VVON DOGMA I – Das Erbe von UNEXPECT?
VVON DOGMA I – Communion EP
Veröffentlichungsdatum: 27.10.2017
Dauer: 14:45
Label: Independent
Stil: Djent/Experimental/Progressive Metal
Es gab mal eine Zeit, in der man mit Gitarren, die mehr als 6 bzw. Bässen, die mehr als 4 Saiten hatten, noch zu einer echten Exotenspezies gehörte. Einer dieser Exoten ist Chaoth, der mit seinem 9 saitigen Bass bereits 2005 für Aufsehen sorgte, da er das Instrument nicht einfach nur besaß, sondern es auch entsprechend spielen konnte – und zwar noch, bevor es cool war.
Zwölf Jahre später ist seine vorherige Hauptband UNEXPECT Geschichte und der Kanadier mit seinem neuen Projekt wieder auf der Bildfläche aufgetaucht.
Schon im Sommer 2015, ungefähr zu der Zeit, in der sich das Avantgardegespann auflöste, wurden Fragmente des neuen Schaffens im Netz gestreut und die Erwartungen geschürt.
Doch was kann die vier Track EP wirklich?
Ein bisschen Djent, ein bisschen Dub Step, ein Vocoder, der an Paul Masvidal und CYNIC-Großtaten denken lässt, ein bisschen Prog Metal, und hier und da Synthwave. Die Grundzutaten des Projekts VVON DOGMA I sind schnell ausgemacht. Allerdings sind diese nur vereinzelt so logisch und organisch ineinander verwoben, als dass die Mischung wirklich revolutionär wirken würde. Andererseits weisen die einzelnen Parts auch keine so abrupten und wahnwitzigen Breaks auf, wie es bei UNEXPECT der Fall war und dort genau aus diesem Grund faszinierte und funktionierte.
Retrospektiv betrachtet kann man Chaoths Anteil an den Songs seiner Vorband nun recht präzise heraushören, muss aber auch zugeben, dass der gute Mann im (fast) Alleingang nicht im gleichen Maße dazu imstande ist, Qualität zu liefern, obwohl ich mir sicher bin, dass es an Potential nicht mangeln dürfte. Beweis dafür ist zum Beispiel das schöne „The Mask“ und auch der Titeltrack weist durchaus geile Passagen auf. Aber eben nicht über die gesamte Länge, was bei einer knappen Viertelstunde schon bedenklich ist.
So bietet die erste VVON DOGMA I-EP zwar ein paar nette Häppchen, allerdings nichts wirklich Neues, was zahlreiche andere Djent/Prog/Experimental Bands nicht schon so oder so ähnlich gemacht hätten. Nur halt nicht mit einem 9Saiter Bass.
Autorenbewertung
Vorteile
+ makelloses Handwerk
Nachteile
- Potential wird nicht voll ausgeschöpft
- bleibt hinter Vorgängerband zurück
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