Startseite»Live»Festivals»Düstere Gestalten in alten Gemäuern – Dark Troll Festival 7

Düstere Gestalten in alten Gemäuern – Dark Troll Festival 7

2
Geteilt
Folge uns auf Pinterest Google+

Heimat – was bist du schön. Schön ruhig vor allem. Nicht viel los hier. Der Raps lässt alles, was den Rest des Jahres grau-braun und brach aussieht, in leuchtendem Gelb erstrahlen. Das ist eigentlich auch schon alles, was hier gerade so passiert. Plötzlich: ein Knistern liegt in der Luft. Die Umgebung wirkt geradezu elektrisch aufgeladen. Mir wird ganz mulmig. Da bahnt sich etwas an. Etwas Großes. Naja, Mittelgroßes zumindest. Die Erde pulsiert – es ist etwas oder jemand im Anmarsch!

Es sind Kelly und Maik mit ihrer Trollhorde! Und sie werden nicht eher Ruhe geben, bis sie ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt haben. Welches Vorhaben das ist? Eine Burg einnehmen und mit einer Menge schöner Menschen, ordentlicher Musik und Bier versorgen. Klingt prima? Ist es auch. So geleiten uns die Rösser (oder halt die Trollfüße) gen Bornstedt! Es ist DARK TROLL FESTIVAL!

Drei Tage eine geile Mischung aus Musik, leckerem Gesöff und Beisammensein.

Jedes Jahr zum Männertag beginnen die Burgmauern zu beben. Drei Tage eine geile Mischung aus Musik, leckerem Gesöff und Beisammensein. Die Burg sorgt für die passende Atmosphäre, und wer sich mal eine Zeit lang besinnen will, genießt den wunderbaren Ausblick, den man von da oben aus hat. Jedes Jahr aufs Neue überzeugt ein interessanter Mix aus heimischen Bands, bis hin zu internationalen Acts. Dieses Jahr gaben sich beispielsweise die Schotten CNOC AN TURSA die Ehre, die auf dem DARK TROLL FESTIVAL ihren ersten Deutschland-Gig überhaupt spielten. Ebenso kamen KHORS extra aus der Ukraine eingeritten, um ihr Deutschland-Debut in Bornstedt zu feiern. Und wurden auf dem Weg von Falken abgeschossen. Ob Carglass das repariert hat, wissen wir nicht, aber: Wow!

Auch die alteingesessenen Klassiker, wie OBSCURITY und THRUDVANGAR, die seit Jahren mega Laune machen, waren vertreten. Meine persönlichen Highlights waren dieses Jahr HELHEIM und vor allem MOONSORROW. Wenn es keinen epischen Metal gäbe, man müsste ihn für sie erfinden! Eine ehrfurchtgebietende Breite liegt in dieser Musik. Das Publikum wurde überrollt. Wahnsinn!

Ebenso vertreten waren beispielsweise die Südtiroler von GRAVEWORM, die unsere Vorliebe für Eichhörnchen teilen, wie sich herausgestellt hat, aber dazu an anderer Stelle mehr…

Denn auch wenn überall HASS ist: Niemand hasst Eichhörnchen.

Auch WOLVES DEN, HIMINBJORG, FIRTAN, sowie FEN (die ich leider verpasst habe, weshalb ich bis heute noch heimlich, still und leise nachts in mein Kissen weine) legten die Bühne in Schutt und Asche. So ziemlich jede Band konnte sich eines großen und feierwütigen Publikums erfreuen. Denn dieses Jahr war das Festival auf der Burg in Bornstedt zum ersten Mal ausverkauft und verdammt gut besucht – verdient, wie ich finde!

Und jedes Jahr lernt man wieder neue Leute kennen, die die Trollfamilie vergrößern.

Gecampt wurde, wie gewohnt, auf dem Sportplatz nebenan, hier gabs jeden Tag leckere Brötchen oder Ei-Bemme sowie frischen Kaffee fürs kleine Portemonnaie zum Frühstück. Wer lieber einen Berg Fleisch essen wollte, der wurde auf dem Burggelände am Grillstand fündig. Genug Möglichkeiten, aus dem leer getrunkenen Becher die Luft wieder herauszulassen, waren auch vorhanden. Als Besonderheit dieses Jahr wurde für die Genießer-Trolle eine Whiskybar eröffnet. Für alle unerfahrenen Whiskybar-Besucher unter euch: Fragt dort niemals, mit welcher Cola man den Whisky am besten mischen kann!

 

Für mich war dieses Festival bisher immer der Auftakt der Saison. Und ich kann aus Erfahrung sagen, dass es für mich auch immer das geilste des gesamten Sommers geblieben ist. Der Beiname „Das schönste Festival der Welt“ ist  durchaus verdient. Es ist vor allem aus folgendem Grund ein Highlight für mich: Ich komme jedes Jahr dort an und fühle mich, als wäre ich endlich wieder zu Hause. Es ist wie ein lang ersehntes Wiedersehen nach einem harten Winter ohne gemeinsames Anstoßen und Blödsinn labern. Als würde man das ganze Jahr darauf hinarbeiten, mit seinen Freunden endlich wieder die Saison einzuleiten. Und jedes Jahr lernt man wieder neue Leute kennen, die die Trollfamilie vergrößern. Das habe ich bisher auf keinem anderen Festival so kennengelernt, und es gibt einfach kaum etwas, das schöner ist… außer vielleicht der längst überfällige Gang zur eigenen Toilette nach diesem wunderbaren Wochenende.

Dieses – wie jedes Jahr – der Hammer!

Webseite: Dark Troll Festival

Facebook: Dark Troll Festival FB


Du liest diesen Beitrag, weil unsere Autoren lieben, was sie tun - wenn du ihre Arbeit liebst, kannst du uns, wie andere schon, unterstützen. Wie? Mit einem kleinen monatlichen Beitrag über silence-magazin@patreon Patreon
letzter Artikel

SEX SELLS - Sind Brüste WIRKLICH wichtiger als Musik?

nächster Artikel

Craving - Wielder Of Storms

7 Kommentare

  1. […] sich noch mehr Appetit auf das Festival machen will, kann hier unsere Berichte aus 2016, 2017 und 2018 […]

  2. […] Festivals habe ich dieses Jahr besucht – Dark Troll, Metal Frenzy, Rockharz, Elbriot und Metal Embrace. Das Metal Frenzy und das Rockharz liegen dabei […]

  3. Jannik
    13. Mai 2016 bei 11:06 — Antworten

    Kann dem Artikel absolut zustimmen.
    Ich war zum ersten Mal auf dem Dark Troll, genauer gesagt war es mein erstes Festival überhaupt und dafür war es wirklich großartig.
    Mir fällt auf Anhieb nichts Negatives ein, wenn dann waren es nur sehr kleine Kleinigkeiten 😀 !
    Dank auch an den Herrn Parabelritter, da ich durch ihn erst auf das Festival aufmerksam wurde!
    Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei!

  4. RedViking
    13. Mai 2016 bei 9:23 — Antworten

    Ich kann dem Artikel nur zustimmen, Location kann einfach nicht besser sein( Sowohl Campground als auch Festivalgelände), Sound ist einfach Klasse, die Orga ist nett und Hilfsbereit, die Stimmung ist Friedlich und ich kenne kein Festival in dem die Grenze zwischen Camps so gering ist und eigentlich jeder mit jedem feiert( Auch die Musiker). Danke Dark Troll bis nächstes Jahr XD

  5. Roma
    12. Mai 2016 bei 14:01 — Antworten

    Ich kann in allen Punkten zustimmen. Es war mal wieder eines der besten Festivals, dass ich je besucht habe… Ich bin letztes Jahr der Trollfamilie beigetreten und habe es direkt zur Tradition erklärt 😉 Die Tatsache, dass die Bands selbst als Zuschauer dort sind, habe ich auf kaume einem Festival erlebt. Das sich z.B. halb Kosmopyria für eine Weile zu uns auf den Zeltplatz gesellt hat, fand ich schon super 😉 Die Aussicht war natürlich auch, wie immer, der Wahnsinn. Auch mit dem Wetter hätte man es dieses Jahr nicht besser treffen können 😀 Zu den Bands kann ich nur sagen: TOP! Firtan haben mich absolut überrascht 🙂

    Sehr guter Beitrag. Macht weiter so!
    LG Roma

  6. 12. Mai 2016 bei 12:13 — Antworten

    Eigentlich wollte ich dieses Jahr kommen, hat aber leider doch nicht geklappt. Schade eigentlich, denn Cnoc An Tursa, Khors und Moonsorrow hätte ich doch schon gern gesehen. Egal! Dann wird 2017 eben mein erstes Dark Troll-Jahr. Dieses Festival hat es mir allein schon wegen seinem Flair angetan, das ich unbedingt einmal selbst erleben möchte.

    • 12. Mai 2016 bei 13:26 — Antworten

      Ach, ich denke mal, die Burg wird da noch ein paar Jahrhunderte rumstehen 😉

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert