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Cradle of Filth live – großes Kino auf kleinem Raum

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Wer kennt es nicht – Eine Konzertlocation mitten in der Fußgängerzone: Das Colos-Saal (der? die? das?) in Aschaffenburg liegt tatsächlich sehr zentral in der beschaulichen Stadt in Unterfranken und bietet regelmäßig ein sehr abwechslungsreiches Programm. Vielen, auch aus der Metalszene, dürfte es durchaus ein Begriff sein, denn spielen hier doch regelmäßig namenhafte Bands. Umso erstaunlicher, wie übersichtlich der Konzertraum ist. Ein ehemals wahrscheinlich schöner Raum mit Stuck und kleinen Seitenräumchen, der früher vermutlich mal ein Kino oder ähnliches beherbergt hat, ist nun mit Technik vollgehängt und bietet den Fans Konzerte quasi zum anfassen. Einen Fotograben gibt es zwar, dennoch finden sich an der Bühnenkante Aufkleber, man möge seine Getränke bitte nicht dort abstellen – so kurz ist der Abstand zur ersten Reihe.

Am Abend dieses 18. Juli 2025,  spielen in dieser kuscheligen Location also drei Bands, die auf den ersten Blick unterschiedlicher kaum sein könnten: TERRADOWN, NERVOSA und CRADLE OF FILTH. Sowas muss man wollen.
Die Bands tun das und sind alle drei voll drauf. 

TERRADOWN beginnen den Abend mit einem halbstündigen Set und liefern ein energiegeladenes Konzert, das alle, die vielleicht gerne mal die Vorbands skippen, alt dastehen lässt. Melodic Metal aus den Niederlanden, der allerdings auch ein wenig an Hardcore erinnern (man möge mich des Irrtums strafen), die man kennen sollte.

Danach kommt das erste Highlight des Abends: NERVOSA. Seit 2022 erst in ihrer festen Besetzung angekommen, touren sie momentan mit verschiedenen Metal-Größen und zeigen, dass sie selbst bereits ein gerechtfertigtes Standing haben und zurecht eine breite Fanbase. Das Quartett baut noch selbst mit auf und heizt den Laden vollends durch. Prika Amaral, die Frontfrau mit beneidenswerter Mähne, beweist ihr gutes Talent, das sie beim Songwriting sowie der Besetzung der Band hat und führt sicher durch das Konzert. Mega! Die Band hat längst Headliner-Qualitäten.

Nach dem Gig kommt… Avril Lavigne? Naja, Umbaupause halt. 

Dann wird es still, fast gespenstisch. Eine Kälte durchzieht den Raum, ein Wispern Was passiert hier? Ein Schatten fällt auf die Bühne, unförmig, und doch von menschlicher Kontur. Wer ist das? Sind wir noch auf einem Konzert? Eine Unruhe macht sich breit. Die Figur hebt die Hände. Langsam fällt die Kapuze, der Mantel lichtet sich. Es ist… Dani Filth! Holy Sh*t! Die Menge brodelt. Die Raumtemperatur wechselt innerhalb von Sekunden wieder auf über 40 Grad. CRADLE OF FILTH stehen auf der Bühne und brechen ein Konzert los, dass das Colos-Saal, naja, vielleicht auch schonmal gesehen hat. Großes Kino. Oder so.

Die Hyäne geht jedenfalls erstmal auf einen Plausch mit Helena Kotina von NERVOSA eine Etage nach oben. 

Der Abend neigt sich langsam dem Ende zu, CRADLE sind die Gewinner und bleiben noch bis zum Abspann auf der Bühne. Ich habe selten so viele Black Metaller gleichzeitig, und überhaupt, lächeln sehen. Menschen…

Die Hyäne tanzt langsam heim, der Ball ist rund, auch Metal-Gitarren sind bunt.

So –
Tschüss!


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