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BLIND GUARDIAN – faster, harder, Koloraturen

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BLIND GUARDIAN – „The God Machine“

Veröffentlichungsdatum: 02.09.2022
Länge: 51:03 Min. 
Label: Nuclear Blast
Genre: Speed Metal

Kinder: don’t do drugs! Müssen wir nicht drüber reden. Außer… ein Blinder, der eigentlich einen Security-Job hat, kommt und drückt sie euch mit Metal vermengt und in Scheiben gepresst in die Hand. Dann dürft ihr eine Ausnahme machen. Der kennt sich damit aus. Er ist quasi euer Deal… BLIND GUARDIAN des Vertrauens.

„The God Machine“, inzwischen das zwölfte Studioalbum der Band, geht wieder weg von dem Pfad des bombastisch aufgepumpten Klangschwergewicht, den seine Vorgänger eingeschlagen hatten. Stattdessen wird das Gaspedal wieder ein wenig wiederentdeckt. Weniger ist ja auch manchmal mehr, und die Abwechslung machts, das weiß man ja.

Deliver Us From Evil“ ist auch schön eingängig, man wird nicht sofort in’s kalte Wasser geworfen, aber Steine schmeißen ist schon erlaubt. Also… musikalisch. Der Song rockt, klare Abschnitte, man versteht auch den Gesang. Klar, bei BLIND GUARDIAN nicht ungewöhnlich, aber Hansi verkünstelt sich nicht in Koloraturen. Danke dafür. Und man kann sein Genick schön warmschütteln.

So, wer hat Koloraturen gesagt? „Damnation“ lässt da was anklingen… Hansi hat sich warm gesungen und singt jetzt einem kleinen Chor was vor, der ganz enthusiastisch hinterher brüllt. Schön, zum Song passt es jedenfalls. Aber die ausgeweiteten Gesangslinien höre ich trotzdem! Damn… Nein, lassen wir das. Der Song ist in den Gesangsparts nicht so flott wie der Opener, macht ihn durch die Wechsel aber auch interessanter.

Dann „Secrets Of The American Gods„. Welche jetzt? Dünnes Eis. Meine Eindrücke dazu sind im Grunde so nichtssagend wie Religion im Allgemeinen in meinen Augen. Musikalisch gesehen ist es ein typischer BLIND GUARDIAN Song, harmonisch und textlich gesehen. Schön, aber unscheinbar. Skip.

Violent Shadows“ ist zumindest ein schöner Titel. Könnte auch als Bandname funktionieren. Oder für eine Biker Gang. Und die Schatten sind fix unterwegs. Der Song hat Potenzial, die Gitarren werden hier, wie André auch im Interview erwähnt, mal etwas an ihre Genzen gebracht und rein auf dieser Basis neue Richtungen erkundet, statt ein ganzes Orchester zu bitten.

Und, was soll ich sagen, es geht gut weiter. „Life Beyond The Spheres“ bringt neue musikalische Elemente ins Spiel, BLIND GUARDIAN machen genau das, was Bands am besten machen, wenn sie nicht gerade MOTÖRHEAD waren. Ihre bewährten Wiedererkennungsmerkmale behalten und ständig neue Sachen ausprobieren und drum herum basteln. Ich find’s super!

Architects Of Doom„, „Let It Be No More„, durch bis „Destiny„, als langjähriger Teilzeit-Fan dieser Band kann ich nur sagen, ich kann gut schlafen mit dieser Dosis. Wir alle wissen, wie die letzten zweieinhalb Jahre waren und es ist einfach Zeit, das Thema so langsam auslaufen zu lassen. Diese Platte hat jetzt ihre Zeit und ich bin froh, dass BLIND GUARDIAN so etwas vorlegen. Nach ihrer jetzigen Tour dann kommendes Jahr mit „The God Machine“ auf große Tour gehen zu können, dürfte auf jeden Fall ein interessanter Termin für viele Fans sein.

www.blind-guardian.com

Autorenbewertung

10
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810 / 10 Punkten

Vorteile

+ Neue musikalische Stilmittel
+ Wieder mehr Speed im Metal
+ Gitarrenlastiger

Nachteile

- Keine richtige Ballade
- Zu wenig Koloraturen

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