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CABAL im Interview – Gewaltiger Push nach vorne

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CABAL sind eine Band aus Dänemark. Jung, dynamisch, hart am Core. Ihr drittes Album ist diese Tage frisch geschlüpft und sie sind demnächst mit SUICIDE SILENCE auf Tour. Coole Band, coole Sache. Welche Festivals neben „eigentlich alle“ sie gerne bespielen wollen und was sie so auf Social Media machen, könnt ihr hier nachlesen.

S: Danke für eure Zeit! Wie geht’s euch?
C: Gut, danke. Wir haben ja kürzlich unsere Single „Exit Wound“ veröffentlicht. Bisher waren die Rückmeldungen dazu wirklich gut, das freut uns natürlich. Es ist immer spannend, etwas neues zu veröffentlichen und zu schauen, wie die Reaktionen sind. Die können ja wirklich durchaus unterschiedlich sein. Das hier ist ja jetzt gewissermaßen eine Auslage vom neuen Album, daher ist das nochmal besonders.

S: Habt ihr jetzt schon Pläne dafür? Wie sieht es mit einer Tour aus?
C: Ja, im November gehen wir mir SUICIDE SILENCE auf Never-Say-Die-Tour. Das Line-Up wird insgesamt ziemlich cool. Das ist cool, als dänische Band zweimal hintereinander bei einer Never-Say-Die-Tour mit dabei zu sein. Das ist ein Weltrekord (lachen).  Ja, es gibt darüber hinaus schon Pläne, die sind aber noch nicht offiziell.

S: Was ist momentan für euch denn spannender, wieder gleich in so einem Line-Up auftreten zu können, oder auch ein neues Album dabei zu haben?
C: Es ist natürlich gut, die Songs, die wir das ganze letzte Jahr schon im Probenraum und Studio gespielt haben, jetzt auch live spielen zu können. Wir lieben es, Musik zu schreiben, all das drumherum. Aber der Grund, weshalb wir das machen, nämlich aufzutreten, ist schon genauso wichtig.

S: Das ist ja meistens nochmal der größte Schritt, vor einem Publikum zu stehen, nicht nur den Produzenten.
C: Ja! Im Probenraum ist manchmal schon ein Minenfeld. Aber dann…

S: Das ist ja bereits euer drittes Album, wenn ich mich nicht irre. Und ihr habt auch schon eine gewisse Reputation. Was macht das nochmal für euch aus, auch an eigenen Erwartungen?
C: Es erhöht klar den Druck, weil das, was wir bisher gemacht haben, schon so gut funktioniert hat. Man muss irgendwie daran anschließen und sich daran gemessen weiterentwickeln.

S: Ich denke, ihr habt jetzt vom Label auch wirklich Support bekommen und vermutlich auch von Fans. Merkt ihr das? Oder wie ist das für euch?
C: Ja, auf jeden Fall. Das Label, bei dem wir momentan sind, hat uns ein viel breiteres Publikum ermöglicht, als wir es vorher hatten. Das bedeutet natürlich auch höhere Erwartungen, weil sie ja auch Geld in uns und das Team um uns herum investiert haben. Es sind dadurch auch mehr Leute, die wir nicht hängen lassen wollen. Aber trotzdem genießen wir das immer noch, was gerade passiert, weil man so auch eine deutliche Entwicklung merkt. Mit Nuclear Blast haben wir wirklich sehr gut zusammen gearbeitet bis jetzt. Für uns ist das wirklich ein tolles Match. Wir können an unseren eigenen Ideen arbeiten, sie lassen uns das machen und bringen manchmal einfach noch ein paar Vorschläge. Das ist ziemlich cool, so mit einem professionellen Team arbeiten zu können.

S: Seht ihr auch eine Entwicklung bei euren Fans und anderen Musikern, die auf euch zukommen?
C: Geographisch gesehen weiß ich gar nicht, wie sehr sich unsere Fanbase verändert hat. Ich denke, wir haben natürlich mehr Leute erreicht, die anderen Bands von Nuclear Blast folgen. Ein Unterschied ist bei der Wahrnehmung vermutlich, dass wir jetzt dieses Label im Rücken haben und dadurch schon ernster genommen werden.
Unsere älteren Songs waren etwas mehr deathcore-esk und tradiotioneller, wenn du so willst. Das neue Album streut jetzt etwas weiter als die beiden vorherigen Veröffentlichungen. In der Art der Anstellung, die wir jetzt haben, kam halt auch mehr Einfluss in das neue Album als früher. Und das zeigt sich auch bei den Reaktionen darauf.

„Das neue Album streut jetzt etwas weiter als die beiden vorherigen Veröffentlichungen.“

S: Denkt ihr, dass momentan eine gute Zeit für aufstrebende Bands ist, bekannter zu werden?
C: Schwierig zu sagen. Es hatten ja jetzt alle diese zwei Jahre Unterbrechung und veröffentlichen jetzt etwas neues. Die sind damit jetzt alle gleichzeitig auf Tour. Dadurch entsteht automatisch ein Wettbewerb. Trotzdem denken wir, dass wir nie zuvor so eine starke Grundlage hatten und momentan so profitieren. Es hatte vorher schon genervt, das vorletzte Album zu haben und damit nicht touren zu können. Das war schwierig und frustrierend, dennoch sind uns trotz Covid viele positive Dinge passiert, vor allem sowas wie Nuclear Blast. Es ist auf der anderen Seiten auch gut zu sehen, wieviel gute Musik jetzt veröffentlicht wird. Niemand wollte während der Pandemie wirklich etwas veröffentlichen. Bei dem letzten Album waren wir gewissermaßen dazu gezwungen, weil wir schon zu weit in dem Veröffentlichungszyklus waren. Das war Anfang April, gerade, als alles zu gegangen ist. Wir haben noch gefragt, ob wir das rückgängig machen können. Da hieß es noch „Ja, das dauert ein paar Monate, dann ist alles wieder normal“. Ja, haha (lachen).

