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Lippenstift für endlose Tage – ACHIOTE
ACHIOTE – Loneliness of Endless Days
Veröffentlichkeitsdatum: 10.02.2017
Dauer: 44:35 Min.
Label: V.R. Label Finland
ACHIOTE ist eine Band aus Turku, Finnland, die nach eigenen Aussagen melodischen Grunge verfeinert mit Einflüssen aus den 70’s spielt. Besonders neugierig hat mich der eigenwillige Bandname gemacht. Nach kurzer Recherche ist ACHIOTE die englische, beziehungsweise spanische, Bezeichnung des Annattostrauch, welcher in sehr warmen Gefilden Südamerikas und Südostasiens wächst und wegen der roten Farbpigmente seiner Samen als Färbemittel unter anderem für roten Lippenstift eingesetzt wird und deshalb im Volksmund auch Lippenstiftbaum genannt wird. Was der Strauch nun mit Finnland und vor allem der Band zu tun hat, kann ich nicht sagen. Die Band selbst sagt, dass es sich um ein kleines Wortspiel handelt. Ich habe es leider noch nicht entschlüsselt. Wenn jemand von euch es weiß oder Ideen hat, schreibt es in die Kommentare!
Sexy Lips!
Musikalisch orientieren sich die Herren von ACHIOTE an Bands wie SOUNDGARDEN, PEARL JAM, aber auch BLACK SABBATH und den finnischen Kollegen von AMORPHIS und KINGSTON WALL. Diese illustre Mischung kommt hoffentlich auch auf dem Album zur Geltung, hoffe ich doch! Der Albumtitel „Loneliness of Endless Days“ und das Cover-Artwork, in kalten Farben gehalten, vermitteln eine gewisse Melancholie. Ich bin gespannt, ob sich das auch in der Musik widerspiegelt.
Der Opener des „Alpha Nexxus“ ist, wie zu erwarten, ein kurzes, instrumentales Eröffnungsstück, welches das Album mit melodischen Gitarrenklängen einleitet. Mit „Blinding Lights“ fängt das Album aber erst so richtig an! Mit schweren Gitarrentönen, psychedelischen Melodien, und wohlklingenden Vocals, die ich sogar richtig sexy finde (Ich darf als Frau eine Männerstimme sexy finden, so!).
„Desert Sun“ fängt gut an, baut aber leider schnell ab, wenn der unrhythmische Refrain einsetzt. Ich skippe hier lieber weiter und höre mir den nächsten Song „It’s a Trap“ an. Hier kommen die sexy Vocals des Sängers Janne wieder voll zur Geltung. Durch das Zusammenspiel der Synthesizer und der Gitarren ist der Song melodisch und eingängig. „Loneliness of Endless Days“ als titelgebender Track ist eine Ballade mit recht melancholischen Lyrics. Besonders durch viele Tempiwechsel und instrumentaler Abwechslung brennt sich der Song ein.
Mein liebstes Stück der ganzen Scheibe aber ist „Ghost Under the Sun“. Die kräftige Stimme des Sängers passt im Refrain einfach perfekt zum 70er-Jahre-Sound der Finnen, welcher in diesem Song grandios zur Geltung kommt.
Abgeschminkt!
„Something Isn’t Right“ hingegen nimmt für mich persönlich leider die ganze Kraft wieder raus, welche der Vorgänger so schön aufgebaut hat. Schade! „Seduction“ beginnt durch seinen dröhnenden Synthesizer-Sound schon deutlich interessanter, und ist, neben „Ghost Under the Sun“, auch mit Abstand der härteste Song auf der ganzen Platte.
Ich hätte mir persönlich noch mehr Songs in diese Richtung gewünscht. „Ocean Blue“ fängt wieder den Charme der 70er-Jahre ein, dies wird besonders durch die verspielten Gitarren in der zweiten Hälfte deutlich. „Whisper to a Deaf“ ist wieder sehr melodisch und besticht durch ständige Tempi-Wechsel, weshalb auch hier keine Langeweile aufkommt.
Dies ist ein Gastautorenbeitrag von: Sarah
Autorenbewertung
Vorteile
+ von melancholisch bis psychedelisch
+ angenehme Vocals
Nachteile
- leider zu wenig kräftige Songs
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