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COMA HOLE zirkeln minimalistisch in die Endzeit
COMA HOLE – „COMA HOLE“
Veröffentlichungsdatum: 22. April 2022
Länge: 35:32
Label: Eigenproduktion
Genre: Heavy Stoner Rock / Doom Metal
COMA HOLE sind ein Duo aus Westerly im US-Bundestaat Rhode Island an der Ostküste. Mit den beiden Singles „Old Climb„ (September 2021) und „Wind and Bone„ (April 2022) haben uns Eryka Fir (Bass und Gesang) und Steve Anderson (Schlagzeug) bereits die ersten Leckerbissen präsentiert, die auch beide auf der nun veröffentlichten Debut EP vertreten sind. Das Wort EP mag in Zusammenhang mit den beiden verhältnismäßig kurzen Titeln zu falschen Annahmen führen, denn mit den beiden Longtracks „The Familiar“ und „Sinking“ kommt das Release auf stolze 35 Minuten Spielzeit und könnte problemlos eine 12“ LP füllen.
Von Wiederholungen und ewiger Wiederkehr
Zur Eröffnung ihrer Debut EP präsentieren COMA HOLE mit „The Familiar“ direkt ein monolithisches Gebilde aus Drone, Stoner Doom und atmosphärischer Tiefe. Das fast zwölfminütige führt die Hörer*innen perfekt an die Welt von COMA HOLE heran. Ein ätherischer Drone baut sich zu mächtig walzendem Stoner Doom auf, über den Eryka Fir mit okkult-betörender Stimme singt.
Im darauffolgenden „Old Climb“ setzen COMA HOLE dann zusätzlich auf Tempo und Fuzz, während sie von der frustrierenden ewigen Wiederholung der immer gleichen Tätigkeiten berichten. Auf das an Sisyphos erinnernde Lied folgt mit „Wind and Bone“ das nächste kurze Lied. Das achtminütige Stück ist eine finster-schöne Hommage an die ewigwährende Kraft der Natur und ihren zirkulären Rhythmus aus Geburt und Tod. Hier konzentrieren sich COMA HOLE musikalisch wieder vorrangig auf Doom Metal und behäbige, okkulte Klangbilder, die stellenweise an ALUNAH erinnern. Nach steigender Intensität, die in einem prickelnden Drone mündet, gleiten die finalen Klänge von „Wind and Bone“ in den abschließenden Song „Sinking“.
Ganz im Stile der apokalyptischen Literatur erfolgt in diesem Lied die Auflösung der aufgestauten Energie aus den ersten drei Stücken der EP. Auf dynamischeren Klängen und mit wärmerer Harmonie besiegeln COMA HOLE feierlich das Ende eines weiteren Zyklus. Mit leichten Sludge-Anleihen à la YAMA verzaubert das Duo hier das Gehör. Im letzten Drittel erfolgt dann das große Finale von „COMA HOLE“. Weißes Rauschen und ein packender Drone werden von einem immer stärker werdenden Wirbelwind aus Stoner Riffs aufgewühlt, bis sie sich wieder in der Stille des Drones verlieren. Beim Hören auf Repeat fällt auf, dass der letzte Drone nahtlos in das Intro von „The Familiar“ mündet.
Ein ganzer Kreislauf
Auch wenn es dem Genre Doom Metal sehr typisch ist, so ist es doch schön zu erkennen, wie COMA HOLE eine zirkuläre Apokalypse zum Thema ihrer ersten EP gemacht haben. Außerdem kann man sich an dem naturverbundenen Bild begeistern, welches das Duo hernimmt. Und die Tatsache, dass es sich um ein Duo handelt, ist direkt der Aufhänger für den nächsten Punkt. Während Schlagzeuger Steve Anderson seine mächtig walzenden Patterns durch vielerlei Fills verschönert, füllt Eryka Fir ein gewaltiges Klangspektrum. Mit ihrem Bass und Effekten baut sie eine Wand aus Sound auf, die jede zusätzlichen Gitarren oder Melodieinstrumente obsolet macht. Mit der hypnotischen Stimme als Krönung auf diesem Klangbild hauen uns COMA HOLE ein fulminantes Debut um die Ohren.
Autorenbewertung
Vorteile
+ mitreißend und abwechslungsreich
+ sehr gelungener Spannungsbogen
Nachteile
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