Startseite»Reviews»Black Metal»Craving – Wielder Of Storms

Craving – Wielder Of Storms

Eine Ode an die Stürme

0
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

Veröffentlichungsdatum: 19.02.2016
Dauer: 22:53
Label: Independant

Mit „Wielder Of Storms“ liegt nun schon das dritte Werk der Oldenburger Pagan-/Melodeath-/Black-Metaller CRAVING vor. Die vier Lieder der EP sollen einen kleinen Vorgeschmack auf das für 2017 geplante Album „By The Storm“ bieten.

Kompromisslos zeigt der Titelsong ab der ersten Sekunde, was Sache ist: Hohes Tempo, Blastbeats, Geschrei und melodisches Gitarrenspiel eröffnen die EP. Gekonnt eingesetzte Stilmittel wie kurze Akustik-Zwischenparts und kreative Wechsel in den Drumspuren sorgen für genügend Abwechslung, bis dann der episch-melodische, clean gesungene Refrain das Tempo bricht, um den Hörer nach gewohnter CRAVING-Manier in höhere Sphären zu versetzen. CRAVING zeigen hier aber auch, dass es ihnen an Brachialität nicht fehlt, wenn der C-Teil mit teilweise unmenschlich schnellen Doublebass-Angriffen und aggressiven Growls und Gitarren auf den Hörer einschlägt.

Es folgen zwei Songs, die sich nicht auf dem kommenden Album befinden werden, sondern exklusiv für die EP geschrieben wurden. Den Sound von ‚Storm I – Torn Apart‘ und ‚Storm II – Among The Stars‘ hat Fronter Ivan Chertov selbst übernommen, was auch sofort auffällt. Er kommt deutlich schwärzer daher als bei ‚Wielder of Storms‘ und erinnert ein bisschen an das Erstwerk der Band. Beide ‚Storm‘-Teile haben ein ähnliches, deutlich auf Black Metal ausgelegtes Schema. Passend zum Thema fegen die Main-Parts der zwei Tracks wie ein Sturm aus schnellem, melodischem Shredding und Uptempo-Blasts über einen hinweg, bis sich die Songs dann in einem langgezogenen, langsameren melodischen Refrain verlieren. Dieser zieht sich im zweiten Teil noch etwas extremer in die Länge als im ersten. Leider ist der Drumsound in diesen beiden Liedern etwas schwach, und auch die Vocals befinden sich am Limit zwischen gewolltem Verschmelzen mit den Gitarren und einem Untergehen in denselben. Für eine EP-exklusive Eigenproduktion ist das allerdings ganz in Ordnung.

Mit atmosphärischen Regengeräuschen und Akustik-Intro beginnt dann ‚Wenn Der Wind Sich Dreht‘, der letzte Track der EP. Soundtechnisch wieder dem Opener ähnlich, legt er danach los mit schnellem, melodischem Shredding, bis er dann über einen aus Meereswellen und Akustikgitarren bestehenden Zwischenpart im Hall-überladenen, epischen Chorus strandet. In punkto Bombast explodiert dieser sogar nochmal etwas mehr als die der anderen drei Songs.

Insgesamt haben CRAVING mit dieser EP eine Ode an Sturm und Wind erschaffen, die sich diesen auf jeden Fall als würdig erweist. Thematisch wie musikalisch in sich sehr stimmig, weiß diese Scheibe definitiv, worauf sie hinauswill. Pagan Metal hin oder her – diese EP ist nach allen Regeln der Kunst eine reine Melodic-Black-Scheibe. Die Oldenburger präsentieren mit „Wielder Of Storms“ stilistisch konsistent, was sie am besten können: Hohe Geschwindigkeit mit Melodie und Epik zu verbinden, als wären diese drei Elemente einzig zu diesem Zweck erschaffen worden. Allein am Sound hapert es ein wenig im Mittelteil, und die Refrains ziehen sich vielleicht manchmal etwas zu sehr in die Länge.

http://www.cravingmetal.de/

Die EP ist erhältlich über: ep@cravingmetal.de

Autorenbewertung

7
Eine gelungene, melodische und Uptempo-lastige Konzept-EP mit episch-bombastischen Refrains.
ø 4.1 / 5 bei 5 Benutzerbewertungen
7 / 10 Punkten

Vorteile

Episch, schnell, gutes Drumming, in sich sehr stimmig

Nachteile

Sound nicht durchgehend perfekt, Refrains ziehen sich etwas lang
Zusammenfassung
Veröffentlicht
Reviewed Item
Craving - Wielder of Storms EP

Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

Düstere Gestalten in alten Gemäuern - Dark Troll Festival 7

nächster Artikel

Tindersticks – The waiting Room

1 Kommentar

  1. Benjamin
    13. Mai 2016 bei 15:22

    Ich weiß zwar nicht was für eine Platte der Autor da gehört hat. Für mich klingt das ganze nach einer passablen melodic Death Metal Platte, die nichts mit Black Metal gemein hat. Maximal note 4