DEAF ROW FEST VII – Die magische Sieben
Alle Jahre wieder lädt DEAF ROW SHOWS zum DEAF ROW FEST und hat mit der diesjährigen Auflage die Sieben gleich doppelt erreicht. Wieder einmal werden sieben Bands das wunderbare Kassablanca in Jena beschallen. Zum siebten Mal in Folge. Am 29.09.2018 erwartet mich ein langer Abend, der hoffentlich ebenso befriedigend verlaufen wird wie die beiden Vorgänger 2016 und 2017, die ich schon gemeinsam mit dem Yeti bereits besuchen durfte.
HEADS., LENTO und SOVIET SOVIET sind mir namentlich geläufig, ich hatte allerdings noch nicht das Vergnügen mit selbigen. SUN WORSHIP habe ich hingegen schon einmal abfeiern dürfen und freue mich riesig darüber, sie im Programm für dieses Jahr entdeckt zu haben. Naja, und DOWNFALL OF GAIA, die sind eine Größe, die man wohl einfach kennt.
Oder eben auch nicht.
Ich habe sie in den letzten (bestimmt drei, vier) Jahren ganz erfolgreich wegignoriert. Fehlen noch zwei Bands – und zu denen habe ich wirklich keinerlei Bezug – FOTOCRIME und BRIQUEVILLE. Zeit, den Horizont zu erweitern … aber was machen die alle eigentlich?!
Den Reigen werden HEADS. eröffnen. Ich gebe zu, dass ich die deutsch-australische Kapelle bis dato nur vom Namen her kenne. Aus dem JAGUWAR-Dunstkreis. Mit noisigem, düsterem und waberndem Rock, der die Schwere von Sludge und den Dreck von Grunge in den Schuhprofilen mit sich trägt, stellen sie sich mir auf ihrem Langspieler “Collide” vor und versprechen damit ein vereinnahmender Start in den Abend zu werden.
FOTOCRIME brechen mit dem, was das Opener-Trio anbringt und schmeißen mich in die Dark-Post-Punk-New-Wave-Sounds der tiefsten 80er. Synthielastiges Vor-Sich-Hinschunkeln, ein bisschen Leiden und Träumen – THE CURE, JOY DEVISION und SISTERS OF MERCY lassen grüßen. Ich bin gespannt, wie sich die aus den USA stammenden FOTOCRIME live machen. Denn solche Musik kenne ich bisher nur aus der Konserve,
Anknüpfend an die letzten Jahre wird es auch postig werden. BRIQUEVILLE sorgen für einen instrumentalen Sog, der live im besten Fall ordentlich zu hypnotisieren weiß. Die Belgier werden mit ihrer musikalischen Schwere dem Abend eine dramatische Wendung geben, um das Publikum auf SUN WORSHIP vorzubereiten, die episch und überwältigend das Kassablanca mit ihrem atmosphärischen Black Metal überrollen werden. Versprochen!
Wie soll es dann weitergehen? Nachdem doch schon gemetzelt wurde? Mit mehr Gemetzel!
So zumindest versprechen es LENTO aus Italien. Ebenso wie SUN WORSHIP suchen sie das Jenaer DEAF ROW FEST nicht zum ersten Mal auf und holzen instrumental gut los. Ich weiß beim ersten Reinhören nicht so richtig, wohin es gehen soll. Post Black? Sludge? Auf jeden Fall: Chaos. Und ziemlich anstrengend. Puh, mal sehen, was das wird… LENTOs Landsleute von SOVIET SOVIET, die ich ja nun bisher auch nicht weiter kenne, fahren ebenfalls ordentliche Soundwände auf, funktionieren aber ganz anders. Weniger chaotisch, viel harmonischer. Irgendwas lässt mich mit PLACEBO assoziieren – Basssound und Rhythmusarbeit, vielleicht auch ein bisschen der nölende Gesang – so würde ich die Gemeinsamkeit lokalisieren. Alternative Rock mit einer Schippe postiger Träumerei obendrauf. Es schiebt romantisch vor sich hin. Ich bin höchst erquickt und sehe der Band gespannt entgegen.
Headliner werden DOWNFALL OF GAIA sein. Ja, genau, die Wegignorierten. Erstkontakt sagt: Schön! Schnell! Düster! Black Metal also. Der Vergleich zu FALL OF EFRAFA ließ mich schon aufmerken, selbige wissen mich schon seit längerem gut zu begeistern. Und ja, nach den ersten Kostproben aus der Konserve könnten mir auch die atmosphärischen DOWNFALL OF GAIA in Zukunft gut schmecken, wenn sie mich in Jena zu überzeugen wissen.
Umrahmt wird das diesjährige LineUp wieder von aehm an den (echten!) Plattentellern (für echtes Vinyl!), der in den letzten Jahren schon die passenden Töne zur Pausenuntermalung finden konnte. Ich freu mich drauf!
Was? DEAF ROW FEST VII
Wann? 29.09.2018
Wo? Kassablanca Jena
Preis: 20€ VVK / 25€ AK
Genre: Post Rock, Post Metal, Post Punk, New Wave, Instrumental, Alternative, Noise, Black Metal, Sludge, Grunge
Bands: HEADS., FOTOCRIME, B R I Q U E V I L L E, SUN WORSHIP, LENTO, SOVIET SOVIET, DOWNFALL OF GAIA
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