CIRCUS OF FOOLS – Manege frei!
CIRCUS OF FOOLS – „REX“
Veröffentlichungsdatum: 31.08.2018
Dauer: 57:45 Min.
Label: Bleeding Nose Records
Genre: Gothic/Melodic Death Metal
Was für ein Spektakel! Die Tübinger Band CIRCUS OF FOOLS lädt zu einer Show ein. Anders kann man ihr zweites Album, „REX“, nicht bezeichnen. Schon mit der ersten Platte hatten sie sich einen Namen gemacht und ganz nebenbei beim M’era Luna Newcomer Contest letztes Jahr Platz 1 belegt. Das Follow-Up ist nochmal ein gewaltiger Schritt nach vorn. Das merkt man von der ersten Sekunde des Albums: Denn schon der erste Song, „Testimonial of an Ignorant Prick“ ist gleichzeitig düster, eingängig und nachdenklich.
Und die Hauptsache: Es fetzt!
CIRCUS OF FOOLS jonglieren in ihren Songs mit apokalyptischen Themen, Gesellschaftskritik und Soundeffekten. Dabei fällt absolut nicht auf, dass „REX“ im Proberaum aufgenommen wurde. Der Sound ist fett produziert, aber trotzdem so ausgewogen, dass jedes Bratschensolo und jede Melodie, egal ob clean gesungen von Carolin Saia oder gegrowlt von Tim Strouken, klar über den anderen Instrumenten schwebt.
Langweilig wird einem beim Hören absolut nicht. Das Einzige was mich stört, ist nur, dass manche Parts gerade in der Mitte des Albums stark gothiclastig sind – Geschmäcker sind eben verschieden. Doch ein Song, der sehr melodisch anfängt, kann auch spontan in die Industrial-Richtung umschwenken – und dann plötzlich nach Electro Swing klingen („Drag me unto your Orbit“)! Bei der Band kann man sich auf nichts verlassen, außer darauf, dass man sich auf alles gefasst machen muss.
Von deutscher Sprache bis hin zu Falsettgesang ist alles dabei.
Laut der Band ist dieses Album das erste, auf dem alle Bandmitglieder mit jedem Song zufrieden sind. Irgendwie bilde ich mir ein, diese Spielfreude aus den Tracks von „REX“ herauszuhören. Und wenn das Album zu Ende ist und sich der Vorhang der Manege schließt, möchte man die Vorstellung am liebsten von vorn hören.
Für alle, die keine Angst vor Clowns haben: „Testimonial of an ignorant Prick“, „Watch me“ und „Smile Baby, Chelsea Smile“ lohnen sich besonders.
Autorenbewertung
Vorteile
+ düstere, schaurig-schöne Stimmung zieht sich durchs ganze Album
+ sehr gute Produktion
- Experimente mit Sprachen und Gastsängern überzeugen
Nachteile
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