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CTHULHUS’ Cover des Monats #5 – November 2017
Cthulhus‘ Cover – egal ob schrill, simpel, ausgefallen oder einfach nur abartig brutal – wir präsentieren unsere Auswahl der besten Cover-Inszenierungen aus Rock, Metal, Hardcore, Punk und allem was uns so über den Tisch geht.
Wir heißen euch willkommen in einer Galerie voller Schrecken und Erleichterung. Ab sofort wird Cthulhu die 6 besten Cover des vergangenen Monats für euch zusammenfassen. Unterstützt wird er dabei von meiner Wenigkeit und einem monatlich wechselnden zweiten SILENCE-Sklaven. Für diese Ausgabe gibt Daniel seine Favoriten des Novembers zum Besten. Meine Liste findet ihr dann unter seiner.
III. LIKE MOTHS TO FLAMES – Dark Divine
Veröffentlichungsdatum: 03.11.2017
Label: Rise Records
Eine dunkle Gottheit scheint das Cover des neuen Langspielers der Band aus Ohio zu symbolisieren. Aber ist es auch so, wie es der Titel vermuten lässt? Ebenso kann die gezeigte Figur auch eine einsame Gestalt sein, die sich durch die triste Wüste kämpft und auf der Suche nach etwas ist. Vielleicht nach Erlösung, einem Leitbild, oder einfach nur einem rettenden, kühlen Bier? Das bleibt dem Betrachter bzw. Hörer selbst überlassen.
Was mich aber definitiv anspricht, ist die eigenwillige Stimmung, die das Artwork erzeugt. Die Farbgebung allein ist schon sehr nice. Es sind diese Farben, die man momentan irgendwie überall sieht (Pastelltöne, wenn ich nicht irre). Die Zocker unter euch fühlen sich bestimmt gleich an „No Man’s Sky“ erinnert. Und wo wir grad bei medienübergreifenden Gedanken sind, kennt jemand den Film „Der Tag, an dem die Erde still stand“? Auch diesen Bezug kann man herstellen, zumal die Figur der im Film irgendwie ähnelt. Ein Besucher auf einer trostlosen Erde.
Welche Muse LIKE MOTHS TO FLAMES geküsst hat, weiß die Band wohl nur selbst, aber ihr seht, das Cover lässt viel Platz für Fantasie.
II. THREAT SIGNAL – Disconnect
Veröffentlichungsdatum: 10.11.2017
Label: Agonia Records
Das vierte Album der Kanadier nach 6 Jahren Wartezeit. Was mir sofort auffällt, ist der optische Unterschied zum selbstbetitelten Vorgänger. Als „Disconnect“ angekündigt wurde, war ich schon aufgrund des Artworks sehr interessiert.
Ein verwundetes Gesicht, welches mit einer Art Maschine verbunden ist. Auf der Stirn thront das strahlende Logo der Band. Dazu eine in einer Flutwelle versinkende Stadt. Diese Flutwelle wird aber genährt aus Polygonen. Somit weiß man nicht, ob es Realität oder Fiktion aus einer Computerwelt ist. Oder eine Welt geschaffen von Computern? Das würde auch das Gesicht erklären. Ist das die Macht hinter dieser Flutwelle? Oder ist es das genaue Gegenteil, und eben der Kampf gegen eine technische Macht? So lässt sicher aber der Albumtitel erklären, mit dem THREAT SIGNAL eine Art Verbindung trennen möchten.
Auch hier spricht mich wieder die Farbwahl an. Das leuchtende Blau funktioniert in Kombination mit den dunklen Tönen und dem Bild selbst einfach perfekt.
I. POLARIS – The Mortal Coil
Veröffentlichungsdatum: 03.11.2017
Label: Sharptone Records
Ein Debütalbum mit einem ansprechenden Cover zu versehen, ist eigentlich schon die halbe Miete. So geschehen im Fall von POLARIS.
