Cthulhus‘ Cover des Monats #2 – August 2017
Cthulhus‘ Cover – egal ob schrill, simpel, ausgefallen oder einfach nur abartig brutal – wir präsentieren unsere Auswahl der besten Cover-Inszenierungen aus Rock, Metal, Hardcore, Punk und allem was uns so über den Tisch geht.
Wir heißen euch willkommen in einer Galerie voller Schrecken und Erleichterung. Ab sofort wird Cthulhu die 6 besten Cover des vergangenen Monats für euch zusammenfassen. Unterstützt wird er dabei von meiner Wenigkeit und einer/m monatlich wechselnden zweiten SILENCE-Sklaven/in. Für diese Ausgabe gibt Steffi ihre Favoriten des Augusts zum Besten. Meine Liste findet ihr dann unter ihrer.
III. BENEATH – Ephemeris
Veröffentlichungsdatum: 18.08.2017
Label: Unique Leader
Was hat dieses Albumcover, dass es mich zu einem Spontankauf inspiriert hat? Vermutlich das außerirdisch-technische, das der Band auch sehr gut zu Gesichte steht. Wer sich für Technical Death Metal interessiert, wird hier nach ganzer Bandbreite bedient: finster, abwechslungsreich, mit einer ganzen Menge wechselnder Rhythmen und doch in sich stimmig. Das 3. Album der Isländer ist definitiv nichts zum Headbangen, trotzdem sehr angenehm zu hören. Chapeau für das gelungene Artwork! Da geht jedem SciFi-Fan das Herz auf.
II. DIE APOKALYPTISCHEN REITER – Der Rote Reiter
Veröffentlichungsdatum: 25.08.2017
Label: Nuclear Blast
Da kommt ein musikalischer Meilenstein der Band auf uns zu: Das neue Album der Thüringer Ausnahmeband, das bisher überwältigend positive Reviews erhielt, ist ein gelungenes Zusammenspiel aus „alter“ Death Metal-Manier und neueren melodischen Elementen. Produziert von talentierten Musikern, angeführt vom charismatischen Sänger „Fuchs“, trägt das gute Stück als Cover passend eine Anlehnung an eines seiner Kunstwerke, das auch in Ausstellungen zu sehen war. Eine würdige Aufmachung also für ein bedeutungsvolles Album nach der gut einjährigen Pause.
I. DAGOBA – Black Nova
Veröffentlichungsdatum: 25.08.2017
Label: Nuclear Blast
Je länger man hinschaut, desto gemeiner wird es: Was von weitem an ein altes Kindergeburtstagsspiel erinnert, verbirgt beim genaueren Hinsehen haufenweise fiese, dennoch wahnsinnig ästhetisch angeordnete Details, die den Eindruck erwecken, als seien sie frisch dem Alptraum von letzter Nacht entsprungen. Die französischen Groove- /Industrialmetaler durften sich zuletzt immer steigenderer internationaler Beliebtheit erfreuen, auf dem neuen Album haben die elektronischen Elemente noch zugenommen. Für Freunde härterer melodischer Klänge sehr zu empfehlen!
III. THY ART IS MURDER – Dear Desolation
Veröffentlichungsdatum: 18.08.2017
Label: Nuclear Blast
Die Deathcore-Saufköpfe aus Australien bewegen sich musikalisch mehr dem Death Metal entgegen. Da sollte es niemanden überraschen, dass Klischees aus dem alten Genre vermieden werden sollen. Schon bei „Holy War“ entfernten sie sich von den ekligen Cover-Arts der Vorgänger, verhielten sich jedoch in der Bildsprache so zügellos, dass der Verkauf des Albums nur mit einer zensierten Vorderseite erlaubt wurde. Da liegt es nahe, dass ein stereotypischer Wolf im Schafspelz für das neue Album nicht ausreicht. Stattdessen nuckelt hier ein Lamm genüsslich an den Zitzen einer Wolfsmutter. Böse Zungen behaupten in der Hinsicht, das primäre Geschlechtsteil eines männlichen Wolfes würde im Mund des Tieres stecken. Damit wäre das Cover noch grotesker als es eigentlich schon ist.
II. STEVEN WILSON – To The Bone
Veröffentlichungsdatum: 18.08.2017
Label: Caroline International
Für aufgewühlte Fan-Herzen sorgte in diesem Jahr STEVEN WILSONs Ausflug nach Bollywood („Permanating“). Sein von langer Hand geplantes Pop-Album spaltete seine treuen Anhänger in zwei Lager. Zum Glück ist es dabei vollkommen egal, ob seine neue „glückliche“ Hälfte gute Musik macht, das Cover fetzt allemal. Mit dieser exzellenten Fotografie setzt sich die Zusammenarbeit mit dem Fotografen Lasse Hoile fort, der immer nur entweder seine Brillianz oder Unfähigkeit beweisen konnte. Dass es keinen Mittelweg gibt, zeigt die Rückseite des Albums eindeutig. Die Frontseite wird hingegen von diesem Foto verziert, das in seinem Aufbau und sogar Farbschema (Vergleiche mit DAVID BOWIE) den Pop-LPs gerecht wird, denen STEVEN WILSON mit seiner neuen Scheibe Tribut zollt.
I. PYRRHON – What Passes For Survival
Veröffentlichungsdatum: 11.08.2017
Label: Throatruiner
Mensch, das ist ja schon das zweite Tier in meiner Liste! Dieses experimentelle Death Metal-Projekt hat nicht nur einen passenden Titel bekommen, sondern auch ein darauf zugeschnittenes Cover. Die mehrschichtige Arbeit von Caroline Harrison glänzt erneut mit der schieren Tiefe und Detailverliebtheit, die es einfängt. Schon bei „The Mother Of Virtues“ trug ihre grauenhafte, beunruhigende Illustration auf dem Cover zum aufreibenden Ton der Scheibe bei. Hoffentlich bleibt diese Kollaboration noch lange bestehen, schließlich wurde die Musik perfekt in Szene gesetzt. Bei jeder Veröffentlichung der New Yorker war allen Freunden rauer und abstrakter Musik klar: das hier ist Death Metal-Chaos pur!
Aus unserer Review-Kiste empfehle ich noch die folgenden Alben. Sie haben es zwar nicht in mein Ranking geschafft, sollten aber für ihr ausgezeichnetes Packaging und Design gelobt werden: THE HIRSCH EFFEKTs „Eskapist“ und KOLARIs „Fear/Focus“.
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