Startseite»Reviews»BLINK-182 – Mehr als ein Review

BLINK-182 – Mehr als ein Review

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

BLINK-182 – „Nine“

Veröffentlichungsdatum: 20.09.2019
Länge: 41:42 Min.
Label: Smi Col (Sony)
Genre: Pop-Punk

Bevor ihr euch jetzt denkt „Blink??? – Das ist ja nun alles andere als Metal!“ – Ich bin ja mit meinem Musikgeschmack sowieso untrve. Zwinkersmiley. Dieser Artikel liegt aber auch daran, dass die Band in meiner alternativen Musiklaufbahn schon immer einen besonderen Stellenwert eingenommen hat, ähnlich der DIE ÄRZTE. Wobei ich Letztere schon als Kind in mein Herz geschlossen hab und die Pop-Punker aus Übersee ein wenig später, viel später war’s aber auch nicht. Daher werd ich auch etwas ausholen, um euch das Ganze aus meiner Sicht mal etwas näher zu bringen. 

BLAME IT ON MY YOUTH

Als ich so mit 11 oder 12 gemerkt hab, dass der Käse im Radio überhaupt nicht meins ist und ich eigentlich schon immer eher auf 80’s stand kam dann plötzlich die Musik  mit dem verheißungsvollen Instrument namens „Gitarre“. Zu der Zeit noch beschränkt auf oben genannte Berliner und später erweitert mit diversen internationalen Bands. Von diesen Bands blieb aber nur eine wirklich hängen: BLINK-182 (Ok, und LINKIN PARK, aber anderes Thema). Und das auch noch bis heute. Natürlich war der Startschuss das „Enema Of The State“ Album, wie sicherlich bei vielen anderen Anhängern auch. Der Stil, dieser Spaß am Musikmachen, den die Band versprühte und das ganze Drumherum – ich war einfach total begeistert. Das passte dann auch noch so wunderbar in meine damalige Gaming Zeit eines Tony Hawk’s Pro Skater und diversen Snowboarding-Spielen, die Zeit stimmte einfach. 

EVOLUTION

Klar haben BLINK über die Jahre Veränderungen mitgemacht. Das einschneidende Erlebnis, als Tom die Band verlassen hat war natürlich für alle ein herber Schlag. Allerdings muss ich sagen, dass ich derart von der Band angetan bin, dass ich auch sämtliche entstandenen Nebenprojekte aufgesogen hab wie ein Schwamm. BOX CAR RACER, +44, das neueste Ding SIMPLE CREATURES und allen voran ANGELS & AIRWAVES. Ich mag sie einfach alle. Ok, AVA geht noch weit über mögen hinaus, aber darum soll es nicht gehen. Jedenfalls haben all die Projekte natürlich auch Spuren in der Hauptband hinterlassen. Textlich und stilistisch haben schon einige merkliche Entwicklungen stattgefunden. Man sollte dabei aber auch nicht vergessen, dass die Herren auch nicht mehr die durchgeknallten Youngsters der Anfangszeit sind. Irgendwann kauft man einem das Image des „nackt durch die Straßen rennenden Musikers“ auch nicht mehr ab, bzw. wirkt es eventuell etwas befremdlich. Daher bot es sich auch an, dieses dann einfach in jüngster Vergangenheit mal mit jungen Damen zu machen. Als mit Matt Skiba dann die Nachfolge für Tom gefunden wurde, war auch ich erstmal skeptisch, da seine Band ALKALINE TRIO nun leider überhaupt nicht mein Fall ist. ABER mit „Bored To Death“ wurde ein Song veröffentlicht, der instant zu einem meiner absoluten Lieblinge der Band wurde. Auch das erste Album mit neuer Besetzung „California“ hat mich dann vollends überzeugt. Herr Skiba kann Tom natürlich nicht ersetzen, doch funktioniert auch sein Gesang in Kombi mit Mark sehr gut. Alle Zeichen stehen damit gut, dass ich auch weiterhin Fan bleibe. Nun hab ich das neue Album „Nine“ zwischen die Finger bekommen und was ich davon halte? Bittesehr…

ALLE NEUNE

Was BLINK  vorab an Songs veröffentlicht haben, war ziemlich clever. Denn diese sind recht unterschiedlich, spiegeln dadurch aber genau die Mischung wieder, die man so auf „Nine“ wiederfindet. „Happy Days“ ist typischer Blinksound, „Blame It On My Youth“ könnte im Chorus auch von SIMPLE CREATURES sein (ihr seht, das meinte ich mit Spuren hinterlassen) und „Darkside“ ist so herrlich pop-punkig, dass man automatisch gute Laune bekommt. Das zugehörige Video gibt’s unten, denn das ist schon witzig. Die Machart im One Shot Stil und die eigentümlichen Fortnite Moves der Kids haben bei vielen auch für Fremdscham gesorgt. Ich find’s knuffig. Und nein, ich spiele kein Fortnite. „I Really Wish I Hated You“ ist zudem textlich genial. Da ich das Album nun schon mehr als einmal gehört hab, ist mir so aufgefallen, dass das Cover perfekt ist. Denn so bunt wie es strahlt, sind auch die Songs. Man bekommt einfach alles, was so in der Vergangenheit für BLINK-182 stand. Es gibt die angesprochenen pop-punkigen Momente wie zum Beispiel in Reinform bei „Generational Divide“, welches obendrein noch der obligatorische Song unter einer Minute ist. Es gibt experimentelle Nummern wie „Black Rain“, welches ich besonders hervorheben möchte. Zum einen ist es instrumental sehr kreativ und verspielt, der Refrain ist großartig und ich finde, dass man hier wirklich hören kann, wie gut Matt Skiba am Mikrofon ist. Das ist für mich auch definitv ein dickes Highlight auf „Nine“. Ein Weiteres ist ein eher ruhiger Song. „Heaven“ hat mich komplett erwischt. Zwar inhaltlich ein bissl traurig, aber dafür umso eingängiger. Auch das ist wieder eine definitive Daseinsberechtigung für Matt

In Gänze betrachtet strotzt „Nine“ vor Verspieltheit, vor klanglichen Details und vor Allem tollen Ideen und Melodien. Es ist eine konsequente Weiterentwicklung zu „California“ und noch dazu ein weiterer, großer Pluspunkt für Matt Skiba. Die Vocals von Mark fand ich sowieso schon immer fantastisch und einprägsam. Man erkennt sie sofort, und sowas mag ich. Dass beide mittlerweile ein so eingespieltes Team sind merkt man der Platte auch an. Und damit das auch nochmal erwähnt wird: Travis an den Drums ist und bleibt ein Biest! Punkt. 

Ich hoffe, dass euch der kleine Ausflug in meine Zeit mit BLINK-182 unterhalten hat, auch wenn ihr nicht unbedingt zu den Fans der Band gehört. Und ihr wisst nun, dass ich nicht nur den „falschen“ Metal höre, sondern auch noch eine poppig, punkige Ader habe. Trotzdem darf ich euch meine Gedanken dazu hier mitteilen, was mich glücklich und stolz gleichermaßen macht. Herzchensmiley.

blink182.com

Autorenbewertung

10
Um das alles mal auf das Album runterzubrechen: Meine Erwartungen hat "Nine" nochmal übertroffen. Ebenfalls übertrofffen hat es den Vorgänger, der aber auch schon klasse war. Das Einzige, was mich jetzt nur stört, ist, dass ich nun noch ein Album mehr hab, dass ich irgendwo in meinen Tops des Jahres unterbringen muss. Die Liste ist nämlich eh schon zu lang. First World Problems.
ø 3 / 5 bei 23 Benutzerbewertungen
10 / 10 Punkten

Vorteile

+ kreativ
+ verspielt
+ konsequente Entwicklung

Nachteile

- zu viel gute Alben dieses Jahr

Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

NEVER SAY DIE TOUR - 2019 schlägt's 13!

nächster Artikel

ATLANTEAN KODEX: Das erhoffte Meisterwerk?

Keine Kommentare

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert