BUNKER 66 – Order 66(6)
BUNKER 66 – Chained Down In Dirt
Veröffentlichungsdatum: 27.10.2017
Dauer: 23:42 min.
Label: High Roller
Stil: Black/Thrash/Heavy Metal
Es gibt Namen, die sind entweder genial oder trashig bis zum abwinken. BUNKER 66 aus Italien sind eine dieser Bands, welche durch ihre herrlich bekloppte Entscheidung, die Kombo auf diesen Titel zu taufen, im Gedächtnis bleiben. 10 Jahre aktiv, drittes Album am Start. Zeit für eine Hörprobe, die du HIER findest.
Ab in den Bunker Nummer 66
Zuerst fällt einem die Länge bei „Chained Down In Dirt“ auf. Bei knapp 24 Minuten wird bestimmt so mancher Neuling verdutzt sein, obschon dieses zeitliche Limit dem Output sehr zusagt. Auch im Detail liegt die Kürze in der Würze. Meist ist die Message in zweieinhalb Minuten übermittelt. BUNKER 66 wollen halt auf den Punkt genau überzeugen. Und das gelingt oft auf charmant asoziale Weise („Black Steel Fever“, „Taken Under The Spell“), weil Bassist und Sänger Damien Thorne ordentlich Whiskey und Qualm intus hat.
Auch das Grundkonzept ist simpel aufgebaut. Im Grunde spielen BUNKER 66 Thrash Metal, der durch den Gesang an eine versiffte Variante von VENOM, BULLDÖZER und ein wenig an CARNIVORE erinnert. Die cleanen Parts überzeugen dennoch nur bedingt. Häufig werden die Töne gehalten, aber am Schluss ist es („nur“) gut.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Geschwindigkeit auf „Chained Down In Dirt“. Ich freue mich über die leicht rumpelige (und vom Punk beeinflusste) und Art („Wastelands Of Grey“) des Schlagzeugers, jedoch klingt seine Spielweise meist austauschbar. Und das, obwohl auch ein cooler Break wie in „Power Of The Black Torch“ die nötige Vielfalt bietet.
Da wird kein neues Rad erfunden, aber altbewährtes gut aufgefrischt
Genau diese Problematik herrscht auch auf dem neuen Album von BUNKER 66. Ihre Spielart bringt keine neuen Einflüsse im Black Thrash hervor. Nicht falsch verstehen, ich vergöttere durchaus einige Vertreter aus dem Genre. Allerdings ist die Formel aus MOTÖRHEAD, VENOM und meinetwegen auch HELLHAMMER schnell ausgelutscht. Nicht umsonst kann man nahezu bei allen dieser Musikgruppen diese drei Fallbeispiele als Urväter anbringen. Diese bewussten „Einschränkungen“ muss man da in Kauf nehmen.
Am besten hört sich „Chained Down In Dirt“ auf einer geselligen Party an, wenn ihr schon ein paar Bier intus und Bock auf Metal der alten Schule habt. Das bringt diese Musik irgendwie mit sich und muss per se nicht schlecht sein. Und am Schluss greift man doch eher nach dem Original.
Autorenbewertung
Vorteile
+ angenehme Spielzeit
Nachteile
- viel altbekanntes
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