Blackshore – ‚Terror‘

Wenn in einem ernsthaften und bösen Black Metal-Album nicht mindestens ein deutscher Titel, der am besten noch mit den Weltkriegen in Korrelation steht, zu finden ist … ja, dann kann es kein echter BM sein. Streng nach diesem, sich dem geneigten Hörer manchmal aufdrängenden Mantra scheinen auch die Jungs von BLACK SHORE vorgegangen zu sein.

‚Ubootmagie‘. Ergibt zwar keinen Sinn, ist aber trotzdem ein Track auf ihrem neuen Album mit dem friedlichen Namen „Terror„. Dieser misst tatsächlich stattliche 10 Minuten! Und ja, es ist tatsächlich ein Instrumental. Nur fast völlig ohne Instrumente. Fast 8 Minuten lässt sich das Sonar vernehmen, unterlegt mit etwas düsteren Störgeräuschen. Und plötzlich, völlig unerwartet schreit, sägt und kreischt die Band noch 3 Minuten drauflos.

Was bekommt man ansonsten geboten? Aggression und Geschwindigkeit. Ob auf Englisch oder auf Deutsch, Black Thrash oder reinem, eiskaltem Schwarzmetall: Die Jungs hauen rein! „Wer braucht schon Haut, wer braucht schon Lungen? Es kotzt sich doch auch ohne Wut“, ist ein Zitat, das beschreibt, in welchen Metaphern dieses wunderbar-misanthropisch fatalistische Werk angelegt ist. Und ja, tatsächlich ist es möglich das Wort „Werk“ anzubringen. Auf den ersten Blick könnte man erwarten, bei BLACK SHORE handele es sich um eine Band, die sich in die ewigen Reihen der ewig unverstandenen Dauerschrammler einreiht. Aber tatsächlich überraschen sie doch immer wieder, ob mit interessanten Thrash-Einlagen oder interessanten Lyrics. Besonders sticht dabei ‚Troublemakers Black Metal‘ hervor. Spieltechnisch souverän, leicht oldschool, aber trotzdem erfrischend neu und schnell.

Autorenbewertung

7
BLACK SHORE sind keine Perle, aber doch ein Brocken rohen, schwarzen Erzes, der im Dunklen schimmert!
ø 3.4 / 5 bei 9 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

Erbarmungslos
Roh
Unschön
Rock'n'Roll trifft Blackthrash

Nachteile

Erbarmungslos
Roh
Unschön

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