. Klar muss sich beides nicht ausschließen, und dennoch gebe ich zu, dass ich mich in der heutigen Ausgabe so weit von puristischem Metal bewege, wie selten zuvor. Meine Ohren brauchen das immer mal. Denn nicht alles, was irgendwie Metal ist, muss auch nach Metal klingen. Oder, wie Alex letztens noch meinte: „Lana Del Rey zählt nicht als Radioscheiße. Das ist Heroin Pop und damit eigentlich Black Metal!“

Kommen wir nun ohne weitere Umschweife zu Michael McCann.

Michael McCann

Bei dem besagten Herren handelt es sich um einen kanadischen Komponisten, der sich hauptsächlich auf Soundtracks spezialisiert hat und meist unter dem Pseudonym „Behavior“ agiert.

Meine erste Begegnung mit der Musik, die dieser Typ produziert, hatte ich irgendwann 2011 schätz ich. YouTube brachte mich auf das Videospiel „Deus Ex: Human Revolution“, zu dem ich jetzt gar nicht viel sagen möchte. Doch der Soundtrack riss mich sofort vom Hocker! Und das tut er bis heute. Mit Fug und Recht kann ich behaupten, dass diese CD eine der meistgehörten meines bisherigen Lebens ist. Unzählige Autofahrten, unzählige Nächte hat mir dieses Schmuckstück versüßt, sodass ich es keinesfalls mehr missen möchte. 

 

Zugegeben: Ethnoelemente mit Elektroeinflüssen und klassischer Orchestrierung zu paaren, ist nicht so revolutionär, hört euch nur Hans Zimmer an und ihr wisst, was ich meine.
Und dennoch ist die Arbeit von McCann – zumindest für mich – emotional kaum mit irgendwas anderem vergleichbar.
Dass die Songs in den Spielen oftmals untermalen, dass man irgendwen umballern muss, lass ich jetzt mal weg.

Bis auf eine EP im Jahre 2015 kam lange Zeit kein neues Material auf den Markt und es wurde ruhig. Der feine Herr war wohl anderweitig beschäftigt, hatte wohl besseres zu tun, hä?

Na, wie auch immer: mittlerweile steht der Nachfolger „Deus Ex: Mankind Divided“ in den Läden und auch hier war Mister McCann am Soundtrack beteiligt, was man deutlich merkt. Stilistisch hat sich wenig geändert, auch wenn diesmal noch zwei weitere Komponisten mit beteiligt waren. An Atmosphäre mangelt es allerdings erneut nicht, was in ganzen 29 Songs unter Beweis gestellt wird! Wer sich bei der nächsten Auto- oder Bahnfahrt mal so richtig episch fühlen möchte, sollte sich diese Soundtracks zu Gemüte führen, hier kann man nichts verkehrt machen. 


 

 

Wie bereits eingangs erwähnt, bleibt der metallische Aspekt natürlich aus. Doch wer zum Beispiel WARDRUNA oder einige Post Rock-Bands hört, den dürfte das nicht stören, der Härtegrad ist vergleichbar. 

Leider sind nicht alle Arbeiten McCanns physisch erhältlich, die „Deus Ex“ Soundtracks zum Glück schon. Auf seiner Website gibt es einen Überblick über die bereits fertiggestellten Werke, den Großteil davon kann man auf Soundcloud und/oder Spotify hören. 

Schönen Feiertag und viel Vergnügen! 

 

Website

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Soundcloud

Bild mit freundlicher Genehmigung von Michael McCann

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