Startseite»Reviews»Core»Bitte nicht ins Gesicht! – Xibalba

Bitte nicht ins Gesicht! – Xibalba

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

XIBALBA – Diablo, Con Amor.. Adios
Veröffentlichungsdatum: 17.02.2017
Länge: 10:44 Min.
Label: Closed Casket Activities
Genre: Beatdown Hardcore / Death Metal

Ich dachte, ich habe ein verspätetes Valentinstagsgeschenk in der Hand, als mich das wunderschöne Cover der neuen Xibalba EP angrinste. Dazu passend wurde auch der Titel des zweiten Songs gewählt, schließlich hat der Postbote es auch „Con Amor“ – also mit Liebe – hinter dem Haus abgeworfen. Mit etwas weniger Liebe für die Welt sind die fünf Freunde aus Kalifornien schon immer aufgetreten. Das verändert sich auch auf diesem Teufelswerk nicht. Negative Energien sind immer spürbar und das nicht zuletzt dank der vielen Breakdowns. Auch wenn ich nicht weiß, ob man es noch einen Breakdown nennt, wenn das gesamte Lied ein Breakdown ist. Trotzdem bin ich froh, dass es sich so anhört wie von XIBALBA gewohnt. Da „Diablo“ die erste musikalische Meldung seit 2 Jahren war, lässt es nicht nur auf ein neues Album hoffen. Es lässt viel mehr auf ein neues Album hoffen, das den Stil von „Diablo, Con Amor.. Adios“ fortführt.

Der große Einfluss von Death Metal auf den Beatdown, der hier verzapft wird, ist omnipräsent in der Musik der Band, die für ihre Solidarität mit mexikanischen Einwanderern und die vielen spanischsprachigen Titel angefeindet wird. Warum sich Leute, die damit ein Problem haben, in der Hardcore-Szene breit machen, weiß ich nebenbei bemerkt nicht und hoffe, dass sie den Ausgang finden. Sie zum kürzesten der drei Lieder auf der Scheibe aus dem Club zu treten, sollte jedoch möglich sein, denn „Diablo“ hat so viel Punch, wie einige Bands nicht mal auf einem ganzen Album. Hier wird kein Blatt vor den Mund genommen, der Text passt zu den Instrumenten und die Musik passt zu jeder Hardcore-Show, auf der sich Leute wie ich vom Pit fernhalten sollten. Ansonsten landen nämlich ein paar Fäuste im Gesicht.

I’ll walk myself into hell, just for you. Devil in me. – „Diablo“

Auffällig ist die Tatsache, dass sich das erste und das zweite Lied lyrisch miteinander verknüpfen, wobei beide auf eine addierte Länge von 5:22 Minuten kommen. Das letzte Lied „Adios“ ist ebenfalls 5:22 Minuten lang und damit ergibt sich eine EP, die sich perfekt in zwei Hälften schneiden lässt. Das erleichtert sogar den Hörfluss, wenn man darauf achtet. Dafür gibt es einen Daumen nach oben für den Produzenten, oder wer auch immer diese versteckte, kleine Idee hatte. Die beiden folgenden Lieder nehmen also keinen Druck weg, sondern verstärken diesen eher noch mehr. Mir wird ein perfekter Appetitanreger für das kommende Album serviert. Vielleicht hat man neben Genre-übergreifenden Musikvideos auch bald die Zeit für eine fünfte gehörgangzerberstende Langspielplatte. Diese sollte dem Vorgänger „Tierra y Libertad“gerecht werden und mehr Experimentierfreude enthalten. Musikalische Neuerfindungen finden sich auf der EP nämlich nicht und für Innovationen waren XIBALBA bislang nicht bekannt. Das Zeug für eine Reise in unbekannte, musikalische Gefilde hätten sie jedoch definitiv.

Bild mit freundlicher Genehmigung von Xibalba

Autorenbewertung

7
Eine starke EP, die den Hunger auf ein viertes XIBALBA-Album vorerst stillt. Trotzdem ruhen sich die Kalifornier zu sehr auf ihren verdienten Lorbeeren für "Tierra y Libertad" aus und präsentieren einen gesättigteren Sound als erwartet. Bahnbrechende Innovationen findet man keine, dafür aber eine gute Portion Beatdown Death Metal, oder wie auch immer man es nennen mag.
ø 0 / 5 bei 0 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

+ kurz und bündig
+ entspricht genau den Erwartungen
+ keine Verschlechterung zum Vorgänger
+ das Albumcover

Nachteile

- entspricht genau den Erwartungen, keine Neuerungen


Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

Aus den Tiefen #34: The Book Of Knots

nächster Artikel

Die Einsamkeit des Wüstenreiters - DDENT

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert