BRAND OF SACRIFICE – (Lebens)Blutspende

Brand Of Sacrifice – „Lifeblood“

Veröffentlichungsdatum: 05.03.2021
Länge: 41:05 Min.
Label: independent / Blood Blast Distribution
Genre: Deathcore

Kein Album hat mich bisher im Vorfeld schon so sehr aufhorchen lassen wie „Lifeblood“ in den vergangenen Wochen/Monaten. BRAND OF SACRIFICE haben es geschafft, den Hype mit jeder einzelnen Single vorab in’s Unermessliche zu treiben. Das sage übrigens nicht nur ich, sondern praktisch jeder, der mit Deathcore etwas anfangen kann. Ich schiele da besonders in die Ecke der „Reactors“ auf den gängigen Video -und Streamingportalen. „Demon King“ war der Anfang und nun habe ich das volle Release vor mir und hoffe, dass der Hype gerechtfertigt war. So denn…

SYMPHONISCH, SYNTHETISCH

Als eben genannte erste Single erschienen ist, dachte ich mir „Ok, das wird schwer nochmal zu toppen!“, dann kam der Titelsong des Albums, danach „Animal“ und als finalen Happen servierte man „Altered Eyes“. Und bei jedem dieser Songs bekam ich den exakt gleichen Gedanken. Wie?! Ebenso wurden diese Singles in relativ kurzen Abständen veröffentlicht, was es auch nicht möglich machte, das kommende Album aus den Augen zu verlieren. Wenn man bedenkt, dass die Band die gesamte Promomaschine selbst angeworfen hat, finde ich das verdammt respektabel

„Dawn“ eröffnet das Album und man merkt nach wenigen Sekunden, wohin die Reise gehen wird. Nämlich ziemlich direkt in die Magengrube. Und das fühlt sich gut an! In diese Gegend zielen BRAND OF SACRIFICE aber nicht einfach nur mit den brutalen Vocals von Kyle, oder den bitterbösen Breakdowns. Nein, sie weben in ihren Sound Elemente ein, die man selten in diesem harmonischen Einklang erlebt hat. Da hätten wir auf der einen Seite die symphonischen Parts, wie man sie bei den Singles vorab schon wahrnehmen konnte, und zum Anderen einige Synthiesounds, die man aber nicht selten auch erst auf den zweiten Blick raushört. Beides zusammen funktioniert beispielsweise bei „Foe Of The Inhuman“ hervorglänzend. Als ob das aber nicht schon herrlich erfrischend und in dem Ausmaß unverbraucht wäre, so gesellen sich noch diverse Gastauftritte hinzu. Ich werfe jetzt mal Ben Duerr (SHADOW OF INTENT) in den Raum, der bei „Mortal Vessel“ mit eingreift. Reicht noch nicht? Wie wäre es dann noch mit Frankie von EMMURE, Eric von I PREVAIL, Jamie von VISCERA, oder Tyler von den TRAITORS? Mal davon abgesehen, dass Kyle allein schon eine beeindruckende Bandbreite in seiner Stimme hat, so zeigen diese Features ja auch, wie überzeugt die Kollegen von BRAND OF SACRIFICE sind. 

Ich weiß eigentlich nicht, welchen Song ich speziell herausnehmen sollte, erwähnen muss ich aber unbedingt „Ruin“. Dieser Breakdown, der da am Ende über den Hörer hereinbricht, zählt definitiv zu den Erschütterndsten, die ich jemals gehört hab. Diese Stelle fühlt sich an wie ein Horrorfilm, in dem man gerade eine Szene sieht, bei der man irgendwie am Liebsten die Augen zumachen würde, man aber einfach nicht kann. Weil es eben auch so faszinierend ist. Solche Passagen, zu denen man Bilder im Kopf hat gibt es auf Albumlänge mehrfach. Genau das macht den Sound der Band so mitreißend. Das ist nicht einfach nur Musik, das ist Kino für die Ohren. Untermauert wird dieser Eindruck noch durch 2 Instrumentals, die sich auch wunderbar als Soundtracks eignen würden. Wusstet ihr übrigens, dass der Bandname aus einem Anime stammt? Dieser heißt „Berserk“ und lieferte auch den Namen für das erste Album „God Hand“. Ich hab davon zwar keine Ahnung, aber irgendwie macht damit auch der Filmbezug noch mehr Sinn. Interessierte können ja mal kurz hier reinlesen

Alles in Allem ist dieses Album die perfekte Symbiose aus Deathcore und Symphonik, gewürzt mit genau der richtigen Prise Synthetik. Und da diese Mischung auch noch derart schmackhaft produziert und serviert wurde, steht einem lauschigen Film… äh… Musikabend nichts mehr im Weg. Mahlzeit!

BRAND OF SACRIFICE

Autorenbewertung

10
Mit "Lifeblood" dürften sich BRAND OF SACRIFICE ihr persönliches Denkmal gesetzt haben. Wer in Zukunft in ähnlichen Gewässern fischen will, wird sich wohl immer an diesem Album messen lassen müssen. Für mich ein ganz klarer Kandidat für mein Album des Jahres.
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10 / 10 Punkten

Vorteile

+ frischer / unverbrauchter Mix
+ starke Vocals
+ namenhafte Features

Nachteile

- kann keine 11 von 10 vergeben

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