CRYSTAL LAKE – Eine Klangspirale?
CRYSTAL LAKE – „Helix“
Veröffentlichungsdatum: 28.11.2018 (JP) / 08.02.2019 (DE)
Länge: 40:31 Min.
Label: Cube Records (SharpTone)
Genre: Metalcore[/Infobox]
Dass Nachrichtenagenturen Auslandskorrespondenten haben, um überall präsent zu sein, sollte bekannt sein. Unsere Saskia befindet sich momentan auch im Ausland. Und zwar in Japan. Natürlich nicht direkt wegen Silence, doch bringt es auch dafür einige Vorteile mit sich. Sie kann zum Beispiel die örtliche Metalszene erkunden, exklusive Konzerte besuchen oder mir Alben zukommen lassen, die bei uns in Deutschland erst in ein paar Monaten erscheinen. Toll, oder? So geschehen im Fall von CRYSTAL LAKE. Der japanische Metalcore-Export Nummer 1 hat in der Heimat nämlich schon das neue Album „Helix“ veröffentlicht, welches hierzulande erst im Februar erscheint. Das passiert übrigens über den jüngst geschlossenen Deal mit SharpTone Records. Eine sehr gute Wahl von beiden Seiten, wenn ihr mich fragt. Da sich die CD selbst noch auf dem Versandweg befindet, wurde ich schon mal digital beliefert. Ist heutzutage ja alles schön einfach.
Eine Roboterstimme erklärt mir kurz, dass ich nun in der Helix bin und mit „Aeon“ wird mir das im Anschluss mehr als verständlich klar gemacht. Wahnsinn, welche Brachialität dieser Song ausstrahlt. Allgemein finde ich, dass auf dem Album nochmal einiges an Härte zugelegt wurde, Drums und Gitarren wirken noch ausgereifter. Dennoch bekommt man den gewohnten, vertrackten Sound, den man von der Band kennt. CRYSTAL LAKE sind eine dieser Genrevertreter, welche über enormen Wiedererkennungswert verfügen. Seien es die markanten Shouts von Sänger Ryu oder die mechanisch anmutenden Spielereien, die in den Tracks durchblitzen. Auf „Helix“ wurde zudem noch mehr Mut zum Experimentieren bewiesen. Songs wie „Just Confusing“ oder „+81“ machen das mit diversen Einflüssen deutlich und könnten auch durchaus als Crossover durchgehen. Melodiefetischisten (wie ich) kommen auch auf ihre Kosten, bestes Aushängeschild dafür ist „Devilcry“. Ich finde sogar, dass die Band ein ganz eigenes Gespür für Melodien hat. Auch wieder so ein Punkt, bei dem ich denke:
„Jepp, das ist eindeutig CRYSTAL LAKE!“
Über die Japaner bin ich auch erst mit ihrem letzten Album „True North“ gestolpert. In dem Zusammenhang muss ich auch einen Kritikpunkt vermerken. Als ich sie entdeckt habe, hat mich der Sound auf besagtem Album irgendwie gefangen genommen. Da war so eine Art Magie, die ich auf „Helix“ leider nicht spüre. Mir fehlt hier die Stimmung, die ich beispielsweise bei einem „Waves“ vorfand (HIER mal reinlauschen). Und warum es die grandiose Single „The Circle“ nicht, dafür aber die B-Seite „Lost In Forever“ (vermutlich wegen des Features mit GIDEON) aufs Album geschafft hat, erschließt sich mir auch nicht. Trotzdem sind diese Punkte nur minimale Abzüge in der Wertung. „Helix“ ist ein wirklich starkes, eingängiges Album. Die Band ist sowieso ein Gesamtkunstwerk aus Bild und Ton (Japen eben), was auch mit ihren Videos immer veranschaulicht wird. Aber seht (und hört) selbst:
Autorenbewertung
Vorteile
+ experimentierfreudig
+ stilistisches Gesamtkonzept
Nachteile
- "The Circle" fehlt
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1 Kommentar
[…] Line Up. Na wenn das nix ist! Wer sich dazu mal ein Bild von CRYSTAL LAKE machen will, in unserem Import-Review könnt ihr euch […]