S: Manche Bands experimentieren ja auch eher am Sound als nur mit Tempo und Technik. Denkt ihr, der Stil in dem ihr euch bewegt, wird sich da auch verändern?
C: Also was uns persönlich, so gesagt, direkt beeinflusst, gerade auch Chris, der unser Hauptsongwriter ist, sind viele Einflüsse, die in den letzten zwei Jahren über Youtube rein kamen. Input durch verschiedene Videos, aber auch durch Kommentare. Er hatte eh schon einen eigenen Stil, an Musik heranzugehen, und durch diese Zeit wurde das nochmal besonders beeinflusst. Wir hatten immer eine recht gute Onlinepräsenz und haben da auch gelernt. Wir haben TikTok gemacht und auch früh mit Patreon angefangen. Ich würde gerne LinkedIn sagen, aber das zählt nicht (lacht). Viele Online Plattformen, von denen wir früher nie gedacht hätten, dass wir sie brauchen würden, waren plötzlich während der Pandemie interessant. Facebook, Instagram, da lief so der normale Stuff, und mit Patreon konnten wir auch mal zeigen, was so hinter den Kulissen läuft und ein paar Spenden nehmen. Und TikTok ist ja eh nur so Ferz, um Unsinn zu machen. Aber sowas kommt an, viele Fans, die wir über die Jahre so bekommen haben, haben diesen Prozess auch mitgemacht und sind mit sowas eh auch mitgewachsen.

S: Ja, viele Bands veröffentlichen auch einfach Dinge wie ein Play-Through mit Instrument X durch Song Y und sowas. Beides ist auf seine Art interessant und gut. Durch die Pandemie haben die sozialen Medien für Künstler ja wirklich nochmal eine neue Bedeutung bekommen.
C: Wir wollen das auch eigentlich noch mehr nutzen. Die Möglichkeiten da sind echt cool, aber es ist wirklich auch viel zusätzliche Arbeit, wenn man fünf oder sechs Kanäle bedienen will. Meistens schreibt einer von uns eine Idee auf und versucht, die anderen davon zu überzeugen. Das ist oft lustig, kann aber auch anstrengend sein, wenn wir immer darüber diskutieren. Meistens sieht es ja nach Banalitäten aus, aber es steckt ja trotzdem Arbeit dahinter. Aber es zahlt sich auch aus. Es ist halt eben 2022, es reicht nicht mehr, nur Musik zu spielen. Du musst die Leute auch auf Social Media unterhalten (lachen). Es ist eh jeder online. Wieso das also nicht nutzen. Es fühlt sich schon influenzeresk an, was zu machen. Einmal haben wir was mit Monster gemacht. WIr haben eine nicht-rülpsen Challenge daraus gemacht. Jeder hat eine Dose bekommen und musste sie exen. Das ist witzig, sowas machen zu können. Versucht einfach, Spaß mit uns zu haben.

„Es ist halt eben 2022, es reicht nicht mehr, nur Musik zu spielen. Du musst die Leute auch auf Social Media unterhalten.“

S: Wie sieht es live aus? Habt ihr irgendwelche Festivals auf der Wunschliste, auf denen ihr gerne mal spielen wollt?
C: Oh  ja. Hellfest, Brutal Assault, Copenhell, Roskilde, Summerbreeze. Am liebsten alle irgendwie. Aber es geht so eins nach dem anderen. Rock am Ring und Bloodstock wären geil. Wir lieben es, auf Festivals zu spielen, das ist immer eine gute Zeit. Es ist einfach ein komplett anderes Feeling als Club Shows. Dieses Jahr haben wir ein paar Festivals gespielt und das war jedes Mal wie ein kleiner Urlaub. Die bist immer für ein paar Tage da, kannst die anderen Bands sehen und dir das Land anschauen, in dem du bist. Auf Club Tour bedeutet ja ein wenig, man spielt heute in England und morgen in Frankreich, zwischendrin schläfst du im Bus und hast kaum Zeit, mal rumzuhängen und dir was anzuschauen. In Tschechien gibt es das Fluff Fest, kennst du das? Das ist ein DIY-Festival, nicht ganz unser Publikum, aber echt eine coole Atmosphäre.

S: Habt ihr noch was, das ihr loswerden wollt?
C: Puh, ja. Wir haben ja schon eine Single draußen. Ende Oktober kommt dann das Album raus. Vom 5.-27. November sind wir dann auf der Never-Say-Die Tour in Europa und UK mit SUICIDE SILENCE. Da freuen wir uns drauf und hoffen natürlich, viele Leute wieder zu treffen und eine gute Zeit zu haben.

S: Cool, ja, da wünsche ich euch viel Erfolg. Danke für eure Zeit.
C: Gerne, gleichfalls. Folgt uns auf TikTok (lachen). Gute Zeit!

Puh, das war intense! Jetzt erstmal ein Monster zum runterkommen. Auf welchem Festival würdet ihr die Band denn gerne mal sehen? Und sagt jetzt bitte nicht TikTok!


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