Es gibt Alben, die verstehen es perfekt, den Titel optisch wiederzugeben. Schaut man sich „The Mortal Coil“ mal an, sieht man genau das. Es zeigt eine Person im – ich nenne es mal – Strom der Zeit. Das Ganze wirkt wie ein unaufhörlicher Fall. Die mitfallende Uhr zeigt, dass man nicht unsterblich und absolut verletzlich ist. Diese könnte auch aus der Hand gerissen worden sein, womöglich sogar der Grund für den Sturz ins Endliche. Eine wortwörtliche Spirale. Die Blütenblätter, welche die Person umgeben, könnten auch durchaus für eine Beerdigung stehen, was in dem Zusammenhang auch richtig wäre. Dieses Cover verleitet mich wirklich zum Nachdenken.
Ihr habt gerade schon gelesen, dass ich mich für Farben begeistern kann. Die hier gezeigten verleihen dem Cover den perfekten Schliff. Dieser besondere Lila/Blauton in Kombination mit den roten Blättern ist eine Augenweide.
Was ich musikalisch von dem Werk halte, könnt ihr übrigens HIER nachlesen.
III. ELECTRIC WIZARD – Wizard Bloody Wizard
Veröffentlichungsdatum: 17.11.2017
Label: Spinefarm / Witchfinder
Wer die Magier aus England bereits live gesehen hat, kennt deren Begeisterung für okkulte Riten und nackter Haut nur zu gut. Auf den Leinwänden zeigen sie vornehmlich Material, das FSK 18 sein dürfte. Clever umgangen wurde die Zensur hier dennoch, zum leid aller Nippelfreunde. Und was verspricht nun dieses in Haut geritzte „Wizard Bloody Wizard“? Erwartet den Hörer eine musikalische Entblößung der legendären Kiffer-Kult-Band? Tatsächlich soll der Ton auf dem Album an ihre alten Erfolge anknüpfen. Da das Cover allein mit z. B. „Dopethrone“ nicht mithalten kann, bleibe ich gespannt darauf, was mich beim ersten Durchgang erwartet. Wer sich schon an BLACK SABBATHs fünftem Studio-Album für den Titel bedient, hat diesen Mumm bestimmt auch in der Musik.
II. CONVERGE – The Dusk In Us
Veröffentlichungsdatum: 03.11.2017
Label: Deathwish / Epitaph
Eine siebenminütige Post-Rock-Ballade, eine klarere Abmischung und viel mehr Groove: Die neue Scheibe präsentiert sich zwar mit zahlreichen Verschnaufpausen, aber Jacob Bannon wird davon weniger mitbekommen haben. In dieses Cover in seiner bekannten Collagen-Technik hat er besonders viel Zeit investiert. Schade, dass sich das Außenstehenden erst bei einem Blick ins Booklet oder auf das, in den Farben des Originalwerks schimmernde, Plattencover wirklich erschließt. Denn eben diese Details und die dazugehörige Typografie machen dieses musikalische Meisterwerk zu einem noch größeren Kunstwerk. Da kann ich mich nur bei den Herren aus Boston bedanken, die mal wieder eines der besten Alben des Jahres mit einer passenden Begleit-Ästhetik abgeliefert haben!
Warum das Album von mir musikalisch so sehr gelobt wird, erfahrt ihr HIER.
I. THE BODY & FULL OF HELL – Ascending a Mountain of Heavy Light
Veröffentlichungsdatum: 17.11.2017
Label: Thrill Jockey
Wie haben zahlreiche Alben von SIX FEET UNDER und co. bereits bewiesen? Was sich anhört wie eine musikalische Mülltonne, hat eigentlich kein schönes Cover verdient. Das bereits zweite Kollaborations-Album von THE BODY und FULL OF HELL hingegen pfeift darauf. Dabei behält der verantwortliche BO ORR den skizzenhaften, illustrativen Charme der ersten Platte aufrecht. Eine ähnliche Faszination für offensichtlich lückenhafte Darstellungen findet sich auch in der Musik. In verstörenden 36 Minuten begeben sich beide Bands auf eine neue Stufe. Schon allein das eingängige „Earth Is A Cage“ macht dieses Album um längen besser als den Vorgänger. Doch keine Sorge, es bleibt eklig – voller Grindcore und Doom.
Dank des Azteken-Artworks stürze ich mich immer wieder voller Freude in diesen Abfalleimer!
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