BASQUE und der unendliche Schmerz

BASQUE – „PAIN WITHOUT HOPE OF HEALING“

Veröffentlichungsdatum: 22. März 2024
Labels: No Funeral Records / Cremation Records / Fireflies Fall / Shove Records / Larry Records / LongLegsLongArms / Tomb Tree Tapes
Länge: 19:28 min.
Genre: Screamo / Powerviolence

Bei sieben kleinen und unabhängigen Labels von drei Kontinenten auf der Nordhalbkugel erscheint dieses zwanzigminütige Album. Es ist das Erstlingswerk der Band BASQUE aus Kitchener in Ontario, und es kann auf Schallplatte, Kassette, CD, und natürlich als digitale Version angehört haben. In sieben kurzen Stücken setzt sich das kanadische Quartett mit dem Leben im Zeitalter des späten Kapitalismus auseinander. Dabei geht es um Konsum und Sucht, um falsche Entscheidungen, Ausübung von Macht, Unterdrückung, und die schiere Endlosigkeit aus weißen Rauschen und Melancholie, auf die wir zusteuern. Der Albumtitel ist schon mal gut gewählt, denn hier geht es um den allgegenwärtigen Schmerz.

Lärmen gegen die Entbehrungen

Die Thematik des Albums ist in der gegenwärtigen Kunst keine Seltenheit. Möglicherweise sollte uns das zum Nachdenken anregen. Nichtsdestotrotz ist ja das Schöne an der Kunst, dass sie so viele Facetten anbietet, Missstände anzuprangern. In Fall von BASQUE und ihrem Debutalbum „Pain Without Hope Of Healing“ haben wir es also mit einer zwanzig Minuten lang dauernden musikalischen Dekonstruktion zu tun. BASQUE schütteln alles durch, was ihnen in den Weg kommt, und wechseln mit der Energie von überschäumenden Emotionen Tempo, Takt und Stimmung. Gelegentliche Ausflüge in ruhige, melancholische Passagen wie im Lied „Funeral For A Mouse“ drücken neben all der musikalischen Gewalt noch zusätzlich auf die Tränendrüse.

Verzweifelte Schläge

Was hier vertont wurde, sind Befreiungsschläge und verzweifelte Versuche, sich aus der unheilvollen Melancholie des Seins im Spätkapitalismus zu befreien. BASQUE präsentieren die Klangwelt des Versuchs, ein richtiges Leben im Falschen zu führen, und des damit verbundenen Scheiterns. Zwischen den Welten von Powerviolence und Screamo vermitteln sie in emotionaler und zerstörerischer Weise, dass es so, wie es ist, nicht weitergehen kann.

bandcamp Profil von BASQUE

Das Promo Material wurde uns mit freundlicher Unterstützung von No Funeral Records zur Verfügung gestellt.

Autorenbewertung

7
Laute, wütende, verzweifelte, und bedrückte Klänge Klänge lärmen gegen den Zeitgeist. Hier ist genau das drin, was drauf steht.
ø 1.9 / 5 bei 133 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ abwechslungsreiche Takte und Tempi
+ geht trotz komplexer Rhythmik gut ins Ohr
+ laut und ungebremst

Nachteile

- Sound spielt sich vorrangig zwischen den Extremen ab und geht nur selten an die Grenzen des Powerviolence einerseits und des Screamo andererseits

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